In Port Elizabeth wird REHAU künftig den Gesamtumfang an vorderen und hinteren Stoßfängern für die Rechtslenkermodelle des international gefragten Modells VW Polo fertigen und lackieren. Just in Sequence gehen die komplett konfektionierten Stoßfängersysteme mit integrierten Scheinwerferreinigungsanlagen, Park-Distance-Control und Nebelscheinwerfern direkt an das Montageband des nahegelegenen VW-Werkes in Uitenhage. Rund 130 neue Arbeitsplätze werden dafür neu entstehen. Insgesamt beschäftigt das weltweit tätige Unternehmen an sechs Standorten in Südafrika rund 300 Mitarbeiter.
Vor-Ort-Präsenz für Kunden
Für den Polymerspezialisten ist der südafrikanische Markt längst kein Neuland mehr. Bereits vor über 40 Jahren, 1967, eröffnete REHAU sein erstes Verkaufsbüro in der Republik Südafrika. Bis heute hat das Unternehmen seine Kompetenzen stetig weiter ausgebaut. Der Schritt, eine zweite Produktionsstätte für die Automobilbranche aufzubauen, entstand aus ebenso wirtschaftlichen wie kundenspezifischen Überlegungen.
„Für die Zufriedenheit unserer Kunden gehen wir regelmäßig auch unkonventionelle Wege“, sagt Gerhard Riedhammer, Executive Director Customer Relations Management Automotive bei REHAU. Ob innovative Verarbeitungstechniken oder Investitionen in Vor-Ort-Präsenz beim Kunden – wie hier für VW – seien die logische Konsequenz erfolgreicher Kundenbeziehungen sowie einer international an stabilem Wachstum ausgerichteten Geschäftsstrategie, so Riedhammer weiter.
Insgesamt beläuft sich die Investitionssumme für das neue Werk im Nelson-Mandela-Bay-Logistic-Park auf rund 20 Millionen Euro. Ein Großteil davon kommt allein der Fertigung selbst zu Gute, die zu den modernsten Anlagen weltweit gehört. Herausragendes Glanzstück ist die modulare Lackieranlage vor Ort. Anders als bei herkömmlichen Lackierstrecken kommen in Port Elizabeth mit der CO2-Reinigung, einem völlig neuen Lackierkabinenkonzept sowie der Infrarottrocknung High-Tech-Verfahren zum Einsatz.
Glanzstück: Neuartige Lackieranlage
„Bisher stellt jede neue Lackieranlage ein Unikat dar, das vor Ort aus tausenden von Einzelteilen zusammen gebaut werden muss“, erklärt Helmut Ansorge, Executive Director Operations & Technology Automotive bei REHAU. Davor sei eine monatelange Konstruktionsphase notwendig; Aufbau und Inbetriebnahme bedürften mehrerer Monate, ebenso die Beseitigung von Fehlern und Mängeln. „Mit viel Raffinesse und großem Einsatz ist es unserer Verfahrenstechnik nun gelungen, ein neuartiges modulares Lackierkonzept auf die Beine zu stellen, das eben diese Schwierigkeiten umgeht und obendrein erstaunliche ökonomische wie ökologische Vorteile bietet“, sagt Ansorge weiter.
Schon bei der Reinigung der Bauteile vor der Lackierung wird der aufwändige mehrstufige Waschprozess durch eine Reinigung mittels flüssigem CO2 ersetzt. Roboter sind hierzu mit speziellen Düsen ausgerüstet, die ähnlich dem Beflammprozess die Teileoberfläche abfahren, wobei in diesem sogenannten Düsenarray aus dem flüssigen CO2 Eiskristalle werden, die beim Auftreffen auf der Teileoberfläche verdampfen, das Teil dadurch reinigen und gleichzeitig eine bereits trockene Oberfläche hinterlassen. Damit lässt sich der Raumbedarf für die Lackiererei um nahezu 25 Prozent reduzieren und die Durchlaufzeit erheblich verkürzen.
Auch die Lackierkabinen sind in ihrer technischen Auslegung völlig verändert worden, wodurch neben Raum- und Energieeinsparungen auch das Umlaufwasser aus den Lackierkabinen entfernt werden konnte, das bisher für die Aufnahme des Oversprays, also des Lacknebels, der nicht auf das zu beschichtende Bauteil gelangt, notwendig war. Zusammen mit dem Entfall der wässrigen Reinigung der Bauteile ist es gelungen, auf Wasser im Lackierprozess völlig zu verzichten. Damit entfallen auch die Prozesse zur Aufbereitung und zur Reinigung des Wassers, welche bisher mit dem Einsatz zahlreicher Chemikalien verbunden waren. Der dem Lackieren nachgeschaltete Trocknungsprozess mit seinen riesigen Trocknern, in denen die frisch lackierten Teile mit heißer Luft umströmt werden, ist durch eine Technologie ersetzt worden, die mittels spezieller Strahler und konditionierter Luft in einem Bruchteil der bisher benötigten Zeit erfolgt. Das verkleinert den Raumbedarf der Lackieranlage deutlich und reduziert den Energiebedarf erheblich.
Bildtexte:
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Im Nelson-Mandela-Bay-Logistic-Park bei Port Elizabeth, Südafrika, hat REHAU eine neue Produktionsstätte für seinen Geschäftszweig Automotive eröffnet. Der Polymerspezialist baut damit seine Präsenz auf internationalem Parkett weiter aus.
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In Port Elizabeth fertigt und lackiert REHAU den Gesamtumfang an vorderen und hinteren Stoßfängern für die Rechtslenkermodelle des VW Polo. Just in Sequence gehen die komplett konfektionierten Stoßfängersysteme direkt an das Montageband des nahegelegenen VW-Werkes in Uitenhage.
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Offizielle Werkseröffnung in Port Elizabeth durch Wolfgang Faber, CEO der REHAU Gruppe, Leigh Briggs, Werkleiter, und Dr. Veit Wagner, Vizepräsident der REHAU Gruppe (von links).