Seit ihrer Gründung 1983 fördert die FAG Stiftung Wissenschaft, Forschung und Lehre auf naturwissenschaftlichtechnischem Gebiet und unterstützt daneben auch schulische Leistungen. Zahlreiche Bewerbungen von renommierten Instituten und Hochschulen belegten erneut, dass der Innovation Award zu den bedeutenden Technik-Stiftungspreisen in Deutschland gehört.
Maria-Elisabeth Schaeffler hob in ihrer Ansprache die besondere Bedeutung der Innovationskraft für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen hervor. "Neben der operativen Exzellenz hat eine ausgeprägte Innovationskultur als Motor für die Fortentwicklung der Schaeffler Gruppe stets höchste Priorität", so Maria-Elisabeth Schaeffler. Dafür brauche das Unternehmen starke Partner in den Hochschulen für Forschung und Grundlagenentwicklungen, aber ebenso engagierte Lehrer und Förderer in den Schulen, um Begeisterung und Verständnis für technische Zusammenhänge von Beginn an zu fördern. Beispielhaft führte Sie die über 160 Kontakte an, die die Schaeffler Gruppe zu Hochschulen weltweit unterhält. Als zentrale Herausforderungen der Zukunft nannte Sie unter anderem die Themen Effizienzsteigerung, erneuerbare Energien und alternative Antriebstechnologien. Die Schaeffler Gruppe sei hier bereits hervorragend aufgestellt und habe durch die Verbindung mit Continental die Voraussetzungen geschaffen, die Erfolgsgeschichte fortzuschreiben und einen global führenden Technologiekonzern aufzubauen.
Als Festredner beglückwünschte Professor Dr.-Ing. Bernd Sauer, Inhaber des Lehrstuhls für Maschinenelemente und Getriebetechnik an der TU Kaiserslautern, die Schaeffler Gruppe zur FAG Stiftung und zum Wettbewerb des Innovation Award. "Letztlich ist die Kultur im Unternehmen heute der entscheidende Faktor, um exzellent ausgebildete, hochmotivierte Nachwuchsingenieure zu gewinnen und an das Unternehmen zu binden", so Professor Sauer. Er betonte die engen Kontakte zwischen der Universität und der Schaeffler Gruppe, die seit vielen Jahren bestehen. Aus seinem Institut waren in den vergangenen Jahren bereits drei erste Preise hervorgegangen. Die Dissertation von Dr.-Ing. Eduard Aul, die jetzt mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde, war Teil eines Forschungsprojekts der Forschungsvereinigung Antriebstechnik (FVA) des VDMA. Dr. Aul hatte über die Aufgaben des FVA-Forschungsvorhabens hinaus zahlreiche weitere Aspekte bearbeitet. Dazu gehörte auch die Veröffentlichung von Ergebnissen aus dem russischen Sprachraum, die bislang in Westeuropa unbeachtet waren.
Die besondere Bedeutung der Innovationskraft gerade auch in Zeiten der wirtschaftlichen Krise und Unsicherheit hob Dr. Jürgen M. Geißinger hervor. Als Innovationsführer in der Branche habe die Schaeffler Gruppe ihre F&E-Aktivitäten stets kontinuierlich ausgebaut und auch 2009 weitergeführt. "Erfindergeist und Erfolgswille prägen die Unternehmenskultur der Schaeffler Gruppe seit jeher", so Geißinger, "wobei Kreativität und Freiraum des einzelnen ebenso entscheidend sind wie Teamgeist und strukturierte Prozesse." Trends müssten frühzeitig erkannt und in Entwicklungsaktivitäten umgesetzt werden, noch bevor etwa politische Vorgaben dies verlangten. Er zeigte an zahlreichen Beispielen, wie die vorausschauende Entwicklungspolitik der Schaeffler Gruppe zu Produkten führt, die bereits heute Antworten auf drängende Herausforderungen in der Antriebs- und Lagerungstechnik geben: von der Effizienzsteigerung im Kfz-Antriebsstrang mit vorhandenen Technologien über neue Lösungen für die Hybridisierung bis hin zum elektrischen Fahren. Aber auch für industrielle Anwendungen bis hin zur effizienten und zuverlässigen Nutzung regenerativer Energiequellen biete die Schaeffler Gruppe bereits heute zahlreiche Lösungen.
Die Preisträger
In der Wissenschaftsförderung ging der erste Preis im Segment Product Innovation an Dr.-Ing. Eduard Aul für seine Dissertation "Analyse von Relativbewegungen in Wälzlagersitzen", die unter Prof. Sauer an der TU Kaiserslautern erarbeitet wurde. Den zweiten Preis erhielt Dr.-Ing. Guido Spachtholz (RWTH Aachen), den dritten Preis Dipl-Ing. (FH) Felix Ertl (FH Würzburg-Schweinfurt). Ein Anerkennungspreis wurde Dr.-Ing. Matthias Behrendt von der Universität Karlsruhe verliehen.
Im Segment Advanced Manufacturing wurde die Diplomarbeit "Konzept für eine in die Montage integrierte Montagevorrichtung für Pendelrollenlager mit einem Außendurchmesser von 850 bis 1200 mm" von Dipl.-Ing. (FH) Andreas Bierlein (FH Nürnberg, Prof. Lütkebohle) mit einem ersten Preis prämiert.
Darüber hinaus wurden insgesamt vier Gymnasien mit Projekt-Schulpreisen ausgezeichnet. Der Hauptpreis ging an das Gymnasium Bad Königshofen für das Projekt "Robby". Weitere Preise erhielten das Alexandervon-Humboldt-Gymnasium, das Celtis-Gymnasium und das Olympia-Morata-Gymnasium (alle in Schweinfurt).
Bewerbungen für 2010
Der Innovation Award der FAG Stiftung ist auch in diesem Jahr wieder ausgeschrieben. Die Bewerbungsunterlagen sind bei der FAG Stiftung, Postfach 1260, in 97419 Schweinfurt oder im Internet (www.fag.de) erhältlich. Die Frist für Einreichung der Unterlagen endet am 31. Juli 2010.