Kognitive Funktionen, wie die die Fähigkeit zu lernen, die Wahrnehmung der Umwelt sowie die Möglichkeit, Erinnerungen zu speichern, können bei älteren Menschen aufgrund neurodegenerativer Störungen stufenweise beeinträchtigt werden. An neurodegenerativen Erkrankungen, insbesondere Demenz, erkranken weltweit Millionen von Menschen. Mit zunehmendem Durchschnittsalter der Bevölkerung wächst die Anzahl von Patienten mit Alzheimer und anderen Demenzerkrankungen kontinuierlich.
Auch wenn die Forschung signifikante Fortschritte bei der Erkennung von Krankheitsursachen macht, existieren noch keine geeigneten Präventionsstrategien oder effektiven Therapien.
Um das Bewusstsein dafür zu erhöhen, dass neurodegenerative Erkrankungen enorme Auswirkungen auf Patienten, Familien und Betreuer haben, hat sich Piepenbrock entschieden, einen internationalen Preis zu finanzieren, der hervorragende wissenschaftliche Leistungen im Kampf gegen Demenz und ähnliche Erkrankungen würdigt. Das Motiv dazu ist nicht nur eine direkte Betroffenheit, sondern insbesondere die Situation, dass neurodegenerative Erkrankungen aufgrund der alternden Gesellschaften eine signifikant zunehmende Rolle spielen werden. Das Familienunternehmen, das nunmehr inhabergeführt seit 1913 in der vierten Generation in marktführender Position mit ca. 25.000 Mitarbeitern in den Bereichen Facility Management, Industrieinstandhaltung, Gebäudereinigung, Sicherheitsdienste sowie im Sondermaschinenbau und der Chemieproduktion tätig ist, bekennt sich dazu, auch gesellschaftspolitische Verantwortung zu übernehmen und folgend nachhaltige Forschungsbemühen zu unterstützen, um die Ursachen und Heilung neurodegenerativer Störungen zu verstehen.
Dieser Preis wird gemeinsam verliehen, von Piepenbrock und dem DZNE, dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, einem der weltweit führenden Forschungszentren für translationale Forschung auf dem Gebiet neurodegenerativer Erkrankungen. Das DZNE wurde innerhalb der Helmholtz Gemeinschaft als das erste einer Reihe von nationalen Gesundheitszentren gegründet, dessen langfristiges Ziel es ist, die großen Volkskrankheiten unserer Gesellschaft zu verstehen und Wege der Vorbeugung und Heilung zu finden.
Piepenbrock und das DZNE gehen mit dem Ziel diesen neuen Preis alle zwei Jahre zu verleihen eine langfristige Partnerschaft ein. Der Preis, genannt "Hartwig Piepenbrock-DZNE Preis", wird einer Person verliehen, die im Ausschreibungszeitraum des Preises herausragende Entdeckungen auf dem Forschungsgebiet der Mechanismen von neurodegenerativen Erkrankungen gemacht hat. Die erste Preisverleihung findet in Verbindung mit der internationalen DZNEMax Planck Konferenz "Altern und Neurodegeneration" im September 2011 statt. Der Preis ist mit einem Preisgeld in Höhe von 60.000 € dotiert, das im Jahr 2013 in Anerkennung des 100 jährigen Jubiläums der Piepenbrock Unternehmensgruppe auf 100.000 € erhöht wird.
Hartwig Piepenbrock ist Unternehmer, Mäzen, Ehrendoktor der Universität der Künste Berlin und Ehrensenator der Hochschule für Musik und Theater Hannover. 1995 erhielt er das große Verdienstkreuz am Bande des niedersächsischen Verdienstordens, 2001 den Verdienstorden des Landes Berlin und im Jahr 2002 das Bundesverdienstkreuz. Er machte die Piepenbrock Unternehmensgruppe zu einem der größten Dienstleistungsunternehmen in Deutschland.
Vor zwei Jahren erhielt er die Diagnose Demenz. "Wir wissen aus eigener Erfahrung, dass neurodegenerative Erkrankungen wie die Alzheimer Demenz enorme Auswirkungen auf Patienten, deren Familien und Betreuer hat. Daher haben wir uns entschieden, die Forschung in diesem Bereich zu unterstützen", so seine Gattin Maria- Theresia Piepenbrock.
Als Partner bringt das DZNE die wissenschaftliche Expertise mit ein.
"Wir sind stolz, mit der Familie Piepenbrock diesen wichtigen Preis verleihen zu können. Auch wenn die Forschung derzeit signifikante Fortschritte bei der Erkennung von Krankheitsursachen macht, existieren noch keine geeigneten Präventionsstrategien oder effektiven Therapien", begrüßt Prof. Pierluigi Nicotera, wissenschaftlicher Vorstand und Vorstandsvorsitzender des DZNE, die Partnerschaft.
Der Preisträger werden aus einer Reihe von Personen ausgewählt, die von verschiedenen Wissenschaftlern und Wissenschaftsorganisationen vorgeschlagen werden. Ein Komitee, das sich aus Mitgliedern der Familie Piepenbrock, dem wissenschaftlichen Vorstand des DZNE und fünf renommierten Wissenschaftlern zusammengesetzt, wählen den Preisträger aus.
Über das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen
Das DZNE ist ein Forschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren, das sich mit neurodegenerativen Erkrankungen beschäftigt. Sein Leitbild ist es, Ursachen und Risikofaktoren, die Neurodegeneration vorbestimmen, zu verstehen und neue Therapie- und Pflegestrategien zu entwickeln. Es verfolgt einen ganzheitlichen Forschungsansatz und verbindet Grundlagen- und klinische Forschung sowie die Versorgungsforschung miteinander.
Charakteristisch für das DZNE ist aber auch seine starke interdisziplinäre Vernetzung. Die Experten des DZNE sitzen an den DZNE-Standorten in Bonn, Tübingen, München, Rostock/Greifswald, Göttingen, Magdeburg und Witten sowie dem Partnerinstitut in Dresden.