Der wichtigste Vorteil von RFID: Die Technologie erleichtert die automatische Identifikation von Objekten. Wie bei der Barcode-Technik werden auch bei RFID Datenträger gelesen – jedoch nicht über optische Wellen, sondern über Radiofrequenzwellen. Dabei werden elektromagnetische Wechselfelder als Übertragungsmedium genutzt. Wie beim Radio, das auf UKW, Mittel- oder Langwellenfrequenzen sendet, gibt es auch für RFID-Anwendungen unterschiedliche Frequenzbereiche. Dabei gilt: Je höher die Frequenz, umso größer die Lesereich-weite und umso schneller die Lesegeschwindigkeit. Handel, Industrie und Logistik nutzen überwiegend Funketiketten, die im Ultrahochfrequenz (UHF)-Bereich, also bei 860–960 Mhz, senden. Für diesen Frequenzbereich setzt sich mittlerweile Gen2 als weltweiter Datenstandard durch.
RFID-Vorteile effizient nutzen
RFID-Systeme bestehen aus einem Transponder, auch Funketikett, Smartlabel oder kurz Tag genannt, einem Lesegerät sowie einem Computer, über den die Lesegeräte mit dem IT-System des Anwenders verbunden sind. Bei den kompakten Handhelds von Nordic ID sind Leseeinheit und Computer in einem Gerät integriert.
Die Transponder gibt es in unterschiedlichen Bauformen, die für jeden Waren-träger oder jedes Produkt, an das sie angehängt oder in das sie eingebettet werden, optimiert werden können. Die passiven Informationsträger bestehen aus einem Mikrochip und einer Sende-/Empfangsantenne. Die Informationen vom oder für den Transponder werden mit dem Lesegerät – etwa einem RFID-fähigen Mobilcomputer der PL3000-Serie von Nordic ID – empfangen bzw. gesendet.
Mit dem PL3000 Advanced UHF bietet Nordic ID ein Handheld mit einem besonders leistungsstarken, gerichteten UHF/RFID-Lesefeld. So ermöglicht es einen weitaus effizienteren Einsatz der neuen RFID-Technologie als alle anderen Geräte zuvor. Der PL3000 Advanced UHF nutzt europäische Hochfrequenzbandbreiten mit einer innovativen Lesetechnologie, die für eine stark verbesserte Lesequalität sorgt. Je nach Größe des Transponders beträgt die Lesereichweite bis zu einem Meter. Der RFID-Reader kann außerdem mit verschiedenen zusätzlichen Funktionalitäten wie einem Barcode-Leser, einem 2D-Code-Leser sowie mit WLAN und GPRS ausgestattet werden.
Datenübertragung ohne Kontakt
Die passiven RFID-Transponder benötigen keine eigene Stromversorgung, da die Energie von den Mobilcomputern, die gleichzeitig als Lese- und Schreibgerät dienen, erzeugt wird. Im Unterschied zu den bekannten UPC- und EAN-Barcodes (Universal Product Code bzw. European Article Numbering System) ermöglicht es der in Funketiketten gespeicherte EPC (Electronic Product Code), einzelne Produkte über eine Seriennummer eindeutig zu identifizieren. Außerdem werden die Daten, anders als bei der Barcode-Technik, ohne Berührung und Sichtkontakt übertragen und können beliebig oft gespeichert, gelesen, geändert oder gelöscht werden – auch eine Pulkerfassung ist möglich. Darüberhinaus bieten die RFID-Tags eine deutlich höhere Datenkapazität als Strichcode-Etiketten und sind unempfindlicher gegen Schmutz und Feuchtigkeit.
Vielfältige Einsatzgebiete – großes Zukunftspotenzial
In der Praxis bietet die RFID-Technik vielfältige Möglichkeiten für unterschiedliche Anwendungsbereiche: In der Logistik können die Produkte wesentlich einfacher und schneller gezählt und identifiziert werden. Durch Umprogrammierung des Transponders lassen sich selbst noch in letzter Minute Änderungen am logistischen Ablauf vornehmen. Auch vor Diebstahl schützt die RFID-Technik besser: Noch nicht bezahlte Waren werden beim Verlassen eines Geschäfts automatisch erkannt. Und weil Transponder schwer zu fälschen sind, gewährleistet RFID auch mehr Schutz vor Produktpiraterie. Eventuell nötige Produktoptimierungen lassen sich dank der lückenlosen Zurückverfolgbarkeit des Smartlabels schnell erkennen und durchführen.
Im Retail-Bereich sorgen die Tags für eine Beschleunigung der logistischen Prozesse, da dank der Pulkerfassung eine Vielzahl von Objekten in einem Lesevorgang ohne Umpacken oder andere manuelle Eingriffe registriert werden kann. Und das ist längst noch nicht alles: Das spannendste Zukunftspotenzial der RFID-Technik sehen Experten im „Internet der Dinge“: Artikel, Paletten oder Behälter, die selbständig miteinander kommunizieren, sich koordinieren und nötige Ressourcen anfordern. Am Ende dieser Entwicklung stünden dann autonome Systeme für den Handel, etwa Regale, die automatisch erkennen, wann der Warenbestand zur Neige geht und bei Bedarf selbstständig Nachbestellungen vornehmen.