Aus Komfortgründen nimmt der Klimatisierungsbedarf weltweit stetig zu. Wegen des hohen Strombedarfs von herkömmlichen Klimaanlagen stoßen jedoch die Stromnetze etlicher Länder in den Sommermonaten immer häufiger an ihre Kapazitätsgrenzen. In Deutschland werden bereits 14 % des Strombedarfs für Kühlung eingesetzt, was 5,8 % des Primärenergiebedarfs entspricht. Allein für Bürogebäude in Deutschland beträgt der Kühlbedarf rund 50 Mio. MWh.
Dennoch war der Markt für solare Kühlung bisher noch klein. In Europa sind derzeit rund 6 MW solare Kälteleistung installiert. Mit steigenden Energiepreisen und weiterentwickelter Technik beginnt sich dies zu ändern. Immer mehr Entwickler, Hersteller und Bauherren setzen auf solarthermische Anlagen, die die überschüssige Energie der heißen Kollektoren im Sommer auch zum Kühlen nutzen.
Der Schlüssel hierfür sind Absorptionskältemaschinen, die Temperaturunterschiede ausnutzen, um aus Wärme Kälte zu machen. “Adsorptionskältemaschinen lassen sich mit Fernwärme oder der Abwärme von Heizkraftwerken betreiben, aber auch mit solarthermischen Kollektoren”, so Hans-Martin Henning vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme in Freiburg.
“Entscheidend ist, die Kältelast richtig auszulegen”, betont Dr. Christian Holter von der Grazer Firma S.O.L.I.D. Das Ingenieurbüro ist international auf Contracting mit thermischen Solaranlagen spezialisiert. So wird beispielsweise ein Verwaltungsgebäude der EU in Pristina (Kosovo) oder künftig das Olympic Village im chinesischen Qingdao mit Sonnenwärme gekühlt. “Wir setzen auf die Entwicklung und Montage vorgefertigter Einheiten in Containerbauweise”, sagt Holter.
Weitere Informationen gibt es unter www.renexpo.de.