Hierzu kommentiert der Measurement-Experte Oliver Schiffers, Head of Analytics, Sapient:
"In Fachkreisen wurde schon vor Jahren festgestellt, dass der Pageview tot sei, nun hat auch die IVW den Schwenk zu differenzierteren Methoden und Messungen eingeleitet. Der Schritt an sich ist zu begrüßen, da zumindest versucht wird, die Messung der Grundfrage des IVW Publikums anzupassen: Wo kann ich am besten Werbung schalten? Ob diese Frage durch den Verzicht der Veröffentlichung von Page Impressions, durch die fragwürdige Messung von Visits über IP-Adressen oder über das eilige bis Herbst entstehende neue Konzept beantwortet werden kann, bleibt abzuwarten. Klar ist, dass Vermarkter und Werbetreibende andere Ansprüche an die Messbarkeit ihrer Kampagnen haben, als die Verbände, die IVW oder die AGOF ihnen anzubieten haben. Es sollte aber auch eine Orientierung für den Werbekunden geben. In der Vergangenheit wurden diese beiden Themen leider von den deutschen Verbänden bis zur Unkenntlichkeit vermischt und mit zu hohem technischen Aufwand abgebildet und dem Kunden verordnet.
Eine Fokussierung der IVW auf die reinen Werbemittelkontakte wäre sinnvoll, Online-Kennzahlen und Analysen werden von anderen Stellen sauberer und plausibler definiert und gemessen. Ebenso wäre wünschenswert, dass endlich das Messverfahren dokumentiert wird, so dass dieses mit regelmäßigen Audits in andere Lösungen implementiert werden kann, um von Unternehmen in einer einheitlichen internen Erfolgsmessung verwendet werden zu können."