Hieß es noch im Jahr 2000 unter Rot-Grün „Ausstieg aus der Atomenergie“ bis zum Jahr 2022, fällt der Abschied Schwarz-Gelb schwer: 8 bzw. 14 Jahre über dieses Datum hinaus sollen die 17 deutschen Kernkraftwerke noch Strom liefern. Somit verschiebt sich das Ende des Atomzeitalters bis mindestens ins Jahr 2036.
An diesen Zahlen erhitzen sich derzeit die Gemüter wie Brennstäbe. Auf der einen Seite stehen die Betreiber der AKWs. Sie argumentieren mit der CO2-freien Stromgewinnung und möglichen Versorgungsengpässen, da die alternative Stromerzeugung noch nicht flächendeckend funktioniere. Zudem verspricht ihnen die Laufzeitverlängerung satte Gewinne.
Atomkraftgegner verweisen neben der mangelnden Sicherheit besonders der älteren Kraftwerke auf deren ebenfalls niedrige Leistung: Laut Greenpeace tragen diese acht AKWs nur noch 5,4 Prozent zur deutschen Stromversorgung bei und seien daher verzichtbar. Dagegen decken alternative Energien wie Wind, Wasser und Sonne bereits 16 Prozent, Tendenz steigend. Besonders „geladen“ sind inzwischen die kommunalen Energieversorger. Sie haben in den vergangenen Jahren viel Geld investiert, zumeist in Erdgaskraftwerke. Diese Anlagen sind wegen ihres niedrigen CO2-Ausstoßes relativ klimaschonend, und weil sie flexibel an- und abgefahren werden können, die ideale Ergänzung für die schwankungsanfällige Windkraft.
Atomkraft – nein danke
„Die Mehrheit der Bundesbürger befürwortet die Abschaffung der Atomkraft“, sagt Monika Fauser, Geschäftsführerin von SKD GmbH in Frankfurt. „Auch ich persönlich ziehe die Gewinnung von Energie aus regenerativen Quellen vor. Zudem unterstützt SKD die Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien – wir berücksichtigen zunehmend Unternehmen, die diese Technologien erforschen und beispielsweise Windkraftanlagen herstellen, bei der Zusammenstellung unserer Produktportfolios zur steueroptimierten Kapitalanlage. Insofern sehen wir die Verlängerung der AKW-Laufzeiten als einen Schritt in die falsche Richtung“, so die SKD-Geschäftsführerin.