Als Alternative zu Wälzlagern bietet die Schaeffler Gruppe Industrie ein breites Portfolio an Gleitlagern, die unter dem Markennamen ELGES vertrieben werden. ELGES-Gleitlager gibt es in wartungspflichtigen und wartungsfreien Ausführungen: In beiden Fällen wird zwischen Radial-, Schräg- und Axialgelenklagern unterschieden. Abgerundet wird das Programm durch wartungsfreie zylindrische Gleitbuchsen.
Bei wartungspflichtigen Gleitlagern werden die Kontaktflächen durch Fett oder auch Öl getrennt. Zur Gewährleistung der Fettverteilung wird dabei ein bestimmter Gleitwinkel vorausgesetzt. Für wartungsfreie Gleitlager hat ELGES hingegen den 0,5 Millimeter dicken, hochverschleißfesten Gleitbelag ELGOGLIDE entwickelt. Bei ELGOGLIDE handelt es sich um eine Gleitschicht aus PTFE-Gewebe (Polytetrafluorethylen). Das PTFE-Gewebe ist in Kunstharz gebettet und mit dem Außenring verklebt. Die Gegenlaufbahn ist hartverchromt. Das Gleitmaterial quillt nicht, verschweißt nicht mit Metall und ist chemisch weitestgehend beständig. Es eignet sich gleichermaßen für rotative und lineare Bewegungen. Seine Stärken kommen jedoch insbesondere bei oszillierenden Bewegungen zum Tragen.
ELGOGLIDE nimmt die Kräfte auf, überträgt sie und übernimmt gleichzeitig auch die Schmierung. Eine Nachschmierung der Lager ist nicht erforderlich - im Gegenteil: In diesem Fall ist sie sogar unerwünscht, weil sie das aufeinander abgestimmte tribologische System zerstören würde. Ihre maximale Laufleistung erreichen die Lager daher bei 100 Prozent Trockenlauf. Die dynamische Flächenpressung beträgt bei ELGOGLIDE-Lagern 300 N/mm2. Das entspricht einem Gewicht von 300 kg auf einem Quadrat mit ELGOGLIDE mit einer Seitenlänge von 3 mm. Diese 300 kg können mit einer Kraft von 9 kg über eine Strecke von 6 Kilometer verschoben werden.
Hohe Tragfähigkeit und lange Lebensdauer bei kleinem Bauraum und wenig Reibung: ELGOGLIDE-Lager bieten in Anwendungen mit hoher Belastung und kleinen Schwenkwinkeln zahlreiche Vorteile. Ihre absolute Wartungsfreiheit reduzieren darüber hinaus Stillstandszeiten und Servicekosten und machen den Einsatz von Schmiermitteln überflüssig.
Typische Anwendungen in Flurförderzeugen sind zum Beispiel die Lagerung der Spurstange sowie der Hubmastanbindung an das Fahrzeug zur Verstellung der Mastneigung. Weitere Anwendungen im Schwerlastbereich sind bei Container-Stackern die Befestigung des Auslegers, des Spreaders (Lastaufnahmemittel) und der zugehörigen hydraulischen Zylinder.