Mit großem Interesse betrachtete der 48-Jährige bei NEXT ENERGY vor allem die farbigen und semitransparenten Solarzellen sowie die Fortschritte im Bereich der Hausenergiespeicher. Šefčovič würdigte beide Technologien als anwendungsnahe Beiträge zur Umsetzung der Energiewende in Europa. Es komme vor allem darauf an, die Ergebnisse im Sinne einer schadstoffärmeren, effizienten und günstigeren Versorgung für die Verbraucher umzusetzen, zum Beispiel in der Gebäudetechnik.
Im Zuge der geplanten Energieunion will die neue Kommission die EU künftig unabhängiger von Energieimporten machen. Dabei komme der grenzübergreifenden Forschung eine Schlüsselrolle zu, betonte auch Niedersachsens Umweltminister Wenzel. Aus diesem Grund, so der Kommissar, müssten die Fördergelder der EU dorthin fließen, wo entscheidende Beiträge zur Energiewende geleistet werden, zum Beispiel in die hiesige Region. "Die Europäische Union ist für uns ein wichtiger Partner in der Forschungsförderung. Ich hoffe, dass wir diese Kooperationen künftig ausbauen können", sagte NEXT ENERGY-Institutsleiter Prof. Dr. Carsten Agert, der ein positives Fazit des Besuches zog. Auf weitere Unterstützung aus Brüssel setzte auch Dr. Werner Brinker, Vorstandsvorsitzender des Oldenburger Energieversorgers EWE.
Nach dem Laborrundgang bei NEXT ENERGY besichtigte der EU-Kommissar den Baufortschritt des turbulenten Windkanals am Institut ForWind. "In dieser weltweit einmaligen Einrichtung können wir künftig Turbulenzen reproduzieren und Simulationen erstellen", erläuterte ForWind-Vorstandssprecher Prof. Dr. Martin Kühn mit Blick auf die zunehmende Bedeutung von Offshore-Windparks. Damit werde das europäische Portfolio an Forschungsinfrastruktur um einen wichtigen Baustein erweitert.
Zum Abschluss des Besuchs präsentierte Agert dem Gast aus Brüssel verschiedene Beispiele für deutsch-niederländische Kooperationen. Für diese grenzübergreifende Zusammenarbeit fand Šefčovič abschließend lobende Worte: "Sie ist ein gutes Beispiel für andere Regionen in Europa."