„OpenFlow ist eine zukunftsweisende Technologie, die Cloud Computing, mobilen On-Demand-Diensten und dem Internet-der-Dinge völlig neuen Schub verleihen wird“, sagte Dr. Jürgen Quittek, General Manager bei den NEC Laboratories. „Die Netzbetreiber werden in der Lage sein, ihr Netzwerk für Dritte zu öffnen, ohne dass bestehende Dienste in ihrem Netzwerk davon betroffen sind. Sie behalten die volle Kontrolle über ihr Netzwerk und profitieren gleichzeitig von geringeren Kosten, mehr Flexibilität und einem nahezu unbegrenzten Horizont für Innovationen.“
Die Internet-Technologie als Basis der aktuellen weltweiten Kommunikations-Infrastruktur beruht auf Technologien der 1960er Jahre. Um den heutigen Kommunikations-Anforderungen gerecht zu werden, sind eine Vielzahl von Erweiterungen und Verbesserungen dieser Technologien notwendig, die allerdings teuer erkauft sind: Sie ermöglichen eine breite Palette an Dienstleistungen, verursachen aber ein Maß an Komplexität, welches die Innovation neuer Dienste behindert, die Netzwerkleistung beeinträchtigt und die Kosten unnötig in die Höhe treibt.
OpenFlow bietet eine Lösung für diese Herausforderung, indem die Intelligenz von proprietären Netzwerkelementen in ein zentrales Steuerelement verlagert wird, welches eine standardisierte, sichere Schnittstelle zu den Netzwerkelementen bereitstellt. So wird es möglich, den Datenfluss im Netz vollständig zu kontrollieren. Das Netzwerk-Management wird somit revolutioniert: Die Steuerung von Datenströmen in heterogenen Netzen anstelle einer isolierten lokalen Sicht auf einzelne Datenpakete in jedem Netzwerkelement.
Die NEC Laboratories Europe nehmen an zahlreichen Forschungs- und Standardisierungsprojekten zum Thema OpenFlow teil. In der Open Networking Foundation (ONF), in der NEC Gründungsmitglied ist, tragen sie maßgeblich zur Standardisierung des OpenFlow-Protokolls bei. In Europa sind sie Teilnehmer in mehreren EU Projekten, wie dem OFELIA-Projekt. Dieses im 7. Rahmenprogramm der europäischen Union geförderte Projekt baut ein OpenFlow-Testnetz auf und stellt es für Experimente bereit. Das OFELIA-Testnetz ist eine einzigartige Einrichtung, die es Wissenschaftlern in ganz Europa erlaubt, nicht nur „in“ einem Testnetz zu experimentieren, sondern auch das Netz selbst in präziser und dynamischer Weise zu steuern und zu erweitern.
Die OFELIA Testumgebung ermöglicht die Visualisierung und Kontrolle des Netzes durch sichere und standardisierte Schnittstellen. Fünf über Europa verteilte Einrichtungen mit OpenFlow Infrastruktur (auch OFELIA-Inseln genannt) stehen für Experimente an „multi-layer und multi–technology“ Netzwerken zur Verfügung. Der Experimentierraum ermöglicht flexible Integration von experimentellem und realem Datenverkehr, in dem die Datenströme innerhalb der OpenFlow-befähigten Netzwerkbereiche isoliert werden. Die Verbindungen zwischen den Inseln werden auf Gigabit Ethernet-Tunneln basieren. Diese zweite Projektphase wird auch Experimente ermöglichen, die sich über zwei oder mehrere Inseln erstrecken.