Auftraggeber für das Projekt ist die Hessische Landesregierung. Ziel ist es, Verkehrsströme intelligent zu steuern und zu verteilen, die vorhandene Verkehrsinfrastruktur damit optimal zu nutzen und so die Staugefahr drastisch zu reduzieren. Die neuartige Technologie für das Projekt DIANA (Dynamic Information And Navigation Assistance) liefert die PTV AG, Telematikspezialist aus Karlsruhe.
Der Datentransfer erfolgt hier nicht wie üblich über stationäre Messgeräte, sondern direkt über die ausgerüsteten Fahrzeuge. Sie erfassen schnell und direkt die aktuelle Verkehrslage und senden diese Verkehrsdaten direkt in die Zentrale.
Gleichzeitig werden die verbesserten Verkehrsinformationen direkt in den Navigationsdienst eingespeist. So entsteht ein qualitativ hochwertiger und stets aktueller Informationsfluss und das Navigationssystem profitiert von dem passenden Angebot an Alternativrouten. Alle vom Fahrzeug zurückgemeldeten Daten werden erst anonymisiert, bevor sie weiter verarbeitet werden. Das garantiert das zwischengeschaltete PTV-Rechenzentrum in Karlsruhe. Die Informationen über die Verkehrslage umfassen dabei alle Straßen.
Welche Fahrzeugausrüstung ist notwendig?
Als Navigationssystem und Staumelder funktionieren handelsübliche Mobiltelefone (Siemens SX1), die mit der mobilen Navigationslösung ptv navi guide sowie dem neu entwickelten FCD (Floating Car Data)-Algorithmus bespielt werden - ebenfalls von PTV. Das Handy funktioniert somit als vollständiges Navigationssystem und agiert gleichzeitig als Datenlieferant für die Verkehrszentrale. Eine feste Verbindung mit dem Fahrzeug existiert nicht, damit ist die Zusatzausstattung erdenklich einfach.
Welche Kosten entstehen?
Für jedes Fahrzeug fällt eine Gebühr für die Nutzung der Navigationslösung inklusive der FCD-Kompononte an. Diese wird per Flatrate (inklusive Kommunikationskosten) abgerechnet und ist damit für den Nutzer fest kalkulierbar. Die Höhe der Gebühr richtet sich dabei nach der Anzahl der damit ausgestatteten Fahrzeuge.
Das Handy revolutioniert die Verkehrslage: bessere Verkehrsinformationen entstehen
Der Fahrer gibt vor Fahrtbeginn sein gewünschtes Ziel in das Handy ein, das hier als Offboard-Navigationssystem agiert. Das heißt, das Handy errechnet nicht selbst die optimale Route, sondern es erhält diese von der Servicezentrale. Dort wird zudem für die einzelnen Streckenabschnitte die erwartete Fahrzeit übermittelt. Während der Fahrt erfolgt nun automatisch und ohne Zutun des Fahrers ein Abgleich zwischen der berechneten und der tatsächlichen Fahrtzeit. Abweichungen werden zurück in die Zentrale gemeldet. Dort kann somit das durch andere bekannte Quellen, z.B. Detektoren oder Ganglinien, ermittelte Bild der Verkehrslage durch die vom Handy gesammelten Informationen verifiziert, ergänzt und verbessert werden. Und wenn jemand eine Strecke besonders häufig fährt, nimmt er Einfluss auf das hinterlegt Ganglinienprofil. Die FCD-Handys revolutionieren somit die Generierung der Verkehrslage.
Kollektive Win-Win-Situation
Das neue System macht der kollektive Mehrwert so besonders reizvoll. Jeder liefert Daten und erhält im Gegenzug verbesserte Informationen zur aktuellen Verkehrslage zurück. Und je mehr Fahrzeuge damit ausgestattet sind, umso mehr profitieren alle Teilnehmer. Mit jedem neuen Anwender kann das Bild der Verkehrslage realitätsnaher gezeichnet werden, und umso besser kann der Einzelne dann optimal an sein gewünschtes Ziel gelenkt werden.