Der Handy-Einsatz im Urlaub erfordert inzwischen einige Vorkehrungen: Abhängig vom Vertrag (Langzeit oder Prepaid) ist im Vorfeld herauszufinden, welche Partnernetze ein günstigeres Roaming ermöglichen. Ein Anruf in die Heimat kann sonst schnell bis zu 3 Euro pro Minute kosten. Auch bei eingehenden Anrufen wird kräftig zur Kasse gebeten, da rund die Hälfte der Verbindungskosten vom Empfänger getragen werden muss. Ist die Mailbox aktiviert, zahlt der Kunde bei Abwesenheit sogar doppelt, weil der Anruf erst ins Ausland und dann zurück nach Deutschland auf die Mailbox geleitet wird.
Solche Kostenfallen kennt VoIP nicht. Eingehende Anrufe sowie die Abfrage der Voice-Mail sind für VoIP-Nutzer nicht kostenpflichtig. Zudem werden Telefonate aus dem Ausland in die deutschen Fest- und Mobilfunknetze wie Inlandsgespräche behandelt. Der Grund: Der genutzte VoIP-Anschluss ist in Deutschland registriert. Verfügen VoIP-Nutzer über eine Flatrate, wie beispielsweise die neue 15-Länder-Flatrate von sipgate, sind Festnetz-Anrufe sogar gebührenfrei. Auch Anrufer aus Deutschland sparen bares Geld. Sie erreichen den Urlauber über den VoIP-Anschluss zum Orts- oder Ferngesprächstarif – ohne anteilige Roaming-Kosten.
Voraussetzung für den Einsatz von Voice-over-IP ist ein Breitband-Anschluss zum Beispiel über WLAN. Welche Hotels, Internetcafes, Restaurants und Bars am Urlaubsort über einen kostenlosen Hotspot verfügen, finden Urlauber unter www.hotspot-locations.de, www.free-hotspot.com oder www.mobileaccess.de. Allein in Europa stehen mehrere zehntausend WLAN-Hotspots zur Verfügung. Telefoniert wird beim VoIP-Einsatz von unterwegs mit einer Telefonsoftware via PC und Notebook in Verbindung mit einem Headset oder USB-Telefon. Guten Service bietet hier sipgate: Bei Installation des hauseigenen und kostenlosen Softphones werden alle Einstellungen automatisch vorgenommen. Nach wenigen Sekunden ist die Telefonsoftware einsatzbereit.
Eine Alternative zu Softphones bieten WLAN-Handys wie beispielsweise das F3000 von UTStarcom und das Siemens Gigaset SL75 WLAN. Voraussetzung für den Einsatz ist ein offenes WLAN-Netz. Da die Internetzugänge in Hotels und Bars meist von mehreren Personen gleichzeitig genutzt werden, ist es zudem ratsam einen Sprachcodec zu verwenden, der weniger Bandbreite benötigt (z.B. GSM, G.726, G.729a). Diese sind am Softphone und am WLAN-Handy über das Menü einstellbar.