Die Software wird auf einem zentralen Rechner z. B. dem Leitstand installiert und stellt ein grafisches User-Interface zur Anbindung der einzelnen Steuerungen zur Verfügung. Angebunden werden die Steuerungen mittels der S7-Online-Schnittstelle. Dadurch können Daten direkt aus den Speicherbausteinen der SPS ausgelesen und mehrere Steuerungen gleichzeitig überwacht werden.
Die Auswertung der Steuerungsdaten wird durch zyklisches Polling vorgenommen, wodurch nur ein freier Kommunikationskanal pro SPS für die Datenübermittlung benötigt wird. Herzstück der Software ist eine relationale Datenbank, in der alle SPS-Daten konsolidiert werden, um eine detaillierte Störungsprotokollierung zur Verfügung zu stellen.
An die Datenbank können beliebig viele unterschiedliche Clients angebunden werden: PC's, Mobil-telefone, PDA's oder Email-Clients. Dadurch kann die Benachrichtigung im Falle einer Störung auf mehreren Wegen erfolgen.
Auf den angeschlossenen PC's kann entweder eine Soundausgabe oder eine Pop-Up-Meldung über ein Tray-Icon erfolgen. Der Email-Client kann automatisch Emails an hinterlegte Adressen versenden. Die Mobiltelefone können per SMS über eine Störung informiert werden. Die über WLAN angebundenen PDA's erhalten eine entsprechende Störungsmeldung direkt auf das Display; bei Bedarf kann an jeden PDA ein Vibrationsarmband angebunden werden.
Dadurch wird eine automatisierte Benachrichtigung im Falle von Störungen erreicht, die zudem noch priorisiert werden kann. So kann bei kleineren, nicht systemkritischen Störungen nur die Pop-Up-Meldung an den angeschlossenen PC's sowie eine Email-Benachrichtigung erfolgen, während bei betriebsrelevanten Störungen die Anlagentechnik zusätzlich per SMS und PDA informiert wird.
Wenn PDA's zur Information der Anlagentechnik eingesetzt werden, ist davon auszugehen, dass an diese Clients betriebsrelevante Störungen gemeldet werden. Daher prüft das System kontinuierlich die Erreichbarkeit des momentan zuständigen Clients ab und aktiviert bei Nichterreichbarkeit automatisch einen Ersatzclient.
Die Störungsmeldungen selber werden auf den Clients in Textform angezeigt. In der Datenbank kann pro Störungsbit (interne Störungskennzeichnung der SPS) ein Text hinterlegt werden, der dann zusätzlich zum Störungscode auf den Clients angezeigt wird.
Durch die Konsolidierung und Langzeit-Archivierung aller aufgetretenen Störungen ergibt sich die Möglichkeit der Auswertung. Hierfür stellt das System mehrere dynamische Darstellungs- und Auswertungsmöglichkeiten zur Verfügung: Die Störungen lassen sich sowohl tabellarisch als auch grafisch zusammenfassen und werden dann aus der Software ausgeben. Zudem besteht die Möglichkeit, alle Daten zur weiteren Auswertung nach MS Excel oder HTML zu exportieren.
Zur Abrundung der Funktionalitäten stellt das System zusätzlich eine Backup & Recovery Funktion zur Verfügung. Diese Funktion führt eine zentrale zyklische Sicherung der hinterlegten SPS-Daten durch und speichert damit im Falle eines Ausfalls z. B. die Positionierung der Regalbediengeräte und/oder die Parameterdaten der Produktionsmaschinen. Alle Sicherungsaktivitäten werden in der Datenbank protokolliert.
Die überwachten Steuerungen werden in einer Status- und Zustandsübersicht zusammengefasst, um dem Bediener immer den aktuellen Anlagenstand anzeigen zu können. Im Falle eines Ausfalls oder einer Störung lassen sich die Steuerungsdaten dann durch das System per Knopfdruck wiederherstellen.
Durch die Störmeldezentrale wird das Störungshandling komplexer Industrieanlagen immens vereinfacht. Die Software trägt nicht nur im laufenden Betrieb aktiv zur Erhöhung der Ausfallsicherheit bei, sondern kann auch als Werkzeug zur Bestimmung von Optimierungspotenzialen genutzt werden. Durch die extensiven Auswertungsmöglichkeiten lassen sich häufiger auftretende Störungen bestimmen und entsprechend vorbeugende Gegenmaßnahmen ergreifen. Dadurch lassen sich langfristig die Ausfallsicherheit und Systemverfügbarkeit der Anlage steigern.