Nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden resultiert der im Halbjahresvergleich um 55 Millionen Euro höhere Umsatz im Wesentlichen aus den Segmenten Strom und Dienstleistungen. Der starke Zuwachs beim Strom ist dabei auf Mengensteigerungen im Stromhandel und im überregionalen Stromvertrieb mit Industrie- und Gewerbekunden sowie Weiterverteilern zurückzuführen. Im Dienstleistungssegment wirkten sich vor allem die Umsatzbeiträge erstmals konsolidierter Gesellschaften aus.
Nachdem im 1. Quartal 2009/10 noch ein Rückgang des Adjusted EBIT von 7 Millionen Euro zu verzeichnen war, konnte der Rückgang durch die gute Entwicklung im 2. Quartal 200/10 im Halbjahresvergleich bis Ende März auf 3 Millionen Euro verringert werden. Diese Verbesserung im 2. Quartal 2009/10 stammt hauptsächlich aus dem Stromsegment. Positive Effekte aus der Portfoliobewirtschaftung sowie Sondereffekte aus Rückstellungsauflösungen und dem Wegfall ergebnisbelastender Posten im Vorjahr konnten dabei die aus dem 1. Quartal 2009/10 stammenden Einbußen aus der Wirtschaftskrise überkompensieren.
Jahresziel bestätigt
Auch wenn das wirtschaftliche Umfeld weiterhin von Unsicherheiten geprägt ist, hat MVV Energie mit Blick auf das Gesamtjahr 2009/10 seine Erwartung bestätigt, das Vorjahresergebnis beim Umsatz mit rund 3,2 Milliarden Euro und das Adjusted EBIT mit 239 Millionen Euro in etwa wieder zu erreichen. Dr. Müller: "Das ist ein ambitioniertes Ziel gemessen an dem Rekordumsatz des letzten Geschäftsjahres und den teilweise zweistelligen Tarifpreissenkungen bei Gas und Wärme, die wir im Laufe des vergangenen Geschäftsjahres vorgenommen haben." Vor dem Hintergrund der eigenen Marktstellung und der bereits eingeleiteten Maßnahmen, die MVV Energie Gruppe weiter operativ zu stärken, hält der Vorstandsvorsitzende diese Zielmarken für erreichbar.
Dabei geht das Unternehmen von keiner Verschärfung der Wirtschafts- und Finanzkrise, von keinen dramatischen Änderungen der Rohstoff- und Energiepreise, keinen regulatorischen oder staatlichen Eingriffen und von einem normalen Witterungsverlauf aus. Angesichts des anhaltenden und tiefgreifenden Strukturwandels der Energiewirtschaft mit zunehmendem Kosten- und Wettbewerbsdruck, Anreizregulierung, sinkender Energienachfrage, technologischer Neuentwicklungen und veränderten politischen Rahmenbedingungen bleiben dabei für MVV Energie Profitabilität und Nachhaltigkeit zentrale Leitlinien.
Mittel- und langfristig setzt die Unternehmensgruppe weiter auf das mit den Klimaschutzzielen verbundene Wachstumspotenzial. Die wichtigsten Zukunftsmärkte sieht MVV Energie in den Bereichen Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Kraft-Wärme-Kopplung. Sowohl bei der Strom- wie bei der Wärmeerzeugung stehen dabei Windenergie und Biomasse im Vordergrund. Einen weiteren wichtigen Investitionsschwerpunkt bildet die umweltfreundliche Fernwärme, die an allen Standorten des Konzerns ausgebaut wird. Gleichzeitig will das Unternehmen seine Vertriebserfolge mit innovativen Produkten konsequent fortsetzen und insbesondere den bundesweiten Industriekundenvertrieb profitabel ausbauen.
Dr. Müller: "Aus unserer Sicht ist der langfristige Trend zur Ökologisierung der Energiewirtschaft unumkehrbar." Dafür hat MVV Energie nach Überzeugung ihres Vorstandsvorsitzenden mit der neuen Ausrichtung der Unternehmensstrategie MVV 2020 die Weichen frühzeitig und umfassend gestellt: "Wir wollen auch im Jahr 2020 zu den führenden Energieunternehmen in Deutschland gehören." In diesem Zeitraum soll der Anteil der Erneuerbaren Energien von heute 18 Prozent an der eigenen Stromerzeugung auf 30 Prozent gesteigert werden.