Neben dem operativen Geschäft profitierte der Konzern in den ersten neun Monaten 2007 von Sondereffekten in Höhe von 22,8 (Vorjahr: 50,5) Mio. Euro aus der Akquisition der Solaraktivitäten der Shell-Gruppe 2006. Im Rahmen der Übernahme Mitte 2006 hatte der Konzern von Shell Zuschüsse für die Entwicklung der Standorte erhalten, die sich zusammen mit weiteren Effekten aus der Transaktion auf rund 100 Mio. Euro summierten. Dieser Betrag verteilt sich auf die Jahre 2006 bis 2008, wobei der größte Teil bereits 2006 Eingang in den Konzerngewinn der SolarWorld AG fand. Das 9-Monats-Konzernergebnis 2007 inklusive dieser Einmaleffekte fällt daher niedriger als im Vorjahr aus. Die SolarWorld AG hat für die gelungene Shell-Transaktion den ausgelobten Preis "FINANCE Top Deal" erhalten.
Internationales Geschäft trägt die Hälfte des Umsatzes Der Konzernumsatz wuchs im 3. Quartal insbesondere durch den Anstieg der Erlöse im Segment Handel um 22,6 Mio. Euro auf 164,6 (Vorjahr: 142,0) Mio. Euro. In den ersten neun Monaten des Jahres sind die Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr um 46 Prozent auf 478,2 (Vorjahr: 326,5) Mio. Euro gestiegen. Zu dem konzernweiten Umsatzwachstum in den ersten drei Quartalen hat das externe Wafergeschäft durch die Erweiterung der Produktionskapazitäten 26 Mio. Euro beitragen können; im Handelsgeschäft mit Modulen und Bausätzen steigerte der Konzern bei anhaltend hoher Nachfrage im In- und Ausland die Umsatzerlöse um 119 Mio. Euro bzw. 53 Prozent auf 344 Mio. Euro. Die konzernweite Auslandsquote stieg gegenüber dem Vorjahr um 9 Prozentpunkte auf 49 Prozent.
Die Investitionen summierten sich konzernweit per Ende September auf 84,3 Mio. Euro. Schwerpunkte der Investitionstätigkeit waren der Ausbau der Waferfertigung in Freiberg und der Aufbau der Produktion am neuen Standort Hillsboro, USA.
Der Konzern verfügte zum Bilanzstichtag nach wie vor über eine ausgezeichnete Liquiditätslage. Die freie Liquidität (flüssige Mittel und sonstige finanzielle Vermögenswerte) betrug mit 803,3 (30.09.2006: 285,5) Mio. Euro eine halbe Milliarde mehr als vor 12 Monaten.
DPR-Prüfung absolviert
Der Konzernabschluss und Lagebericht der SolarWorld AG für das Geschäftsjahr 2006 waren Gegenstand einer Stichprobenprüfung gemäß § 342b Abs. 2 Satz 3 Nr. 3 HGB durch die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung e.V. (DPR). In Bezug auf die Hauptrechenwerke (Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Kapitalflussrechnung, Segmentberichterstattung, Gewinn je Aktie) gab es hierbei keine Beanstandungen.
In Bezug auf den Anhang hat die DPR festgestellt, dass bei den Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen die Tatsache unerwähnt blieb, dass der Erwerb der Anteile an der Solarparc AG eine Transaktion zwischen nahestehenden Unternehmen war. Das Fehlen der diesbezüglichen Angaben gemäß IAS 24 – vor allem des IAS 24.17 (a) – wurde von der DPR als Fehler gemäß § 342b Abs. 5 HGB gewürdigt.
Auszeichnung mit dem "FINANCE Top Deal"
Am 8. November 2007 wurde der SolarWorld AG der jährlich ausgelobte Preis "FINANCE Top Deal" überreicht, der von der Fachzeitschrift FINANCE aus dem Hause der Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH und dem Bundesverband Mergers & Acquisitions (BM&A) e.V. verliehen wird. Die Jury unter Vorsitz von Dr. Reinhard Meckl, Professor für M&A an der Universität Bayreuth und Vorstandsmitglied des BM&A, zeichnete die SolarWorld für die Übernahme der kristallinen Shell-Produktion in der Kategorie der besten Transaktionen bis 100 Mio. Euro aus. "Die Akquisition, für die wir jetzt mit dem renommierten M&A-Preis von Finance ausgezeichnet wurden, hat die SolarWorld international enorm beflügelt. Auf allen weltweiten Märkten ist unser Konzern heute präsent. Das Wachstum konnten wir gleichzeitig profitabel und margenstark gestalten", kommentierte Dipl.-Kfm. Philipp Koecke, Vorstand Finanzen (CFO) der SolarWorld AG, der den Preis anlässlich der Verleihung entgeg ennahm.