1. Nationale, europäische und transatlantische Verteidigungspolitik
Der erste Tag des Kongresses behandelt im Schwerpunkt verteidigungspolitische Grundsatzdiskussionen aus politischer, militärischer und industrieller Sichtweise. Der EU-Außenbeauftragte Javier Solana wird die Konferenz mit einer Grundsatzrede zur Europäischen Sicherheitspolitik eröffnen, ihm folgt der EU-Außenausschussvorsitzende Elmar Brok, der über eine gesamteuropäische Verteidigungsarchitektur referieren wird. Die Bundeswehr ist mit ihrem stellvertretenden Generalinspekteur, Generalleutnant Johann Dora, vertreten, der sich über notwendige Reformen zur Optimierung der Bundeswehr in Bündniseinsätzen äußern wird. Um 14:30 Uhr findet mit dem Forum der Verteidigungsminister der Höhepunkt des ersten Kongresstages statt. In dem Forum, an dem sechs Verteidigungsminister bzw. deren Stellvertreter teilnehmen werden, wird die Transformation der 1999 in Helsinki formulierten "European Defence Headlines" besprochen. Den Abschluss des ersten Tages bildet ein Redebeitrag des ehemaligen NATO-Sprechers und heutigen Direktors für politische Planung, Dr. Jamie Shea. Am zweiten Tag diskutieren der Luftwaffeninspekteur, Generalleutnant Klaus-Peter Stieglitz und der Befehlshaber des Streitkräfteunterstützungskommandos, Generalleutnant Kersten Lahl unter der Moderation von General a.D. Harald Kujat (ehemaliger NATO-Militärausschussvorsitzender) über die Fähigkeiten der Bundeswehr zur vernetzen Operationsführung.
2. Industrielle Kooperation in Europa
Das Thema gesamteuropäische Beschaffung von Rüstungsmaterialien findet immer mehr Interesse. Dies besonders vor dem Hintergrund, dass die gesamte EU über ein etwa halb so großes Verteidigungsbudget wie die USA verfügt, aus diesem Budget aber nur 15 Prozent deren Einsatzbereitschaft und -effizienz generiert. Die Konsolidierung des europäischen Rüstungsmarktes wird im "Forum der CEOs" am ersten Tag des Hauptprogramms in einer Diskussionsrunde adressiert. In dem Forum, das von Direktor der OCCAR (europäische Rüstungsagentur) General Nazzareno Cardinali moderiert wird, erörtern Geschäftsführer diverser Industriezweige die Möglichkeiten und Grenzen verstärkter Kooperation in Europa. Zu den künftigen militärischen Projekten in Europa wird auch die Nutzung des Weltraums gehören. Hierzu referiert neben EADS-Vizepräsident Ralf Klädtke der bei der Europäischen Raumfahrtagentur für Sicherheitspolitik zuständige Direktor Gerhard Brauer in einem Forum am zweiten Kongresstag, das von MdB Kurt Rossmanith moderiert wird.
3. Parlamentarische Kontrolle der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik
Im abschließenden Forum des Kongresses diskutieren unter der Leitung der deutschen Verteidigungsausschussvorsitzenden Ulrike Merten Amtskollegen aus Europa, inwieweit die nationalen Parlamente den Einsatz von Streitkräften in europäischen Rahmen kontrollieren können.
4. Neun themenspezifische Fachforen
Das Hauptprogramm der Konferenz wird durch insgesamt neun Fachforen ergänzt, die mit Rednern aus Politik, Militär und Industrie besetzt sind. Aktuelle Themen behandelt insbesondere Panel VI, das in Kooperation mit dem Führungsstab der Marine organisiert wird und den Einsatz im Libanon thematisiert.
Daten und Fakten zum Kongress:
vorauss. 2.200 Teilnehmer aus 90 Nationen
Über 25 Verteidigungsminister, 110 Generäle/Admiräle, 30 Botschafter anwesend.
Drei Themengebiete
Neun Fachforen
70 Aussteller
Simultanübersetzung Englisch-Deutsch