http://www.pt-magazin.de/...
http://www.mittelstandspreis.com/...
Der typisch deutsche Begriff „unternehmerischer Mittelstand“ lässt sich nicht übersetzen. „Middle class“ meint den Mittelstand nur als soziale Kategorie, nicht als Wirtschaftsbegriff. Die Europäische Union spricht von „small and medium-sized companies“ im Unterschied zu Konzernen und Staatsbetrieben. Eingedeutscht wurden daraus „KMU“, „kleine und mittlere Unternehmen“. Aber lässt sich „Mittelstand“ darauf reduzieren? Wenn eine Kreisgeschäftsstelle einer deutschen Volkspartei zehn Beschäftigte bezahlt und deshalb als „Betrieb“ den Arbeitsrechtsgesetzen unterliegt, ist sie doch noch lange kein wertschöpfendes Unternehmen.
Was unternehmerischer „Mittelstand“ wirklich ist und welche Rolle er in der Gesellschaft spielt, ist nicht nur Amerikanern und Franzosen schwer verständlich zu machen, sondern auch den Deutschen. Für 90% der Absolventen unserer Hochschulen sind Mittelständler häufig unattraktive Aschenputtel. Sie zahlen niedrigere Einstiegegehälter als Konzerne, fordern mehr Leistung und Verantwortung und gehen in der Krise dennoch eher pleite: Bei Quelle kommt die Kanzlerin, beim Quelleshop nur der Gerichtsvollzieher.
Mittelstand, das ist gelebte unternehmerische Eigenverantwortung bei immerwährendem Konkurrenzdruck und bei stets unsicheren politischen Rahmenbedingungen. Unsichere Rahmenbedingungen? In Deutschland? Ja, in Deutschland. Nicht mal auf das Grundgesetz ist Verlass: Es wurde in 60 Jahren Bundesrepublik 57mal geändert.
Mittelstand, das ist gelebte Eigenverantwortung für die Einnahmen am Markt und die gesamte Wertschöpfungskette, statt sich auf Subventionen und Kostensenkungsprogramme zu Lasten Dritter zu verlassen. Mittelstand, das ist gelebte Eigenverantwortung für die Produkte und Leistungen, die abgesetzt werden, für die Gewinne, die damit erzielt werden, für die Investitionen, die damit getätigt werden, für die existentielle Verflechtung des Unternehmens mit der Region.
Denn Mittelstand schafft existentielle Sicherheit. Eine Region mit vielfältigen mittelständischen Unternehmen übersteht jede Krise besser als eine Region mit wenigen Großunternehmen. In einer solchen Region finden Familien Arbeit und Broterwerb. Jugendliche finden Ausbildung. Lehrer finden Praxispartner. Verwaltungen und Vereine finden Unterstützer. Miteinander werden hier Probleme gelöst. Auch und gerade soziale Probleme. Miteinander werden Entwicklungen und Strukturumbrüche gemeistert. Miteinander werden Chancen erkannt. Miteinander wird die Region in die Zukunft geführt.
Mittelstand, das sind die „kreativen Zerstörer“, die Schumpeter meinte, die zugleich alte Zöpfe abschneiden und Traditionen bewahren. Mittelstand, wie er im Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“ gesucht wird – das ist Ethos, Lebensleistung, Verpflichtung auch über das eigene Leben und über die eigene Generation hinaus. Da werden Lebenswerke geschaffen und das Lebenswerk anderer geachtet. Mittelstand – dieses Wort sollte alle mit Stolz erfüllen: Unternehmer, Mitarbeiter, Familien, „Verbraucher“, Journalisten…Und zwar unabhängig davon, ob die Titelseiten der Leitmedien oder die Kapitelüberschriften der Regierungserklärungen diese Wahrheit reflektieren.
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Der typisch deutsche Begriff „unternehmerischer Mittelstand“ lässt sich nicht übersetzen. „Middle class“ meint den Mittelstand nur als soziale Kategorie, nicht als Wirtschaftsbegriff. Die Europäische Union spricht von „small and medium-sized companies“ im Unterschied zu Konzernen und Staatsbetrieben. Eingedeutscht wurden daraus „KMU“, „kleine und mittlere Unternehmen“. Aber lässt sich „Mittelstand“ darauf reduzieren? Wenn eine Kreisgeschäftsstelle einer deutschen Volkspartei zehn Beschäftigte bezahlt und deshalb als „Betrieb“ den Arbeitsrechtsgesetzen unterliegt, ist sie doch noch lange kein wertschöpfendes Unternehmen.
Was unternehmerischer „Mittelstand“ wirklich ist und welche Rolle er in der Gesellschaft spielt, ist nicht nur Amerikanern und Franzosen schwer verständlich zu machen, sondern auch den Deutschen. Für 90% der Absolventen unserer Hochschulen sind Mittelständler häufig unattraktive Aschenputtel. Sie zahlen niedrigere Einstiegegehälter als Konzerne, fordern mehr Leistung und Verantwortung und gehen in der Krise dennoch eher pleite: Bei Quelle kommt die Kanzlerin, beim Quelleshop nur der Gerichtsvollzieher.
Mittelstand, das ist gelebte unternehmerische Eigenverantwortung bei immerwährendem Konkurrenzdruck und bei stets unsicheren politischen Rahmenbedingungen. Unsichere Rahmenbedingungen? In Deutschland? Ja, in Deutschland. Nicht mal auf das Grundgesetz ist Verlass: Es wurde in 60 Jahren Bundesrepublik 57mal geändert.
Mittelstand, das ist gelebte Eigenverantwortung für die Einnahmen am Markt und die gesamte Wertschöpfungskette, statt sich auf Subventionen und Kostensenkungsprogramme zu Lasten Dritter zu verlassen. Mittelstand, das ist gelebte Eigenverantwortung für die Produkte und Leistungen, die abgesetzt werden, für die Gewinne, die damit erzielt werden, für die Investitionen, die damit getätigt werden, für die existentielle Verflechtung des Unternehmens mit der Region.
Denn Mittelstand schafft existentielle Sicherheit. Eine Region mit vielfältigen mittelständischen Unternehmen übersteht jede Krise besser als eine Region mit wenigen Großunternehmen. In einer solchen Region finden Familien Arbeit und Broterwerb. Jugendliche finden Ausbildung. Lehrer finden Praxispartner. Verwaltungen und Vereine finden Unterstützer. Miteinander werden hier Probleme gelöst. Auch und gerade soziale Probleme. Miteinander werden Entwicklungen und Strukturumbrüche gemeistert. Miteinander werden Chancen erkannt. Miteinander wird die Region in die Zukunft geführt.
Mittelstand, das sind die „kreativen Zerstörer“, die Schumpeter meinte, die zugleich alte Zöpfe abschneiden und Traditionen bewahren. Mittelstand, wie er im Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“ gesucht wird – das ist Ethos, Lebensleistung, Verpflichtung auch über das eigene Leben und über die eigene Generation hinaus. Da werden Lebenswerke geschaffen und das Lebenswerk anderer geachtet. Mittelstand – dieses Wort sollte alle mit Stolz erfüllen: Unternehmer, Mitarbeiter, Familien, „Verbraucher“, Journalisten…Und zwar unabhängig davon, ob die Titelseiten der Leitmedien oder die Kapitelüberschriften der Regierungserklärungen diese Wahrheit reflektieren.
