"Heinrich Hertz" dient der Überprüfung neuartiger Technologien der Satellitenkommunikation unter realen Einsatzbedingungen und damit der Sicherstellung nationaler Systemkompetenz bei geostationären Kommunikationssatelliten. Der nach dem bedeutenden deutschen Physiker benannte Satellit soll sowohl auf dem Gebiet der Plattformen für geostationäre Satelliten als auch auf dem Gebiet der Nutzlast deutsche Kompetenzen unter realen Einsatzbedingungen demonstrieren.
Frank Negretti, Mitglied des Vorstands der OHB System AG sagte: "Heinrich Hertz ist ein wesentlicher Beitrag zur Weiterentwicklung von Raumfahrttechnologien für Kommunikationssatelliten durch deutsche Unternehmen, Forschungsinstitutionen und Hochschulen. Nur durch Tests unter realen Bedingungen, im Hinblick auf die Verträglichkeit gegenüber der Weltraum-Strahlung oder extremen Temperaturwechseln, können Endgeräte weiterentwickelt und neuartige Dienstleistungen umfassend und aussagekräftig erprobt werden."
Die Mission bietet Hochschulen, Wissenschaftsinstituten und der Industrie die Gelegenheit, eine Vielzahl von wissenschaftlich-technischen Experimenten durchzuführen. Mit der Wahl der deutschen SmallGEO-Satellitenplattform wird gleichzeitig das von der Bundesrepublik Deutschland und Europäischen Weltraumorganisation ESA im ESA-Langzeitprogramm ARTES 11 konsequent verfolgte Ziel unterstützt, Systemkompetenz auf diesem Gebiet in Europa aufzubauen, sowie der Ausbau der Systemfähigkeit im Bereich Satelliten und Telekommunikationsnutzlasten in Deutschland ermöglicht.
Neben dem wissenschaftlich-technischen Missionsanteil, der durch das DLR-Raumfahrtmanagement betreut wird, bietet "Heinrich Hertz" zusätzliche und unabhängige Nutzlastkapazitäten, sogenannte "hosted payload", die durch das Bundesministerium für Verteidigung (BMVg) für Kommunikationszwecke genutzt werden sollen. Hierzu wurde bereits 2011 eine Vereinbarung unterzeichnet, die die Koordination der BMVg-Missionsanteile durch das DLR gemäß Raumfahrtaufgaben-Übertragungsgesetz regelt.