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MobilitätsTRENDS 2015

Überragendes Preis-Leistungs-Verhältnis bei Fernlinienbussen, aber auch Fragilität des Geschäftsmodells

(PresseBox) (Nürnberg, )
Überragendes Preis-Leistungs-Verhältnis bei Fernlinienbussen, aber auch fragiles Geschäftsmodell in Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit

Im Vergleich der Verkehrsmittel wird der Fernlinienbus zum Benchmark bei der Bewertung des Preis-Leistungs-Verhältnisses / Diese Position wird allerdings teuer erkauft: Der verschärfte Preiskampf ist weniger durch die Verbraucher, sondern vielmehr durch die Anbieter getrieben und gefährdet eine nachhaltige Rentabilität

Nach der starken Expansion des Angebots an Reisen mit Fernlinienbussen stellt sich die Frage, ob das weitere Wachstum rentabel möglich sein wird. Dies hängt im Wesentlichen davon ab, ob es den Anbietern gelingt, das Preisniveau in der Branche dauerhaft zu erhöhen. Dafür gibt es aber derzeit keine klaren Anzeichen. Bisher konnten deutliche Preiserhöhungen nur sporadisch durchgesetzt werden, z.B. während der Streiks bei der Lufthansa und der Deutschen Bahn. Allerdings handelt es sich dabei nicht um nachhaltige Effekte. Ganz im Gegenteil: Neue Wettbewerber wie das britische Unternehmen Megabus unterbieten das ohnehin niedrige Preisniveau der heimischen Fernlinienbus-Betreiber. Auch die Konkurrenz wird zunehmend nervös. So wird das desaströse Jahresergebnis der Deutschen Bahn für 2015 auch mit dem zunehmenden Wettbewerb durch den Fernlinienbus in Verbindung gebracht.
„Der Preisspielraum für die Anbieter von Reisen mit dem Fernlinienbus wird enger. Megabus bietet Preise ab 1 EUR pro Strecke, die DB reagiert mit neuen preisgünstigen Angeboten, wie dem günstigsten Sparpreis aller Zeiten‘ ab 19 EUR pro Strecke“, betont Prof. Dr. Andreas Krämer als Autor der Studie MobilitätsTRENDS 2015. Die Studie untersucht sowohl die Preisentwicklung als auch die Zahlungsbereitschaften der Kunden für Reisen mit Fernlinienbussen.

Die Ergebnisse der Studie im Überblick:

Ein erheblicher Teil des Wettbewerbs spielt sich zwischen dem Fernlinienbus und der Bahn ab

Während vor der Liberalisierung des Marktes für Fernlinienbusreisen (2013) davon ausgegangen wurde, dass das neue Angebot im Wesentlichen
PKW-Reisen substituieren und folglich zu erheblichen Vorteilen für die Umwelt und die Gesamtwirtschaft führen würde, sind die aktuellen Ergebnisse zu den Wanderungsbewegungen zwischen den Verbrauchersegmenten eher ernüchternd. Bei Inlandsreisen zeigen sich vor allem zwischen Bahn und Fernlinienbus starke Substitutionsbeziehungen. Fast jeder zweite Fernbus-Nutzer gibt als Alternative das Verkehrsmittel Bahn an (überwiegend den DB Fernverkehr). Geringer sind die Substitutionsbeziehungen bei Reisen in das Ausland. Hier beziehen die Fernlinienbus-Kunden überwiegend das Flugzeug in die Auswahl mit ein. Dies hängt allerdings auch damit zusammen, dass die Modalanteile der Verkehrsträger bei Inlands- und Auslandsreisen unterschiedlich sind.

Im Vergleich der Verkehrsmittel wird der Fernlinienbus zum Benchmark bei der Bewertung des Preis-Leistungs-Verhältnisses

Eine Aktualisierung der Preisrecherche für wichtige Verbindungen (siehe PI aus dem April 2015) verdeutlicht, dass Megabus durch einen Ausbau des eigenen Streckennetzes weiter Preisdruck auf die Branche ausübt. Der Anbieter nutzt Kostenvorteile aus und bietet teilweise Busfahrten an, die unter 1 Cent pro km kosten. Konkurrenten wie Postbus und MeinFernbus Flixbus als Nr. 1 im Markt ziehen auf ein entsprechendes Niveau nicht nach, schaffen es auf der anderen Seite aber auch nicht, das Preisniveau deutlich anzuheben. Zumindest die Verbraucher freut dies. In Hinblick auf das Preis-Leistungsniveau erreichen Fernlinienbusse in der zweiten Jahreshälfte 2015 die mit Abstand beste Bewertung unter den Verkehrsträgern (89% top-2 Werte auf einer Schulnotenskala). Pkw (67%), Bahn (50%) und Flugzeug (65%) können in diesem Punkt nicht mithalten. Dieses Ergebnis ist teuer erkauft. Werden die Reisenden der Fernlinienbusse danach befragt, wie viel Sie für die Reise maximal bezahlt hätten, so liegt dieser Wert fast doppelt so hoch wie der tatsächlich gezahlte Preis. Die hohen vorhandenen Zahlungsbereitschaften können aber aufgrund des Verdrängungswettbewerbs nicht abgeschöpft werden.

Der Preisspielraum für die Anbieter von Fernlinienbus-Reisen wird enger

Der verschärfte Wettbewerb bringt das Bahnmanagement zunehmend unter Zugzwang. Offensichtlich ist die Deutsche Bahn als Hauptwettbewerber der Fernlinienbusse (und gleichzeitig als einer der größten Anbieter von Fernbusreisen) nicht gewillt, den Marktveränderungen weiter passiv entgegenzustehen. So hat der DB Fernverkehr im Sommer nach eigenen Angaben bereits mehr als 2,4 Mio. Sparpreise ab 19 EUR pro Strecke, beworben als „günstigster Sparpreis aller Zeiten“, verkauft. Für Kunden mit einer BahnCard 25 ergeben sich dabei effektiv Preise von etwa 14 EUR pro Fahrt. Bezogen auf eine mittlere Strecke von 400 km sind diese Preise mit 3,5 Cent pro km durchaus wettbewerbsfähig zu den Fernlinienbussen und liegen auch unterhalb der mittleren Kosten der meisten Busanbieter. Vorteile in der Reisezeit der Bahn und zusätzliche Leistungsbestandteile wie das City-Ticket (kostenlose Nutzung des ÖPNV am Start- und Zielort) sind dabei zusätzlich zu berücksichtigen. Zum Vergleich: Im Jahr 2014 lag der mittlere Fahrtenabsatz des gesamten Fernbus-Sektors pro Monat bei ca. 1,3 Mio. Stück. Ambitionierte Prognosen von 30 Mio. Fahrten mit dem Fernlinienbus in 2015 (Handelsblatt 27.4.15) dürften vor diesem Hintergrund unrealistisch sein.
„Die Fortsetzung der 19 EUR-Aktion durch die Bahn – in den vergangenen 6 Wochen bis zum 12.12.2015 wurden noch einmal zusätzlich etwa 2 Mio. Fahrten verkauft – zeigt, dass es der Bahn sehr ernst ist, ihren Marktanteil gegenüber der neuen Konkurrenz zu verteidigen“, resümiert Johannes Hercher, Vorstand der Rogator AG.

Hintergrund der Studie: MobilitätsTRENDS 2015 ist eine Studie zur Ermittlung und Bewertung von Trends im Mobilitätsmarkt. Sie wird jährlich mehrmals in Kooperation von der exeo Strategic Consulting AG und der Rogator AG durchgeführt. Grundlage der Untersuchung ist eine repräsentative Befragung von ca. 4.500 Personen ab 18 Jahren (deutschsprachige Bevölkerung DACH-Gebiet). Personen, die in den letzten 12 Monaten Reisen mit einer Entfernung von mehr als 50 km unternommen haben, sind die Kernzielgruppe der Studie.

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