Vom 24. bis 26. November 2009 trafen sich an drei Tagen rund 100 Teilnehmer auf dem dritten Kongress ZEITARBEIT in Köln und diskutierten über erfolgreiche Strategien nach der Wirtschaftskrise, um vom kommenden Aufschwung zu profitieren. Neben den strategischen und betriebswirtschaftlichen Möglichkeiten wurden auch die politischen und gesetzlichen Entwicklungen näher beleuchtet.
Am 24. November konnten die Teilnehmer zunächst in einem von Mirco Melega, FM PERSONAL, geleiteten Seminar zum Thema "Neue Wege gehen: Vom Zeitarbeitsunternehmen zum Full-Service-Personaldienstleister" über das richtige Produktportfolio und die nötigen organisatorischen Voraussetzungen in der Zeitarbeit diskutieren. In einem weiteren Themenschwerpunkt wurde auch auf die erfolgreiche Rekrutierung und Bindung von Fachkräften eingegangen. Anschließend ließen die Teilnehmer den Tag bei einem gemeinsamen Abendessen im Brauhaus FRÜH am DOM in Köln ausklingen.
Zeitarbeitsunternehmen als strategischer Partner
Moderiert durch den Vorsitzenden Dr. Rüdiger Klatt vom TrainingsZentrumZeitarbeit TZZ begann der Kongresstag mit einem Beitrag von Ariane Durian, CONNECT Personalservice, die sich in ihrem Vortrag für eine Spezialisierung der Zeitarbeitsunternehmen einsetzte. Gerade die mittelständischen Zeitarbeitsunternehmen müssen eine persönliche Nische finden in der sie ihre Stärken ausspielen können. "Wir können alles, aber nichts richtig" soll auf diese Weise vermieden werden. Zudem müsse der demografische Wandel berücksichtigt werden. Auch ältere Arbeitnehmer müssen beschäftigungsfähig gemacht werden. Die Personaldisponenten seien hier oftmals auch Berater, Coach und Seelsorger. Diese zusätzlichen Leistungen der Zeitarbeitsunternehmen müssten sichtbar gemacht werden. Keine andere Branche werde so oft angegriffen und diskreditiert wie die Zeitarbeit. Frau Durian plädierte für einen Schulterschluss - einen Branchenzusammenhalt innerhalb der Personaldienstleistung. Jedes Zeitarbeitsunternehmen mit einem guten Leumund stärke die Branche und schütze vor unnötigen Argumentationen beim Kunden.
Die zunehmende Bedeutung der Work Life Balance
Ein Highlight der Veranstaltung war der Vortrag von Prof. Dr. Jutta Rump von der Fachhochschule Ludwigshafen und Leiterin des Instituts für Beschäftigung und Employability in Ludwigshafen, die seit 2007 zu den "40 führenden Köpfen des Personalwesens" (Zeitschrift Personalmagazin) und zu den 7 wichtigsten HR-Professoren im deutschsprachigen Raum gehört. In ihrem Beitrag ging sie auf die lebensphasenorientierte Gestaltung der Work Life Balance ein. Während ältere Arbeitnehmer durch monetäre Aspekte und Beschäftigungssicherheit gewonnen und gebunden werden können, legen jüngere Arbeitnehmer großen Wert auf eine Ausgewogenheit zwischen Arbeits- und Privatleben, die Wertschätzung ihrer Leistung sowie Perspektiven und Entwicklungschancen. Unternehmen könnten gerade im Bereich Work-Life-Balance auch ohne den Einsatz großer finanzieller Mittel einen wesentlichen Beitrag leisten, um Mitarbeiter zu binden. Denkbar seien zum Beispiel die Unterstützung bei der Ferienbetreuung und Notfallbetreuung, Unterstützung bei der Pflege, Vermittlung von Ansprechpartnern oder auch die Information über Betreuungsangebote. Gerade viele Mittelständler seien in diesem Bereich schon sehr aktiv, aber stellen es nicht in den Vordergrund.
Anschließend fokussierte Dr. Bernd Benikowski vom TrainingsZentrumZeitarbeit TZZ in seinem Vortrag auf weitere Möglichkeiten der Mitarbeiterbindung durch systematische Weiterbildung und Karriereoptionen. Jürgen Grau, DIS AG, stellte die qualifizierte Weiterbildung für Projektmitarbeiter als Teil der Unternehmensstrategie vor und ging auf das individuelle Schulungs- und Förderprogramm in seinem Unternehmen ein. Peter Löber von Jobframe beleuchtete die Vorteile einer elektronischen Zeiterfassung und präsentierte einen entsprechenden Lösungsansatz. Alexander Eisnecker von DEKRA Arbeit ging auf die Möglichkeiten der Beantragung von Förderleistungen, insbesondere auf die Kurzarbeit ein und wies auf typische Fehler in der Beantragung hin. Adrian Bützer von Tempton stellte die Eingliederungsleistungen aus dem SGB III in den Mittelpunkt seines Vortrags und Ulrike Sirch von der Stabsstelle Gesundheitsförderung der Start Zeitarbeit NRW gab im Anschluss einen Einblick in die besonderen Rahmenbedingungen der Zeitarbeit in Bezug auf die Gesundheitsförderung. Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung sind eine klare Zielformulierung, gesundheitsförderliche Strukturen in den Zeitarbeitsunternehmen, eine entsprechende Qualifizierung der Disponenten sowie eine entsprechende Kooperationsbereitschaft aller Akteure. Michael Goranow, Personaldienste & Zeitarbeit, betrachtete anschließend die Möglichkeiten einer Transfergesellschaft als zeitgemäßes Beschäftigungsmodell ein und stellte diese als neues Geschäftsfeld für Zeitarbeitsunternehmen vor.
Zeitarbeit in Europa - Beispiel Frankreich
Zum Abschluss des Kongresstages gab Prof. Michel Mattoug vom Steinbeis Transferzentrum für Internationale Strategien einen Einblick in die besondere Situation der Zeitarbeitsunternehmen in Frankreich. So gibt es in Frankreich nur 1200 Zeitarbeitsunternehmen an 6700 Betriebsstätten. Die Branche in Frankreich zeichne sich durch die Devise "Equal Payment" ab dem ersten Tag aus. Auch die soziale Fürsorge spiele eine große Rolle in Frankreich. Mitarbeiter erhalten zusätzliche finanzielle Unterstützung in den Bereichen Wohnen
(z.B. vergünstigte Darlehen), Mobilität (z.B. Subvention für den Führerschein), Leben (z.B. Darlehen in dringenden Fällen, Ferienförderung für Kinder) sowie darüber hinaus eine Beratung in Notfällen. So wird erklärbar, dass 91% der externen Mitarbeiter sowie 80% ihrer Familienangehörigen eine positive Einstellung zur Zeitarbeit haben. 43% der externen Mitarbeiter möchten sogar länger als 2 Jahre in Zeitarbeit tätig sein und haben auch die Work Life Balance positiv beurteilt.
Parallel zum Kongress hatten die Teilnehmer in den Pausen die Gelegenheit, sich in der begleitenden Fachausstellung über die neuesten Softwarelösungen und Trends im Bereich Zeitarbeit zu informieren. Hier präsentierten sich neben dem Sponsor Jobframe auch die Aussteller LANDWEHR Computer und Software, proSoft EDV-Lösungen und Softsite Unitec.
An dem abschließenden Seminartag am 26. November zum Thema "Vertrieb in wirtschaftlich schwierigen Zeiten organisieren" diskutierten die Teilnehmer unter der Leitung von Katharina Bitter, Inhaberin des gleichnamigen Unternehmens für Personaltraining & Beratung über Organisation, Strukturen, Strategien, Schlagzahlen und Ziele für den Vertrieb.
Der nächste Kongress ZEITARBEIT findet vom 23.-25. November 2010 in Köln statt.
Weitere Informationen finden Sie unter www.zeitarbeitskongress.de
Am 24. November konnten die Teilnehmer zunächst in einem von Mirco Melega, FM PERSONAL, geleiteten Seminar zum Thema "Neue Wege gehen: Vom Zeitarbeitsunternehmen zum Full-Service-Personaldienstleister" über das richtige Produktportfolio und die nötigen organisatorischen Voraussetzungen in der Zeitarbeit diskutieren. In einem weiteren Themenschwerpunkt wurde auch auf die erfolgreiche Rekrutierung und Bindung von Fachkräften eingegangen. Anschließend ließen die Teilnehmer den Tag bei einem gemeinsamen Abendessen im Brauhaus FRÜH am DOM in Köln ausklingen.
Zeitarbeitsunternehmen als strategischer Partner
Moderiert durch den Vorsitzenden Dr. Rüdiger Klatt vom TrainingsZentrumZeitarbeit TZZ begann der Kongresstag mit einem Beitrag von Ariane Durian, CONNECT Personalservice, die sich in ihrem Vortrag für eine Spezialisierung der Zeitarbeitsunternehmen einsetzte. Gerade die mittelständischen Zeitarbeitsunternehmen müssen eine persönliche Nische finden in der sie ihre Stärken ausspielen können. "Wir können alles, aber nichts richtig" soll auf diese Weise vermieden werden. Zudem müsse der demografische Wandel berücksichtigt werden. Auch ältere Arbeitnehmer müssen beschäftigungsfähig gemacht werden. Die Personaldisponenten seien hier oftmals auch Berater, Coach und Seelsorger. Diese zusätzlichen Leistungen der Zeitarbeitsunternehmen müssten sichtbar gemacht werden. Keine andere Branche werde so oft angegriffen und diskreditiert wie die Zeitarbeit. Frau Durian plädierte für einen Schulterschluss - einen Branchenzusammenhalt innerhalb der Personaldienstleistung. Jedes Zeitarbeitsunternehmen mit einem guten Leumund stärke die Branche und schütze vor unnötigen Argumentationen beim Kunden.
Die zunehmende Bedeutung der Work Life Balance
Ein Highlight der Veranstaltung war der Vortrag von Prof. Dr. Jutta Rump von der Fachhochschule Ludwigshafen und Leiterin des Instituts für Beschäftigung und Employability in Ludwigshafen, die seit 2007 zu den "40 führenden Köpfen des Personalwesens" (Zeitschrift Personalmagazin) und zu den 7 wichtigsten HR-Professoren im deutschsprachigen Raum gehört. In ihrem Beitrag ging sie auf die lebensphasenorientierte Gestaltung der Work Life Balance ein. Während ältere Arbeitnehmer durch monetäre Aspekte und Beschäftigungssicherheit gewonnen und gebunden werden können, legen jüngere Arbeitnehmer großen Wert auf eine Ausgewogenheit zwischen Arbeits- und Privatleben, die Wertschätzung ihrer Leistung sowie Perspektiven und Entwicklungschancen. Unternehmen könnten gerade im Bereich Work-Life-Balance auch ohne den Einsatz großer finanzieller Mittel einen wesentlichen Beitrag leisten, um Mitarbeiter zu binden. Denkbar seien zum Beispiel die Unterstützung bei der Ferienbetreuung und Notfallbetreuung, Unterstützung bei der Pflege, Vermittlung von Ansprechpartnern oder auch die Information über Betreuungsangebote. Gerade viele Mittelständler seien in diesem Bereich schon sehr aktiv, aber stellen es nicht in den Vordergrund.
Anschließend fokussierte Dr. Bernd Benikowski vom TrainingsZentrumZeitarbeit TZZ in seinem Vortrag auf weitere Möglichkeiten der Mitarbeiterbindung durch systematische Weiterbildung und Karriereoptionen. Jürgen Grau, DIS AG, stellte die qualifizierte Weiterbildung für Projektmitarbeiter als Teil der Unternehmensstrategie vor und ging auf das individuelle Schulungs- und Förderprogramm in seinem Unternehmen ein. Peter Löber von Jobframe beleuchtete die Vorteile einer elektronischen Zeiterfassung und präsentierte einen entsprechenden Lösungsansatz. Alexander Eisnecker von DEKRA Arbeit ging auf die Möglichkeiten der Beantragung von Förderleistungen, insbesondere auf die Kurzarbeit ein und wies auf typische Fehler in der Beantragung hin. Adrian Bützer von Tempton stellte die Eingliederungsleistungen aus dem SGB III in den Mittelpunkt seines Vortrags und Ulrike Sirch von der Stabsstelle Gesundheitsförderung der Start Zeitarbeit NRW gab im Anschluss einen Einblick in die besonderen Rahmenbedingungen der Zeitarbeit in Bezug auf die Gesundheitsförderung. Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung sind eine klare Zielformulierung, gesundheitsförderliche Strukturen in den Zeitarbeitsunternehmen, eine entsprechende Qualifizierung der Disponenten sowie eine entsprechende Kooperationsbereitschaft aller Akteure. Michael Goranow, Personaldienste & Zeitarbeit, betrachtete anschließend die Möglichkeiten einer Transfergesellschaft als zeitgemäßes Beschäftigungsmodell ein und stellte diese als neues Geschäftsfeld für Zeitarbeitsunternehmen vor.
Zeitarbeit in Europa - Beispiel Frankreich
Zum Abschluss des Kongresstages gab Prof. Michel Mattoug vom Steinbeis Transferzentrum für Internationale Strategien einen Einblick in die besondere Situation der Zeitarbeitsunternehmen in Frankreich. So gibt es in Frankreich nur 1200 Zeitarbeitsunternehmen an 6700 Betriebsstätten. Die Branche in Frankreich zeichne sich durch die Devise "Equal Payment" ab dem ersten Tag aus. Auch die soziale Fürsorge spiele eine große Rolle in Frankreich. Mitarbeiter erhalten zusätzliche finanzielle Unterstützung in den Bereichen Wohnen
(z.B. vergünstigte Darlehen), Mobilität (z.B. Subvention für den Führerschein), Leben (z.B. Darlehen in dringenden Fällen, Ferienförderung für Kinder) sowie darüber hinaus eine Beratung in Notfällen. So wird erklärbar, dass 91% der externen Mitarbeiter sowie 80% ihrer Familienangehörigen eine positive Einstellung zur Zeitarbeit haben. 43% der externen Mitarbeiter möchten sogar länger als 2 Jahre in Zeitarbeit tätig sein und haben auch die Work Life Balance positiv beurteilt.
Parallel zum Kongress hatten die Teilnehmer in den Pausen die Gelegenheit, sich in der begleitenden Fachausstellung über die neuesten Softwarelösungen und Trends im Bereich Zeitarbeit zu informieren. Hier präsentierten sich neben dem Sponsor Jobframe auch die Aussteller LANDWEHR Computer und Software, proSoft EDV-Lösungen und Softsite Unitec.
An dem abschließenden Seminartag am 26. November zum Thema "Vertrieb in wirtschaftlich schwierigen Zeiten organisieren" diskutierten die Teilnehmer unter der Leitung von Katharina Bitter, Inhaberin des gleichnamigen Unternehmens für Personaltraining & Beratung über Organisation, Strukturen, Strategien, Schlagzahlen und Ziele für den Vertrieb.
Der nächste Kongress ZEITARBEIT findet vom 23.-25. November 2010 in Köln statt.
Weitere Informationen finden Sie unter www.zeitarbeitskongress.de
