Fielmann, A.T.U. und Daimler Vertrieb sind Deutschlands umsatzstärkste Handwerksbetriebe. Diese Unternehmen stehen an der Spitze der Untersuchung zu den 1.000 größten Handwerkern. Dass es sich um echte Handwerksunternehmen handelt, belegen plausible Definitionen, die im Rahmen der Studie gemeinsam mit Kammern, Verbänden, Innungen und Branchenexperten entwickelt wurden. Mit der vorgelegten Studie sei es möglich, das moderne Großhandwerk erstmals als eigenen, innovativen Bereich der Handwerksbranche zu erfassen.
Neuer Handwerksbegriff durch gewachsene Tätigkeitsfelder
Das Traditionshandwerk gewinnt neue Facetten. Die Top 1.000 des Deutschen Handwerks setzen insgesamt 35,7 Milliarden Euro um. Die Umsätze der einzelnen Unternehmen liegen zwischen 13 Mio. und 1,1 Mrd. Euro. Unternehmen wie Piepenbrock sind erfolgreich mit unterschiedlichen Dienstleistungen, die sich rund um das Kerngeschäft entwickelt haben. Arnulf Piepenbrock, Geschäftsführender Gesellschafter der Piepenbrock Unternehmensgruppe, präsentierte als Gesicht der Studie die Ergebnisse gemeinsam mit Holger Externbrink, Chefredakteur handwerk zeitung, und Michael Jansen, macrom Marketingresearch & Consult.
„Wir sind von unserem guten Abschneiden im Ranking nicht komplett überrascht worden“, sagt Arnulf Piepenbrock. „Die Gebäudienstleistungsbranche gehört schließlich zu den beschäftigungsstärksten in Deutschland. Von den insgesamt vier Millionen im Handwerk Beschäftigten sind allein 900.000 in dieser Branche tätig. Wir fühlen uns eher geehrt, in einem Atemzug genannt zu werden mit Namen wie Fielmann, A.T.U., BMW und Mercedes, die bekannter sind als Piepenbrock, weil sie im Consumermarkt stark aufgestellt sind, während unsere Aktivitäten im Business-to-Business-Bereich liegen. Der Handwerksmarkt ist sehr komplex, das wissen wir aus eigener Erfahrung. Daher leistet die Studie einen sehr modernen und wertvollen Beitrag zur Klärung der seit Jahren kontrovers diskutierten Abgrenzung von Handwerk und Industrie.“
Externbrink betont: „Die Studie ist nicht nur quantitativ spannend, sie erweitert auch das Bild vom Handwerk.“ Handwerk gehöre heute zum Kerngeschäft von Konzernen wie Daimler, E.ON oder Bosch. Handwerkliche Großbetriebe haben bisweilen industrielle Strukturen, Filialnetze und Fremdgeschäftsführer. Sogar Private Equity hat das Handwerk für sich entdeckt. „Diese Großbetriebe konnten wir nur erfassen, indem wir die traditionellen Kriterien erweiterten.“ Die neuen Definitionen wurden mit Verbänden, Innungen und Branchenexperten entwickelt. „Modernes Handwerk“ umfasst nun alle Unternehmensformen mit umfangreichen handwerklichen Tätigkeiten.