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Global aktiv, lokal erfolgreich

Das international agierende Familienunternehmen Weidmüller passt sein Engagement als Lösungsanbieter den Bedürfnissen des globalisierten Marktes an, ohne dabei seine soziale Verantwortung zu vernachlässigen

(PresseBox) (Leipzig, )
(Weidemüller) Mit partnerschaftlicher Präsenz vor Ort hat Weidmüller den chinesischen Markt erschlossen – und gestaltet weiteres Wachstum und Innovationen mit. Vorstandssprecher Dr. Peter Köhler im Gespräch zu Wegen und Visionen

P.T.: Herr Dr. Köhler, was ist das Besondere an mittelständischen Unternehmen?

P. Köhler: Wir setzen unsere Stärken ein, um uns in der jeweiligen Region unserer weltweit angesiedelten Vertriebsgesellschaften und Produktionsstätten zu engagieren. Ein besonders entscheidendes Zukunftsthema ist Bildung: Deutschlands wichtigstes Kapital sind die Kreativität, Innovations- und Schaffenskraft seiner Bürger. Weidmüller hat 2003 eine eigene Institution für Weiterbildung und Vernetzung gegründet, die so genannte Weidmüller Akademie. Unter dem Dach der Weidmüller Akademie haben wir die Aktivitäten zur Qualifizierung, zum Wissensaufbau im Unternehmen und zum Wissenstransfer mit externen Instituten, Universitäten und Partnern vereint. Sie ist nicht nur regional bzw. in Deutschland tätig, sondern auch international – damit tragen wir der Globalisierung Rechnung.

P.T.: Was war der Grund, gleich eine eigene Akademie zu gründen?

P. Köhler: Der Erfolg unseres Unternehmens gründet auf technologischen Innovationen. Globalisierung, Dynamisierung und Schnelllebigkeit stellen uns vor neue, große Herausforderungen. Die Intervalle, innerhalb derer technologische Neuigkeiten gefordert sind, werden immer kürzer. Um Marktführer zu sein, sind kreative Mitarbeiter wichtig, die ein hohes Maß an Transferdenken leisten und schnell auf die Anforderungen des Marktes reagieren. Das verlangt von den Mitarbeitern viel Flexibilität und die Bereitschaft, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Wir unterstützen unsere Mitarbeiter dabei, diese hohen Anforderungen zu erfüllen.
Neben der Weidmüller Akademie gibt es beispielsweise auch eine Schülerakademie. Wir nutzen die kindliche Neugierde und Begeisterungsfähigkeit, um Jugendliche spielerisch an Themen wie Mathematik, Naturwissenschaften oder Technik heranzuführen. Aktuell gibt es in Deutschland rund 98.000 offene Stellen für Ingenieure, wie der Verein deutscher Ingenieure mitteilt – und in Zukunft werden hierzulande noch mehr Ingenieure gebraucht. In Bildung zu investieren, ist für Weidmüller deshalb gelebte Nachhaltigkeit.

P.T.: Sie haben auch in China eine Akademie eröffnet. Aus dem gleichen Grund?

P. Köhler: Das Thema Zukunftssicherung durch Bildung ist nicht nur auf Deutschland beschränkt. Wir sind seit 18 Jahren auf dem chinesischen Markt erfolgreich. Ein entscheidender Faktor für diesen Erfolg ist, dass wir den Markt ganzheitlich erschlossen haben: Wir entwickeln und produzieren vor Ort, ermitteln gemeinsam mit unseren chinesischen Kooperationspartnern und Kunden die Bedürfnisse des Marktes und liefern passgenaue Lösungen speziell für den chinesischen Markt. Um dies optimal zu tun, ist es nur konsequent, Bildung in China genau so zu fördern wie in Deutschland. Gemeinsam mit der Außenhandelskammer und anderen deutschen Unternehmen möchten wir darüber hinaus den dualen Ausbildungsweg weiter stärken. Wir glauben, dass dieses Erfolgsmodell sehr gut auf den chinesischen Markt übertragbar ist. Die Academy Asia wurde im Oktober eröffnet – sie ist Zentrum von Bildungs- und Wissensnetzen, mit denen wir unsere Kompetenz in China weiter ausbauen. Außerdem bringt uns die Academy Asia näher an Menschen mit Potenzial und Leistungsbereitschaft. Für dieses Engagement haben wir von unseren chinesischen Kooperationspartnern und auch auf Seiten der Politik viel Anerkennung erfahren.

Chinas Bedeutung kennen und verstehen

P.T.: Ist es nicht eine besondere Herausforderung für ein deutsches Unternehmen, mit einer solchen Akademie ein neues Konzept in Bezug auf Vernetzung und Bildung in China zu etablieren – nicht zuletzt aufgrund der kulturellen Unterschiede?

P. Köhler: Wir sind fast zwei Jahrzehnten in China tätig und haben die Kultur der Chinesen sowohl kennen- als auch vor allem schätzen gelernt. Wir pflegen einen bewusst partnerschaftlichen Umgang, der von gegenseitigem Respekt geprägt ist. Das drückt sich beispielsweise darin aus, dass wir in China gemeinsam mit den chinesischen Ingenieuren unsere Produkte entwickeln und produzieren. Und zwar für den chinesischen Markt. Wichtig ist uns auch, dass die Leitungsfunktionen durch chinesische Kollegen besetzt werden. Deshalb legen wir nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit sehr großen Wert auf das Thema Personalentwicklung. Initiativen wie die Akademie werden vor Ort in China gemeinschaftlich realisiert und entsprechend anerkannt.

P.T.: Sie entwickeln und produzieren nicht nur technische Lösungen für den chinesischen Markt, sondern sie unterhalten auch ein Logistik-Center in Shanghai. Warum?

P. Köhler: Wie gesagt: Es ist unser Ziel, passgenaue Lösungen für unsere Kunden vor Ort zu liefern. Das gilt für technologische Produkte wie für Dienstleistungen rund um unsere Produkte und Lösungen für die Industrial Connectivity. Ein Beispiel dafür ist unser Logistik-Center in Shanghai – wir bieten damit unseren Kunden optimalen Service mit kurzen Lieferzeiten. Technologie und Service gehören bei uns zusammen.

P.T.: Weidmüller entwickelt technologische Lösungen. Ihr Unternehmen ist in einigen Bereichen Weltmarktführer. Wie gehen Sie mit dem Thema Schutz des geistigen Eigentums – IP - um?

P. Köhler: Wer Innovationen entwickelt, muss immer sicherstellen, dass die entsprechende IP geschützt wird. Das gilt überall auf der Welt und dafür gibt es weltweit gültige Regelungen wie etwa das Patentrecht. Wir stimmen keineswegs in die Kassandrarufe ein, die China unter Generalverdacht stellen, hiergegen gezielt zu widerstoßen. Wir pflegen ein kooperatives Miteinander, das gegenseitiges Vertrauen begründet hat. Unsere Erfahrung zeigt, dass partnerschaftliche Beziehungen sowie Produktionsstätten und Entwicklungszentren vor Ort unser Unternehmen stärken. Darüber hinaus entwickeln die Chinesen ein anderes Verhältnis zur Patentfrage, seitdem ihre eigene Innovationskraft an Fahrt aufgenommen hat. Auch Chinesen wollen ihre Patente schützen. Hier entsteht ein neues Bewusstsein.

P.T.: China ist Partnerland der Hannover Messe im April. Begrüßen Sie das?

P. Köhler: Ich begrüße das sehr. China ist nicht nur ein wichtiger Markt, sondern auch ein wichtiger Partner, dessen politische Bedeutung und Einfluss weltweit zunimmt. Die Geschwindigkeit, mit der sich die chinesische Wirtschaft innerhalb weniger Jahrzehnte entwickelt hat, verdient unser aller Respekt. In der globalisierten Welt kommt man an diesem Wachstumsmarkt nicht vorbei. Gerade für deutsche Unternehmen ist China wichtig: Deutsche Ingenieurskunst genießt einen blendenden Ruf, auch Tugenden wie Pünktlichkeit und Verlässlichkeit werden sehr geschätzt – das sind exzellente Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Vor allem sehe ich Chancen bei den so genannten Zukunftsthemen wie Erneuerbare Energien oder Mobilität. Das rasante Wachstum in China bleibt nicht ohne Auswirkung auf die Umwelt. Das hat China schon vor Jahren erkannt und handelt entsprechend. Hier sehe ich einen Vorteil, den es zu nutzen gilt, auch für Unternehmen aus Deutschland. Wir haben große Expertise gerade in Umwelttechnologie – in vielen Fällen sind deutsche Unternehmen weltweit führend. Die Hannover Messe 2012 ist auf jeden Fall ein deutliches Signal an die Chinesen: Deutschland und vor allem die deutsche Wirtschaft sieht China als gleichwertigen Partner an.

Regenerative Energien – Herausforderung an die Zukunft?

P.T.: China hat bei der UN-Klimakonferenz den westlichen Industrieländern unterstellt, es mangele ihnen „an politischem Willen, um die Emissionen zu verringern und den Finanz- und Technologietransfer zur Unterstützung der Entwicklungsländer zur Verfügung zu stellen“. Können Sie diese Haltung nachvollziehen? Wurden Sie mit diesen Vorwürfen auch schon konfrontiert und wie reagieren Sie darauf?

P. Köhler: Konkret wurde ich mit dieser Haltung noch nicht konfrontiert. Hier kommen zwei Dinge zusammen: Zum einen, dass die Industrieländer natürlich gerade in Bezug auf die Schadstoffemissionen mit Sorge nach China blicken und diese Sorge auch mit Forderungen verbinden. Gleichzeitig erlebt China, dass die USA etwa dem Kyoto-Protokoll nie beigetreten sind und Kanada nun sogar wieder ausgetreten ist. Der Vorwurf, es mangele am politischen Willen, den Finanz- und Technologietransfer zur Verfügung zu stellen, ist meines Erachtens eine Reaktion auf die IP-Diskussion.

P.T.: Wenn wir 15 Jahre in die Zukunft blicken – in welche Richtung hat sich Weidmüllers Engagement in China dann entwickelt?

P. Köhler: Ich gehe davon aus, dass sich die Wirtschaft in China bis dahin noch weiter entwickelt hat und der damit gewachsene Energiebedarf überwiegend durch erneuerbare Energien abgedeckt sein wird. Auf den Straßen werden mehr Autos unterwegs sein als bisher – und ein Großteil wird einen Elektromotor bzw. einen Hybridantrieb haben. Weidmüller wird an allen diesen Entwicklungen Anteil haben: Unsere passgenauen Lösungen werden sich in Kraftwerken und Windkraftanlagen und bei der E-Mobility finden. Wir werden unser Engagement den wachsenden Bedürfnissen anpassen.

P.T.: Was sind gegenwärtig die wichtigsten Projekte, die Weidmüller in China betreibt bzw. an denen Weidmüller beteiligt ist?

P. Köhler: Da ist sicherlich die Huizhou Öl-Raffinerie zu nennen. Hier konnten wir die Auftraggeber mit unseren Produkten überzeugen, die perfekt zu den besonders hohen Sicherheitsbedürfnissen der Branche passen. Zudem sind wir mit 70 Millionen RMB am Boastahl Projekt Zhanjiang beteiligt. Boastahl ist in der Entwicklung der Region im Perlflussdelta engagiert – eine boomende Hightech-Region.

P.T.: Erneuerbare Energien sind weltweit ein wichtiges Thema, natürlich auch im prosperierenden China. Welche konkreten Ansatzpunkte gibt es hier für Weidmüller?

P. Köhler: Der Anteil der Regenerativen Energien an der Versorgung wird weiter wachsen. Gleichzeitig steigt der Energieverbrauch durch eine wachsende Bevölkerung. Ziel muss es also sein, die Erneuerbaren Energien so effizient zu machen, dass möglichst viel Strom bei möglichst geringen Kosten gewonnen werden kann. Unsere speziell für die Branche der regenerativen Energien entwickelten Produkte tragen zu dieser Effizienzsteigerung bei.

Bei der E-Mobility, die unserer Meinung nach gerade auch in China in den nächsten Jahren immens wachsen wird, setzen wir uns dafür ein, international gültige Anschlussstandards für Ladesteckverbinder, ein Energieladekonzept und die entsprechende Ladeinfrastruktur zu definieren und umzusetzen. Ein besonderes Anliegen ist für uns die Aufhebung des Investitionsstopps für „Green Energy“, speziell für Windkraftanlagen und auch für Bahntechnik. Hiervon versprechen wir uns sehr viel.

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