Die Schuldenstandsquoten der öffentlichen Haushalte sind in den vergangenen 40 Jahren enorm gestiegen. Damals betrug das Verhältnis von Schuldenstand zum nominalen BIP 20%, während es sich heute auf über 60% beläuft.
In der aktuellen Studie von Schulz & Partner erfolgt ein detaillierter Vergleich der Bonitätsanforderungen der führenden Ratingagenturen sowie des deutschen Stabilitätsrates.
Die Ergebnisse zeigen die Kreditwürdigkeit der einzelnen Bundesländer.
Bei Betrachtung der drei ausgewählten Kennzahlen fällt auf, dass die Ratingeinstufung sowohl mithilfe der Ratingmethodik von Moody's, als auch mithilfe der Methodik von Standard & Poor's doch sehr differiert. Daraus lässt sich nur schwer eine allgemeingültige Aussage über die Kreditwürdigkeit der deutschen Bundesländer treffen.
Während alle Bundesländer bei einem Rating anhand der Zins- Steuer- Quote relativ schlecht wegkommen, stehen sie bei Betrachtung der Schuldenstandsquote um ein Vielfaches besser da. Dieses Ergebnis widerspricht dem Fakt, dass der Stabilitätsrat eine Haushaltsnotlage für einige Bundesländer prognostiziert hat. Daraus lässt sich ableiten, dass die vom Stabilitätsrat angewandten Kriterien deutlich strenger sind, als die Ratingnormen der Agenturen Moody's und Standard & Poor's.
Die Untersuchungen des Stabilitätsrates ergeben, dass 25% der Länder eine Haushaltsnotlage droht. Bei den betroffenen Ländern handelt es sich um Berlin, Bremen, Saarland und Schleswig-Holstein.
Die Einstufung anhand der vier Kriterien: Finanzierungssaldo pro Kopf, Kreditfinanzierungsquote, Zins- Steuer- Quote, Schuldenstand pro Kopf fällt dabei deutlich strenger aus, als das Rating mithilfe der Methodik von Moody's und Standard & Poor's. Die Ratingplausibilisierungen mithilfe der Kriterien von Moody's und Standard & Poor's zeigen je nach Kennzahl eine andere Zuordnung der einzelnen Bundesländer zur Gruppe der kreditwürdigen oder nicht kreditwürdigen Bundesländer.
Die Studie kann kostenfrei unter www.sp-partners.de angefordert werden.