Aus einer anfänglichen wissenschaftlichen Nische ist mit der Unternehmensgründung im Jahr 2007 binnen kurzer Zeit ein Weltmarktführer auf einem boomenden Hochtechnologiemarkt hervorgegangen. Das Interesse an den Präzisionsdruckern ist in Wissenschaft und Industrie entsprechend groß: „Heute sind mehr als 150 unserer Geräte in über 30 Ländern im Einsatz. Von anfänglich vier Mitarbeitern sind wir auf aktuell 60 Mitarbeiter gewachsen“, sagt Mitgründer und Geschäftsführer Martin Hermatschweiler. Das Unternehmen plant Ende 2019 den 30 Mio. Euro Neubau des ZEISS Innovation Hubs am KIT zu beziehen. „Damit bietet Karlsruhe auch weiterhin die räumlichen Voraussetzungen mit enger Anbindung ans KIT, um Unternehmen wie Nanoscribe eine optimale Innovationslandschaft für erfolgreiches Wachstum zu bieten“, so Hermatschweiler weiter.
Eine disruptive Technologie in der Anwendung:
Bei der 3D-Laserlithografie härtet ein Laserstrahl computergesteuert Strukturen in einem Fotolack aus, deren kleinste Abmessungen weniger als ein Tausendstel eines Millimeters betragen. Mit dieser Technik können zum Beispiel besonders stabile Materialien aus Miniaturgittern und -fachwerk, sehr kleine und präzise optische Linsen und diffraktive Optiken, aber auch winzige Gerüste für die Zucht von Zellen in körperähnlichen Umgebungen gedruckt werden. Ursprünglich wurde das Verfahren zur Herstellung sogenannter Photonischer Kristalle entwickelt, die maßgeschneiderte optische Eigenschaften ermöglichen. Martin Wegener, Professor am Institut für Angewandte Physik und einer der Direktoren des Instituts für Nanotechnologie des KIT, erkannte , dass es sich darüber hinaus zur Herstellung nahezu jeglicher komplexer dreidimensionaler Mikrostrukturen eignet. Mit Ausgründung der Nanoscribe GmbH gelang es, das 3D-Druck-Werkzeug für vielfältigste Anwendungen weiter zu entwickeln und ökonomischen Gesichtspunkten Rechnung zu tragen.
Aktuelle Applikationen, die versprechen Realität zu werden, reichen beispielsweise von gedruckten Mikromaschinen für den Transport unbeweglicher – ansonsten kerngesunder - Spermien, haaresbreit-kleinen Objektiven auf Glasfasern für die minimalinvasive Endoskopie bis hin zur Entwicklung optischer Tarnkappen.