Der Hochschule Merseburg ist zur Neueröffnung der Dauerausstellung "Kunststoffe im Automobilbau" am Donnerstag von der BMW Group ein MINI Countryman für Ausstellungs- und Schulungszwecke offiziell übergeben worden. Vor allem Studenten des Bachelorstudiengangs "Kunststofftechnik" unter Leitung von Prof. Dr. Thomas Rödel, sollen einen praktischen Nutzen davon haben. Mit Unterstützung von REHAU. Der Kunststoffexperte und langjährige Systemlieferant von BMW unterstützt die Initiative mit Bauteilen seines umfangreichen Lieferpakets und führt den Studierenden praxisnah vor Augen, wie polymere Systemkomponenten für den Automobilbau entstehen.
Großprojekt ohne Vergleich
"Für REHAU ist das Großprojekt MINI Countryman eine besondere Herausforderung", sagt Danijel Macanovic, Projektleiter MINI bei REHAU und Referent zur Ausstellungseröffnung. "Aktuell gibt es kein vergleichbares Fahrzeugmodell, für das wir ein derart großes und breites Spektrum liefern". Dazu zählen im Detail: der gesamte Umfang an wagenfarbig lackierten Stoßfängersystemen und Heckspoilern sowie das Schwellerpaket und die Montageträger, die REHAU am Standort Viechtach fertigt, Luftleitteile und Kennzeichenträger, die in Feuchtwangen hergestellt werden, folienextrudierte Brüstungsleisten einschließlich Fensterschachtabdeckungen sowie Wasserschläuche aus dem Werk in Rehau. Den tschechischen Werksstandort Moravska Trebova verlassen die dort produzierten Radlaufblenden und Abdeckleisten sowie die in Viechtach lackierten Heckspoiler als fertig montierte Systembauteile. Im Montage- und Logistikcenter im österreichischen Graz erfolgt die Endmontage der einzelnen Stoßfängerkomponenten, die taktgenau "Just-in-Sequence" an Magna Steyr Fahrzeugtechnik gehen, wo der MINI Countryman gebaut wird.
Vor allem die Fertigung der Montageträger für das Frontendmodul stellte die Entwickler vor große Herausforderungen. Muss das verbindende Element doch ein besonders geringes Gewicht aufweisen bei gleichzeitig hoher Steifigkeit, um auch für den größeren, schwereren Countryman den MINI-spezifischen Fahrspaß zu garantieren.
Generell waren die Anforderungen an dieses Projekt sehr anspruchsvoll. Angesichts der Vielfalt der Bauteile und des Lieferumfangs sei für das REHAU-Projektteam neben des gewohnten Spannungsfeldes aus Kosten, Qualitätsanspruch und Termintreue vor allem die Koordination zwischen den verschiedenen Entwicklungs- und Produktionsstandorten eine besondere Herausforderung gewesen, erläutert Danijel Macanovic. "Dieses Großprojekt hat unseren Konstrukteuren, Entwicklern und den Werksmannschaften über zweieinhalb Jahre ein hohes Maß an intensiver, permanenter Kommunikation und Kooperation abverlangt", so der Projektleiter weiter.
Es ist nicht der erste Auftrag, den REHAU als langjähriger Entwicklungspartner und Systemlieferant von BMW für die Konzerntochter MINI erhält. "Wir waren bereits mit verschiedenen Einzelbauteilen in den Vorgängerbaureihen vertreten", so Niklas Braun, Vorsitzender der Geschäftsleitung Automotive. "Mit diesem Auftrag konnten wir erstmals unser komplettes Leistungsspektrum erfolgreich einbringen."