Der Ort, an dem man sich für die Zeitreise heute einzufinden hat, ist der ´Hellenic Cosmos´ - das im Athener Stadtteil Tavros gelegene, innovative Kulturzentrum und Museum der Foundation.
Vom Zeustempel und Bildhauer zum Penthlaton
Zur virtuellen 3D-Tour gehört eine eingehende Durchwanderung des Zeus-Tempels, des größten Gebäudes im einstigen Olympia. In ihm aufgebaut sind die aus Elfenbein und Gold gefertigte Statue des Göttervaters, dem die Spiele gewidmet waren. Auch den Entstehungsprozess der Statue, die eine der sieben Wunder der alten Welt bildete, kann der Zeitreisende mit verfolgen: Die Tour führt ihn in die Werkstatt des Bildhauers Phidias und zeigt, wie der Künstler den sitzenden Zeus samt Miniatur der Siegesgöttin Nike schuf.
Hellenic Cosmos zeigt in immersiver VR-Darstellung mit Hilfe der SGI-Technologie erstmals auch einen Penthlaton. Hier kann sich der Besucher in 5 Sportarten interaktiv mit antiken Athleten messen - beim 200m-Lauf, Diskuswurf, Ringen, Weitsprung und Speerwerfen.
Viele griechische Parlamentsabgeordnete haben die Olympia-VR-Attraktion des FHW bereits im Vorfeld der publikumsweiten Eröffnung aufgesucht, um sich von der 3D-Graphik-Darstellung einer Stadt faszinieren zu lassen, die über Jahrhunderte hinweg Quelle des panhellenischen Stolzes und Gemeinsinns war.
Cave-Umgebung mit 4 Graphikpipes
Die VR-Tour durchs alte Olympia findet in der Cave-Umgebung "Kivotos" statt - einem würfelförmigen Raum mit 3m Kantenlänge, in dem echtes Eintauchen in die digitale Modellwelt, d.h. ein "immersives" Erlebnis möglich ist. Der Stereobrille tragende Besucher sieht sich inmitten von VR-Bildinformation - nahtlos projiziert auf Frontwand, zwei Seitenwände und den Boden. Generiert werden die Echtzeitbilder von einem Visualisierungssystem Onyx2® mit 4 Graphiksubsystemen InfiniteReality2®, die Beleuchtung der vier 3mx3m großen Bildflächen erfolgt mit ReaCTor-Immersive-Displays.
Weiterer geschichtsträchtiger alt-olympiadischer 3D-Content ist im Hellenic Cosmos am "Magic Screen" zu erleben. Um den magischen Bildschirm, der 1,5m x 1,2m mißt und im Stile eines Zeichentischs realisiert ist, können mehrere mit Stereobrillen ausgestattete Personen VR-Objekte in sehr plastischer Darstellung erkunden. Hier liefert eine SGI-HighEnd-Workstation Octane die Bilder; als Displaysystem ist ein ImmersaDesk® des Herstellers Fakespace installiert.
In beiden VR-Umgebungen können bis zu einem halben Dutzend Besucher mit den digitalen Inhalten interaktiv umgehen. Sie sind nicht nur bloße Betrachter, sondern in der Lage, die Landschaft, die Architektur und die Kultur des antiken Griechenland ganz individuell nach eigenen Vorstellungen zu erkunden.
Zuverlässige Produktivität - für Besucherströme
Die Stiftung FHW und ihr Kulturzentrum/Museum Hellenic Cosmos setzen SGI-Technologie seit Jahren ein. Die Künstler und Softwareentwickler, die am FHW-Standort am Fuße der Akropolis mit Hilfe der Programmiersprache C++ ihr eigenes Framework für VR-Umgebungen schreiben, arbeiten mit SGI-Graphikworkstations O2® und Octane® sowie mit SGI® OpenGL Performer®, dem leistungsfähigen Toolkit zur Erstellung von Echtzeit-Graphik.
Als Anwendungen, primär zum Kreieren der VR-Modelle, kommen die Pakete Softimage|3D und Softimage|XSI zum Einsatz. Im Laufe der letzten Jahre hat die Foundation auf SGI-Systeme zurückgegriffen, um den Content für sämtliche ihrer VR-Umgebungen zu erstellen.
Athanasios Gaitatzes, Chef der VR-Abteilung im Kulturzentrum ´Hellenic World´: "Wir vertrauen auf Visualisierungspower und Kompetenz von SGI seit Jahren. SGI-Technologie ist einfach aufzurüsten und hochgradig skalierbar. Wir entwickeln unsere virtuellen Inhalte auf O2 und Octane und lassen sie sofort auf Octane und Onyx2 laufen. Die Onyx hat sich als extrem zuverlässig erwiesen, was ein großes Plus ist. Denn wir haben fast täglich 300 Besucher, die mit unseren VR-Umgebungen interagieren, da können wir uns keine Ausfallzeiten leisten. Und was das Thema Skalierbarkeit angeht: Die Möglichkeit, unsere Anwendungen von der O2 bis hinauf zur Onyx2 zu nutzen - ohne irgendwelche Änderungen machen zu müssen - ist eine sehr effiziente Sache."
2006: VR auf 128 Sitzen - unter der Kuppel
Die ´Foundation of the Hellenic World´ will die Besucherattraktionen für Virtual-Reality-Erlebnisse weiter ausbauen. Zu den Umgebungen "Kivotos" und "Magic Screen" soll im Kulturzentrum ein großes VR-Kino mit Dom-Projektion hinzukommen. Auf 128 Sitzen werden Besucher dann 3D-Inhalte auf einer Kuppelleinwand bewundern. Mit dem Bau des VR-Kinos wird im Frühherbst 2004 begonnen; Fertigstellung und Eröffnung sind für 2006 geplant.