Der Cost Average Effekt (CAE), auch Durchschnittskosteneffekt genannt, ist ein Effekt, der auf einer strukturierten Vorgehensweise basiert, zum Beispiel bei Investitionen in Wertpapieren wie Anleihen oder Aktien. Die Anlage erfolgt in regelmäßigen Abständen und mit einem exakt gleich hohen Betrag. Während der Investitionsphase werden bei hohen Kursen des Wertpapiers weniger Anteile erworben als bei niedrigen Kursen. Dadurch liegt der durchschnittliche Einstandskurs des Wertpapiers unterhalb des durchschnittlichen Kurses des Wertpapiers. Dieser Effekt wird als CAE bezeichnet.
Wozu lässt sich der Cost Average Effekt nutzen?
Dieser Effekt wird gerne und häufig herangezogen, um beispielsweise Fondsparpläne besser bewerben zu können. Allgemein wird behauptet, dass die schrittweise Anlage stets einen Vorteil gegenüber der Sofortanlage aufweist. Claudia Rankers und Prof. Dr. Denis Schweizer (WHU) haben dieses Vorgehen jahrelang untersucht und festgestellt, dass schrittweises Anlegen nicht unbedingt einen Vorteil bringt. Stattdessen ist es weitsichtiger, wenn der Anleger sich nicht einseitig auf durchschnittliche Einstandskurse fokussiert, sondern sein Endvermögen und das mit der Anlagestrategie verbundene Risiko von Bedeutung im Blick behält.
Sparerfrage 1: Soll ich lieber schrittweise in den Dax investieren statt in eine Sofortanlage?
Ein klares Nein! Der Kapitalanleger erzielt mit der Sofortanlage das höchste Endvermögen in steigenden Aktienmärkten. Weiterhin wird deutlich, dass sich schnellere Umschichtungen in den DAX vorteilhaft auf das Endvermögen auswirken. Ein positiver Effekt des CAE auf das Endvermögen ist nur bei trendlosen Märkten zu beobachten.
Sparerfrage 2: Entsteht der Cost Average Effekt (CAE) nur dann, wenn der Kurs am Ende der Anlagezeit über dem durchschnittlichen Aktienkurs liegt?
Wieder nein! Der CAE ist in trendlosen Märkten besonders effektiv, denn das erzielbare Endvermögen liegt oberhalb der Einmalanlage bei gleichzeitig reduziertem Risiko. Weiterhin haben wir festgestellt, dass der CAE unabhängig vom Marktumfeld mit steigender Volatilität, also der Schwankungsbreite von Wertpapierkursen, zunimmt. Diesen Effekt können sich besonders Sparer im Vergleich zu Direktanlegern zu Nutze machen. Im Sinne eines höheren Endvermögens bedeutet dies für Anleger, dass sie besonders von höheren Schwankungsbreiten in trendlosen Märkten, wie beispielsweise den aufkommenden Märkten in China, Indien oder Osteuropa, so genannten Emerging Markets, durch das sukzessive Sparen profitieren können. In diesen Marktphasen verschlechtert sich das Chancen- und Risikoprofil im Vergleich zur Sofortanlage nicht.
Sparerfrage 3: Welche Wechselwirkung besteht zwischen CAE und Risiko?
Der Cost Average Effekt senkt in beiden Marktphasen das Risiko. Je schneller das Startkapital in den DAX investiert wird, desto höher ist einerseits die Wahrscheinlichkeit einen realen Kapitalerhalt zu verfehlen. Die Reduzierung des Risikos erkauft sich der Anleger in steigenden Märkten bei sukzessiver Investition in den DAX mit einem reduzierten Endvermögen. Im Vergleich hierzu ist in trendlosen Märkten neben der Risikoreduzierung auch eine Erhöhung des Endvermögens möglich. Hierdurch wird die Bedeutung des Cost Average Effekts in trendlosen Märkten nochmals unterstrichen.
Rankers Finanzstrategien rät:
Vermögende Anleger mit geringer Risikoaversion sollten in der Erwartung steigender Märkte sofort investieren. Durch sukzessive Anlage in steigenden Märkten kann das Risiko zwar stark reduziert werden. In trendlosen Märkten hingegen kann durch die sukzessive Anlage nicht nur das Risiko reduziert werden, sondern sogar noch das Endvermögen gesteigert werden. Aufgrund dessen ist der Cost Average Effekt in diesem Marktumfeld besonders vorteilhaft.
Wenn Sie Fragen zum Cost Average Effekt haben oder wissen wollen, ob er zu Ihrem persönlichen Finanzkonzept passt, beraten wir Sie gern!
Weitere Informationen finden Sie unter: www.rankers-cie.de