Google und die Werberichtlinien
Wer bei Google reichweitenstarke Werbung schalten möchte, muss nicht nur einiges an Budget investieren, sondern auch die Google AdWords Richtlinien beachten, die per se schon etwas streng sind. Wer dann auch noch Werbung für ein Angebot im Bereich Kryptowährungen platzieren wollte, scheiterte bisher daran, dass Google diese Möglichkeit schlichtweg eingeschränkt (in den USA) oder gar nicht (auf dem europäischen Markt) zur Verfügung stellte. Einige Krypto-Broker lebten in der Vergangenheit von der Bekanntheit ihres Namens und der Verbreitung auf Social Media, andere Anbieter hingegen wären froh gewesen, sie hätten eine valide Chance gehabt, in die Sichtbarkeit zu gehen. Situationen wie diese könnten in Zukunft bald schon der Vergangenheit angehören.
Ab Sommer diesen Jahres soll mit einer Aktualisierung der Financial product and services policy seitens Google dafür gesorgt werden, dass es Wallet-Anbietern und Krypto-Börsen auch in anderen Ländern möglich ist, ihre Dienste anzubieten und gezielt Werbung dafür zu schalten. Allerdings unter der Auflage, dass sie von Google und der jeweiligen lokalen Aufsichtsbehörde zertifiziert sind. Im Fokus der neuen Richtlinien stehen Deutschland, Frankreich, Südkorea und die Philippinen. Auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Hong Kong und Thailand sollen Werbedienste bald in Anspruch genommen werden können.
Ein kleiner Schritt für Google, aber ein großer Schritt für die Krypto-Community
Warum gerade diese Länder für Google interessant sind, ist nicht klar. Man vermutet, dass Google-Chefs damit auf die steigenden Suchanfragen rund um das Thema Bitcoin News reagieren möchten. Sicherlich sind Auswertungen erfolgt, anhand derer die Betreiber und Kampagnen-Manager der Suchmaschine ganz genau ersehen können, wo sich Zielmärkte ergeben und in Zukunft durch die Einnahmen aus den AdWords-Kampagnen Geld verdient werden kann. Ganz vom Tisch sind die Einschränkungen allerdings nicht, denn es wird weiterhin nicht möglich sein, Initial Coin Offerings oder DeFi-Handelsprodukte zu bewerben.
Dennoch signalisiert Google durch die plötzlichen Lockerungen, dass man sich gegenüber dem Crypto-Bereich nicht mehr ganz verschließen möchte und verstanden hat, dass darin einiges an Zukunftspotenzial liegt. Bitcoin-Mining, Crypto-Hodler und Online-Broker sind eben längst Teil des Alltags geworden und verdienen definitiv die Aufmerksamkeit großer, Weltmarkt dominierender Unternehmen wie Google und Co. Deshalb kann man zu Recht behaupten, dass die Lockerung der besagten Werberichtlinien ein kleiner Schritt für Google, aber ein großer Schritt von weitreichender Bedeutung für die gesamte Krypto-Community ist.