"Die technischen Möglichkeiten, das Mitarbeiterwissen effizient zu steuern, schöpfen die Unternehmen derzeit bestenfalls zu einem Drittel aus", so Dieter Kosancic, Leiter Geschäftsbereich Maschinen- und Anlagenbau der INFO AG. Häufig beschränkt sich das IT-unterstützte Wissensmanagement darauf, Funktionen für den sicheren Dokumentenzugriff bereit zu stellen. Die aktive Kommunikation zwischen den Mitarbeitern, als Schlüsselprozess für neue Ideen, wird dagegen weitgehend vernachlässigt. So bleibt das Potenzial, über moderne Collaboration-Services, virtuelle Projekträume oder einheitliche Kommunikationsumgebungen (Unified Communication) das Mitarbeiter-Know-how zu aktivieren, häufig ungenutzt. Dabei lassen sich entsprechende Tools bereits heute ohne großen Aufwand aus der Cloud beziehen. So wird es beispielsweise auch in klein- und mittelständischen Unternehmen möglich, neue Formen der digitalen Zusammenarbeit zu schaffen, wie etwa die kollaborative Produktentwicklung.
Darüber hinaus sind die Unternehmen verstärkt darauf angewiesen, IT-Lösungen zur Sicherung des Wissens einzurichten. So räumen vier von fünf Managern dem Wissens- und Manipulationsschutz hohe oder sehr hohe Priorität ein. Denn: Zwei Drittel der Unternehmen identifizieren durch gestiegene Anforderungen an Flexibilität und Mobilität große Herausforderungen bei der Personalplanung. Scheiden Kollegen aus dem Dienst aus oder wechseln den Arbeitgeber, geht den Firmen wichtiges Know-how verloren. Ein weiteres Sicherheitsrisiko für den Wissensbestand im Unternehmen ergibt sich aus der zunehmenden Öffnung der IT-Systeme. "Mobile Zugriffsmöglichkeiten auf Unternehmens- und Kundendaten, etwa durch mobile Endgeräte, schaffen zusätzliche Schnittstellen, die überwacht werden müssen", so Kosancic. "Vor allem mittelständische Unternehmen, die keine eigenen IT-Abteilungen unterhalten, sollten diese Entwicklung in ihrem Arbeitsplatzmanagement berücksichtigen. Dies kann zum Beispiel durch zentral implementierte ITIL-Richtlinien (IT Infrastructure Library) geschehen, um die Konfiguration und Überwachung sowie Verwaltung und Steuerung der IT-Systeme zu vereinheitlichen."
Zur Studie:
Die Studie "IT-Perspektiven 2020 - Trendradar Mittelstand" untersucht wie deutsche Unternehmen von globalen Megatrends betroffen sind und wie die Betriebe versuchen, sich auf die sich wandelnden Anforderungen einzustellen. Dafür wurden 200 Führungskräfte aus Unternehmen in Deutschland mit einer Beschäftigungszahl von 250 bis über 1.000 Mitarbeitern befragt. Die Interviewpartner waren Vorstandsvorsitzende, Geschäftsführer und leitende Angestellte der zweiten Führungsebene. Die Studie entstand in einem Gemeinschaftsprojekt der INFO AG, dem IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung und dem CIO Magazin.
Eine Kurzübersicht der Studienergebnisse sowie eine Bestellmöglichkeit des gesamten Berichtsbandes gibt es unter: http://www.info-ag.de/... ektiven2020-TrendradarMittelstand.html