Beutel verwies darauf, diverse Studien bescheinigten der Solarindustrie ein weltweites Wachstumspotenzial von über 20 Prozent: "In einem freien und weitgehend fairen Welthandel kann und wird Sovello sich als wettbewerbsfähiger Technologieführer durchsetzen!"
Selbst chinesische Kostenführer erwirtschafteten bei dem aktuellen Preisniveau signifikante Verluste im dreistelligen Millionenbereich. Die Vollkosten der besten chinesischen Wettbewerber lägen derzeit bei rund 0,90 Euro, die Verkaufspreise lediglich zwischen 0,55 und 0,75 Euro.
"Trotz der enormen Verluste, die mit diesen ruinösen Kampfpreisen einhergehen, ist nicht absehbar, wie lange die finanzielle Ausstattung der chinesischen Unternehmen diese Verlustgeschäfte noch erlaubt", so Beutel weiter. "Wegen vielfacher indirekter und direkter staatlicher Unterstützung jedoch womöglich noch über einen sehr langen Zeitraum - zu lange für die Solarindustrie in Deutschland. Deshalb wollen wir uns der Anti-Dumping-Klage auf EU-Ebene anschließen."
Beutel erwartet von dem "kleinen Solargipfel" kurzfristige Maßnahmen gegen Preisdumping auf nationaler wie auf EU-Ebene. Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten deutscher Solarunternehmen mit inländischer Produktion müssten gezielt gefördert werden.
"Als innovative Zukunftstechnologie zur erfolgreichen Gestaltung der Energiewende halten wir die Solarenergie für systemrelevant und schlagen einen Solar-Rettungsschirm vor, der durch Bund und Länder in Form von Eigen- oder Fremdkapital unterstützt werden könnte", erklärte Beutel.
Bernd Depping, vorläufiger Sachwalter der Sovello GmbH, ergänzte: "Die politisch Verantwortlichen müssen auch über Sonderregelungen bei der Kurzarbeit entscheiden. Damit haben wir eine Chance, robust auf die derzeitigen Preiskämpfe reagieren zu können. Gemeinsam mit der Geschäftsführung tun wir alles, was in unserer Macht steht, um Sovello nachhaltig wettbewerbsfähig aufzustellen. Die Forderungen nach entsprechenden politischen Rahmenbedingungen sind richtig und wichtig. Diesen Kampf auf politischer Ebene sind wir Mitarbeitern, Kunden und Gläubigern schuldig."