Der Automat im trendigen, auffälligen Kuhfell-Design steht im Manor-Geschäft im schweizerischen Chavannes Centre. Hier können die Kunden eine der Mehrwegglas- oder Plastikflaschen, die direkt am Automaten angeboten werden, abfüllen und die Milch dann zusammen mit ihren übrigen Einkäufen bezahlen. Die leichte 1-Liter-Weißglasflasche – hergestellt von O-I – wird nur bei der ersten Abfüllung bezahlt, dann vom Kunden gespült und für jede weitere Füllung wieder verwendet. (Die Plastikflaschen werden in erster Linie von Gelegenheitskunden genutzt.)
Der in der Region ansässige Milchproduzent Mathias Faillétaz startete das Projekt, um seinen Kundenkreis zu erweitern. Inspiriert durch die Präsenz anderer Lieferanten an öffentlichen Orten schlug er Manor vor, einen Automaten unmittelbar im Einkaufszentrum aufzustellen. „Anstatt kleine Mengen Milch an Kunden zu verkaufen, die zum Hof kommen, war dies eine Möglichkeit, mein Produkt einer größeren Anzahl von Verbrauchern zugänglich zu machen“, erklärt er.
Seit Einführung des Automaten im Oktober 2009 genießt er ständig wachsenden Erfolg. Obwohl im selben Gang Tetrapacks mit H-Milch angeboten werden, die eine längere Haltbarkeitsdauer im Kühlschrank versprechen, bevorzugen zahlreiche Kunden Frischmilch. „Die meisten Menschen genießen es, frische Milch zu trinken“, erklärt Christine Faillétaz. „Es erinnert sie an ihre Kindheit, als sie die Milch frisch vom Bauernhof holten.
Jérôme Delahaie, Assistant Department Manager des Chavannes Centre, bestätigt: „Indem wir unseren Kunden ermöglichen, Milch direkt vom Bauern zu kaufen, bringt der Milchautomat etwas von der Atmosphäre eines traditionellen Marktes in den Supermarkt.” Doch während die frische Milch vom Bauernhof viele Menschen an längst vergangene Zeiten erinnert, ist den umweltbewussten modernen Kunden die Möglichkeit, regionale Produkte zu kaufen, mindestens genauso wichtig.
Obwohl sich das Experiment bei Manor noch in der Testphase befindet, sind die bisherigen Ergebnisse ermutigend. Laut Jérôme Delahaie reagieren die Kunden des Chavannes Centre sehr positiv auf die Innovation in ihrem Einkaufszentrum. Ganz besonders wissen sie die Tatsache zu schätzen, dass die traditionell geformten Glasflaschen sowohl wiederverwendbar als auch vom Gewicht her sehr leicht – und somit bequem zum Auto oder nach Hause zu tragen – sind. Diese beiden Faktoren sind nur zwei der zahlreichen positiven Aspekte von Glasverpackungen. Glas wird aus natürlichen Rohstoffen hergestellt, die nahezu unbegrenzt verfügbar sind, und zählt so zu den wenigen Materialien, die unendlich oft und ohne Qualitätsverlust recycelt werden können.
Geschmacksneutral und undurchlässig, erhält Glas die Frische und den Geschmack der Milch, während seine Transparenz den Kunden einen ansprechenden Blick auf das darin enthaltene köstliche Produkt bietet.
Dabei ist der ökologische Aspekt der Flaschen auch Manor wichtig. „Wir legen großen Wert auf Umweltaspekte“, betont Jérôme Delahaie.
Der innovative Frischmilch-Automat könnte der erste von vielen sein: Abhängig vom finanziellen Erfolg des Testgeräts plant Manor, auch in weiteren schweizerischen Filialen Automaten aufzustellen. Ein Manor-Geschäft in Genf hat sich bereits mit der Familie Faillétaz in Verbindung gesetzt, um ein ähnliches Projekt ins Leben zu rufen.