Der neue, globale "Alarmknopf", mit dem Internet-Nutzer illegale Internet-Inhalte künftig noch schneller melden können, soll nach aktueller Planung im Laufe des nächsten Jahres ausgereift sein und in zahlreichen Sprachen zur Verfügung stehen. "Von nationalstaatlichen Alleingängen ist im Internet-Zeitalter nur abzuraten", begründet Zoch. Unklar sei aber noch der Verbreitungsweg des Buttons. Zumal bisherige Gehversuche anderer Organisationen auf diesem Gebiet nicht die Akzeptanz der Nutzer gefunden hätten. "Ein Add-on für die gängigsten Web-Browser und deren unterschiedliche Versionen ist nur eine Option. Bei uns liegen noch andere, vielversprechende Konzepte auf dem Tisch, bei denen keine Installationen seitens des Nutzers erforderlich sind", erläutert der stellvertretende naiin-Vorsitzende. Unwahrscheinlich sei es aber, dass das Tool "Alarmknopf" heißen werde.
Zugleich warnte naiin Behörden und andere Einrichtungen davor, sich kopflos in den Betrieb einer solchen Lösung zu stürzen: Der personelle Aufwand bei der Hinweis-Bearbeitung sei, gerade wenn sich der "Alarmknopf" rasch verbreite, nicht zu unterschätzen. Darüber hinaus sei erfahrungsgemäß zu erwarten, dass es sich beim überwiegenden Teil der Hinweise, die über den "Alarmknopf" eingehen werden, um falschen Alarm handeln werde. "Ein solcher Button ist kein Löschknopf! Alle Hinweise müssen vorab geprüft und qualifiziert werden. Daher müssen auch wir unser System in den nächsten Monaten um weitere Komponenten ergänzen, die bestimmte Bearbeitungsprozesse weiter automatisieren und das System an sich noch intelligenter machen", so Zoch. Erst dann könne der "Alarmknopf" aufgesetzt werden.
Weitere Informationen unter www.naiin.org