Solche Phänomene sind keine Einbildung, sondern basieren auf den gleichen Mechanismen wie die Placebo-Wirkung: Der Mensch erwartet, dass ein bestimmtes Ereignis oder eine bestimmte körperliche Reaktion eintritt. Die physiologischen Folgen eines Nocebos lassen sich sogar messen. Stress, vor allem jener, der durch Angst entsteht, hat beispielswiese dramatische Auswirkungen auf das Immunsystem und schwächt so die Abwehr von Krankheitserregern. Und er hat nachweislich sehr negative Auswirkungen auf das Herz und den Kreislauf.
Die stärkste Placebo- oder Nocebowirkung aber haben nicht Pillen und Infusionen, sondern die behandelnden Ärzte. Von der Fähigkeit des Doktors, dem Patienten Hoffnung und Zuversicht zu vermitteln, hängt auch der spätere Heilungsverlauf ab. Was genau die Wirkung eines Placebos ausmacht, ist aber nicht bekannt. „Vermutlich sind es die Selbstheilungskräfte des Körpers, die wiederum durch den Glauben an das Medikament aktiviert werden“, sagt Dr. med. Nina Buschek, Ärztin und Medizinredakteurin bei NetDoktor.de. Eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Arzt und Patient kann die positive Wirkung von Medikamenten verstärken und über Genesung entscheiden. Umgekehrt kann ein Arzt, der dem Kranken Furcht einflößt, oder gar die Hoffnung raubt, fatale Folgen für den Krankheitsverlauf haben.
Auf NetDoktor.de finden Sie weitere Informationen über die Placebo-Wirkung (http://www.netdoktor.de/..., http://www.netdoktor.de/...) sowie den Nocebo-Effekt (http://www.netdoktor.de/...).