OVH entwickelt eine vollständig neue Generation von Datacentern
Germain Masse, Verantwortlicher für die Datacenter bei OVH: «Die neueste Generation unserer Datacenter in Roubaix, das im Dezember 2009 eröffnete "Roubaix 3", wurde vollständig mit den von uns entwickelten ÖkoSälen (Flüssigkeitskühlung und Belüftung) realisiert. Wir rechnen damit, dass es bis Ende 2010 vollständig belegt sein wird. Die Kapazität sollte etwa 30.000 Server betragen.»
«Bis dahin wird mit "Roubaix 4" eine vollständig neue Generation von Datacentern einsatzbereit sein, deren Metallstruktur wir weiter auf noch bessere Isolierung zwischen warmer und kalter Luft hin optimiert haben», fügt Germain Masse hinzu.
Dieses Gebäude ist im Prinzip eine Erweiterung des Containers in die Höhe (6 Stockwerke und ein Erdgeschoss). Die kalte Luft wird auf der gesamten Aussenseite angesaugt, und die von den Servern abgegebene warme Luft steigt ganz natürlich in diesem riesigen Kamin auf.
Die Vorteile sind nicht von der Hand zu weisen:
- Schneller Aufbau (Dieses Modell kann überall dupliziert werden wo es möglich ist, eine Betonplatte zu giessen - in Europa oder auch weltweit, je nach den Bedürfnissen der Kunden)
- Sehr ökologisch (Die Kühlung erfolgt komplett ohne Klimaanlage)
- Optimierung der Wartung der Infrastruktur
Ein im Jahr 2003 eingeleiteter Prozess
Im Jahr 2003 hat OVH eine eigene Flüssigkeitskühlung für Server, das Watercooling, entwickelt. Im gleichen Jahr wurden Räumlichkeiten im Keller eines Pariser Hochhauses erworben, was es möglich machte, diese neue Technologie erstmals im Produktivbetrieb einzusetzen. Sie erlaubt es, gleichzeitig sowohl die thermischen als auch die akustischen Probleme, die durch den untypischen Standort auftreten, in den Griff zu bekommen. Dieses geniale System ist seit Eröffnung des Datacenters in Betrieb und reicht im pariser Untergrund bis zur Grundwasserschicht.
Diese Einrichtung erlaubt es OVH nicht nur, erhebliche Energieeinsparungen für alle ihre Geräte zu realisieren, sondern trägt auch zu einer bei einem Webhoster noch nie dagewesenen ökologischen Ausrichtung bei.
Grundlage des Systems ist die Nutzung der thermischen Eigenschaften von Flüssigkeiten, um die Computerchips, die für die Abwärme verantwortlich sind, direkt zu kühlen. Die Teams von OVH haben dafür eine hydraulische Zentraleinheit entwickelt, die das Kühlsystem der Server mit einer dielektrischen Flüssigkeit versorgt.
Sobald die Flüssigkeit die Abwärme der Server aufgenommen hat, wird sie durch einen von der Grundwasserschicht gespeisten Parallelkreislauf mit Hilfe von Wärmetauschern wieder gekühlt.
Das System hat einen Durchsatz von mehr als 60.000 Litern pro Stunde. Ein direkt auf dem Chip installierter Kühler wird ständig von Flüssigkeit durchströmt und hält so die elektronischen Komponenten auf einer konstanten Temperatur.
In der Folge wurde die Wasserkühlung dann in den Datacentern in Roubaix weiter angepasst und optimiert, was schliesslich zum Konzept des Ökosaals führte. Dieses Konzept, das eindeutig dazu beiträgt, die Hostingkosten zu verringern, wird mit dem Datacenter «Roubaix 4» nun seine vorläufig letzte Entwicklungsstufe erreichen.