Im April 2006 wurde in der Bund-Länder-Kommission für Datenverarbeitung und Rationalisierung in der Justiz diskutiert, ob eine Zusammenführung der bestehenden Einzellösungen oder sogar eine Vereinheitlichung sinnvoll wäre. Es wurde beschlossen, die eingesetzten Lösungen im Rahmen einer neutralen Studie durch einen externen Dienstleister bewerten zu lassen. Im März 2007 lagen die Ergebnisse der Studie vor.
Insgesamt wurden 9 Software-Lösungen anhand eines detaillierten Fragenkatalogs kritisch beleuchtet. Sie wurden in den vier Hauptkategorien: Zukunftsfähigkeit, Ergonomie, Funktionalität sowie rechtliche und organisatorische Kriterien analysiert. Testsieger ist die Justiz-Software GO§A, die vom mittelständischen Softwarespezialisten dahm justizsysteme aus Düsseldorf entwickelt wurde. GO§A überzeugte im Gesamtergebnis und erreichte jeweils den vordersten Rang in den Kategorien Zukunftsfähigkeit und Ergonomie.
„Damit beweist GO§A, dass es technologisch und ergonomisch die derzeit beste Lösung für die deutsche Fachgerichtsbarkeit ist“, freut sich dahm Geschäftsführer Dr. Wolrad Rube. Er ist stolz, dass es ihm und seinem Team gelungen ist, diese zukunftsorientierte Lösung zu entwickeln.
Der Testsieger GO§A ist eine technologische und funktionelle Weiterentwicklung der seit 1984 in allen vier Fachgerichtsbarkeiten eingesetzten Lösungen hd georg und hd solon (seit 1998). GO§A wurde in einer OpenSource-Entwicklungsumgebung umgesetzt. Die Opensource-Strategie setzt sich beim verwendeten Linux-Betriebssystems und - bei grundsätzlicher Datenbankunabhängigkeit – bei der My-SQL-Datenbank konsequent fort. Damit spart die deutsche Justiz hohe Lizenzkosten, ohne auf Qualität und Funktionalität zu verzichten.
GO§A wurde im Auftrag des Bundesverwaltungsgerichts Leipzig und des Thüringer Oberverwaltungsgerichts entwickelt. GO§A ist Eigentum der Justiz und wird von dahm als Auftragsarbeit weiter entwickelt. Dies garantiert der Justiz einen 100-prozentigen Einfluss auf die Fortentwicklung und die Unabhängigkeit vom Hersteller. Sie hat somit maximale Zukunftssicherheit.
Die workflow-orientierte Lösung wird derzeit eingesetzt im Bundesverwaltungsgericht Leipzig, in der Thüringischen Verwaltungs- und Finanzgerichtsbarkeit sowie beim Bundespatentgericht in München. Weitere Gerichtsbarkeiten, wie beispielsweise die Sozialgerichtsbarkeit in Thüringen folgen zum Jahresbeginn 2008.