Priorisierung der Sprachdaten hilft bei kleinem Upstream
Die Zuverlässigkeit des Internet ist inzwischen nahezu so hoch wie in den herkömmlichen Telefonnetzen. Unterschiede zum Festnetz ergeben sich jedoch durch die paketspezifische Übertragung der Sprache und den allgemeinen Datenverkehr.
Über die private DSL-Verbindung werden eine Fülle von Daten vermittelt, verursacht durch E-Mails, Aufrufe von Webseiten und Downloads. Wird gleichzeitig via VoIP telefoniert, können einzelne Datenpakete verloren gehen oder nicht rechtzeitig zugestellt werden. Die Ursache dafür liegt meist im Upstream des genutzten DSL-Angebots, der üblicherweise wesentlich kleiner ausfällt als der Downstream. Ausgehende Sprachdaten können deshalb oft nicht in Echtzeit abgearbeitet werden. Abhilfe schaffen hier VoIP-fähige Router und Adapter, die dem Sprachverkehr eine feste Bandbreite reservieren. Dazu zählen etwa die FRITZ!Box Fon-Modelle oder der VoIP-Adapter TA612V von Netgear.
Sprachcodecs auch für schmale Bandbreiten
Allgemein kommt im häuslichen VoIP-Gebrauch – meist FRITZ!Box Fon und analoges Telefon – der auch bei ISDN verwendete Sprachcodec G.711 zum Einsatz. Dieser gibt die übertragenen Sprachdaten unkomprimiert weiter und bietet höchste Sprachqualität. Ist die verfügbare Bandbreite geringer, z.B. in Hotels, ermöglichen spezielle Codecs (z.B. G.726, G.728, G.729) dennoch die uneingeschränkte Nutzung.
Hintergrundrauschen bei VoIP gewollt
Von der analogen Festnetztelefonie sind Nutzer ein leichtes Hintergrundrauschen gewöhnt, das auch in Sprechpausen zu hören ist und durch die dauerhafte Übertragung entsteht. Bei VoIP entfällt theoretisch die Notwendigkeit, in Pausen Daten zu übertragen. Das Resultat wäre jedoch eine absolute Stille, die Teilnehmer als Verbindungsabbruch auslegen könnten. Um eine aktive Leitung anzuzeigen, simuliert deshalb die eingesetzte VoIP-Hardware ein leises Rauschen, das jeweils zum anderen Gesprächspartner übertragen wird.
Themen-Service: Text frei zur redaktionellen Verwendung