Die Kanzlerin in SS-Uniform
Der Missbrauch des Themas ist immer noch allgegenwärtig. Da verlangen die europäischen Staaten mehr Führungsverantwortung von der Bundesrepublik. Nicht nur, weil das Land wirtschaftlich in der Lage ist, sondern auch, weil die Deutschland noch etwas von vor 67 Jahren gut zu machen hat. Zeitgleich wird die Kanzlerin in europäischen Medien mit SS-Uniform abgebildet. Eben weil sie Verantwortung auf europäischer Ebene übernimmt. Andere Beispiele des widersprüchlichen Umgangs mit der Vergangenheit: ein Israel kritisierender Günther Grass, oder eine Ruderin, deren Freund ein Ex-NPD-Mitglied ist. Der Umgang mit dem Thema scheint immer unreflektierter, instrumentalisierter und vor allem leichtfertiger. Ein Anzeichen dafür, dass sich die Generationen mehr und mehr von der Vergangenheit trennen? Ulrich stellt fest, dass es auf das Umfeld ankommt, in dem man sich mit der Vergangenheit auseinandersetzt.
Kein Bezug zum Thema
An deutschen Schulden ist man das Thema leid. Die Schüler haben keinen Bezug mehr zu einer Schuldfrage. Die Frage steht zu recht im Raum, warum sich 14-jährige für etwas schuldig fühlen sollen, für etwas, das ihre Urgroßeltern getan haben. Kinder mit anderen historischen Wurzeln können ihren Bezug zum Thema schon gar nicht mehr herstellen. Erzählen Zeitzeugen vor Schülern, oder besucht eine Schulklasse ein ehemaliges KZ, sind Schüler dennoch in der Lage, sich der Bedeutung der Vergangenheit bewusst zu werden. Die Bedeutung der Schuldfrage ist zwar weder von Schulze Heuling, noch von Ulrich geklärt. Dass sich allerdings die linke DIE ZEIT damit beschäftigt, wann die Nazi-Vergangenheit endlich verjährt ist, adelt die Schuldfrage. Sie ist nun frei diskutierbar.