Dank der zwei Rechenwerke in einem Prozessor kann der Dual-Core-Prozessor zwei Rechenaufgaben gleichzeitig ausführen. Das ist ein entscheidender Vorteil bei Multitasking-Umgebungen wie beispielsweise Windows XP, bei denen mehrere Anwendungen auf einmal ablaufen. Außerdem kann der Dual-Core-Prozessor innerhalb von Multithreading-fähigen Anwendungen, wie z. B. der Software National Instruments LabVIEW, zwei Threads bzw. Aufgaben simultan ausführen. Anwendern ist es in NI LabVIEW leicht möglich, Multithreading-fähige Anwendungen zu entwickeln, indem sie einfach den parallelen Datenfluss nutzen. So können sie beispielsweise eine Schleife um jedes Segment des grafischen Programmcodes ziehen, das sie in einem separaten Thread ausführen wollen. Der Dual-Core-Prozessor eignet sich zudem ausgezeichnet für Datenprotokollierungsanwendungen mit mehreren Kanälen und Taktraten unter Einsatz der Software NI LabVIEW und NI DIAdem oder Microsoft Excel, da die Datenerfassung sowie die Datenspeicherung auf die Festplatte zur optimalen Leistungsausnutzung parallel ablaufen können.
Der Embedded-Controller PXI-8105 mit Dual-Core-Prozessor von National Instruments, der die bisher höchste Leistung bei Embedded-PXI-Controllern bietet, verwendet den Chipsatz Mobile Intel 945GM Express und erzielt damit ein Maximum an Leistung, Flexibilität und Stabilität. Zum Chipsatz gehört auch der PCI-Express-Bus, um den am Controller integrierten Peripheriegeräten, so z. B. Gigabit Ethernet, die für eine Ausführung mit voller Geschwindigkeit erforderliche Bandbreite zur Verfügung zu stellen und ihnen zugleich die Kommunikation mit PXI-Modulen und die Verarbeitung von Daten von PXI-Modulen mittels dem PCI-Bus zu ermöglichen. Ein weiteres Peripheriegerät ist der Steckplatz für die ExpressCard/34, der die seriellen Schnittstellen PCI Express und Hi-Speed USB (2.0) nutzt, um einen Durchsatz von bis zu 2,5 Gb/s pro Richtung zu erzielen. Weitere Standardperipheriegeräte des PXI-8105 sind vier USB-2.0-Anschlüsse, eine GPIB-Schnittstelle, ein serieller sowie ein paralleler Anschluss. Der neue Controller verfügt über einen Dual-Channel-DDR2-Arbeitsspeicher mit einer Kapazität von 512 MB und einer Taktrate von 667 MHz, eine DVI-I-Schnittstelle zur analogen und digitalen Übertragung von Videodaten und eine serielle ATA-Festplatte mit 60 GB Speicherkapazität. Des Weiteren bietet er eine auf der Festplatte basierende Funktion zur Wiederherstellung von Daten, die Anwender nutzen können, um ihre Systeme gegebenenfalls wieder auf die Standardeinstellungen zurückzusetzen.
Der Controller eignet sich für zahlreiche Anwendungen, darunter für den Mixed-Signal-Test von Unterhaltungselektronik, den HF-Tests in der Kommunikationstechnik und die Oktavanalyse bei Geräusch- und Schwingungsmessungen. Er kann mit allen PXI-basierten modularen Messgeräten und Datenerfassungsmodulen genutzt werden. Da auf dem Controller NI PXI-8105 Microsoft Windows XP Professional bereits vorinstalliert ist, sparen Anwender bei der Softwareinstallation und -konfiguration viel Zeit. Der Controller lässt sich mit der gesamten Software von National Instruments integrieren, u. a. auch mit der grafischen Entwicklungsumgebung NI LabVIEW, der Testmanagementsoftware NI TestStand, NI LabWindows/CVI für die ANSI-C-Entwicklung und der interaktiven Messsoftware NI SignalExpress. Eine Integration in gängige Entwicklungsumgebungen für automatisierte Testanwendungen wie beispielsweise C, C++, Visual Basic und Microsoft Visual Studio .NET ist ebenfalls möglich.
Über PXI PXI (PCI eXtensions for Instrumentation) ist eine offene Spezifikation der PXI Systems Alliance (www.pxisa.org), die eine robuste, auf CompactPCI basierende Plattform definiert, welche für Test-, Mess- und Steuer-/Regelungsanwendungen optimiert ist. PXI wird mittlerweile von über 70 Unternehmen unterstützt, und mehr als 1200 PXI-basierte Produkte sind bereits auf dem Markt erhältlich. PXI-Produkte sind mit den Standards für Industrierechner CompactPCI und CompactPCI Express kompatibel und weisen zusätzliche Eigenschaften und Funktionen auf, wie etwa Umgebungsspezifikationen, standardisierte Software sowie integrierte Timing- und Synchronisationsmöglichkeiten.