Die Defizite der herkömmlichen PIM-Prozesse schmälern Effizienz und Ertrag sowohl im eCommerce als auch im eProcurement. Als Beleg für die Notwendigkeit neuer Collaborations-Muster im eBusiness verweist POET auf einschlägige Statistiken. Laut dem Ergebnis einer Studie des EHI Retail Institute(1) bewerten über 50 Prozent der dort befragten Online-Händler den Aufwand für die Produktdatenpflege als hoch oder zu hoch. Die Produktdatenbeschaffung inklusive den erforderlichen Transfer-, Prüf- und Pflegeprozessen summiert sich zu einem Pflegeaufwand, der umsatzrelevanten eCommerce-Prozessen, wie der schnellen Angebotsaktualisierung, entgegensteht.
Auch für den Einkauf, der für die Online-Beschaffung Produktdaten ebenso braucht wie der Online-Händler für seine Verkaufsprozesse, haben die Defizite im Produktdatenmanagement negative Folgen. Laut dem aktuellen „Stimmungsbarometer Elektronische Beschaffung 2011“(2) nutzen bislang rund 30 Prozent der befragten Unternehmen keine katalogbasierte Beschaffungslösung. Nachholbedarf besteht derzeit bei den KMU-Unternehmen. Knapp 44 Prozent profitieren noch nicht von den Kosten- und Prozessvorteilen eines eProcurement-Systems.
Auch hier ist die eingeschränkte Nutzung zumindest teilweise der bisherigen Praxis anzukreiden. „Der Aufwand für die Pflege und Bereitstellung von Produktinformationen ist für Kataloglieferanten und einkaufende Unternehmen hoch. Austausch- und Aufbereitungsprozesse der Produktdaten sind deutlich verbesserungsfähig“, äußert Dr. Jakob Karszt, Vorstand und CEO der POET AG.
Vom Insel-PIM zum Cloud-PIM
Bisherige PIM-Systeme sind mit 40.000 bis 400.000 Euro nicht nur teuer, sondern auch quasi Insellösungen, in denen jeder Lieferant Anschlussaufwand und bei jeder Datenübertragung einen Import verursacht. Den Kunden, wie etwa Online-Händlern oder beschaffenden Unternehmen, bereitet die erstmalige Lieferantenanbindung Mühe und zeitlichen Aufwand, der sich im Schnitt auf vier bis sechs Wochen erstreckt. Lieferanten wiederum müssen ihre Produktdaten in heterogene Zielsysteme einspeisen. Auch wenn Lieferanten teilweise PIM-Systeme nutzen, haben sie Probleme, die inhaltlich, zeitlich und formatspezifisch unterschiedlichen Anforderungen zu erfüllen. Stets müssen die Produktdaten zudem individuell geprüft, ergänzt und angepasst werden.
Als Alternative bietet sich hier nach Ansicht von POET ein cloudbasiertes PIM-Konzept an, das den Austausch von Stammdaten und Produktinformationen über die komplette Supply Chain automatisiert und vereinfacht. Beim Cloud-PIM arbeiten, so die Vorstellung, Lieferanten, Dienstleister, Einkäufer und Kunden gleichzeitig auf einem virtuellen System, etwa in Form einer Online-Portallösung. „Den Kunden werden per Knopfdruck geprüfte Sortimente im gewünschten Format zur Verfügung gestellt. Der Einkauf erhält in Sekundenschnelle geprüfte Lieferantendaten aus einer Quelle und erstellt unmittelbar aktuelle Sortimente für seine Vertriebskanäle“, umreißt Dr. Karszt von POET die Vorteile. „Das ist für mich eBusiness 2.0“, ergänzt er.
POET, das selbst eine Cloud-PIM-Plattform entwickelt hat, sieht sich hier als Pionier eines Trends, dem weitere Anbieter mit Ergänzungskonzepten folgen werden. Die heutige eBusiness-Praxis wird in wesentlichen Bereichen revolutioniert werden.
(1) Einsatz und Nutzung von Produktdaten im E-Commerce 2011, Januar 2011
(2) Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik/Lehrstuhl für Industriebetriebslehre der Universität Würzburg (Prof. Dr. R. Bogaschewsky), März 2011