Die Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz (Mannheim) und Werner Schineller (Speyer) betonten übereinstimmend die regionale Bedeutung des Projekts für den Klimaschutz. "Die Metropolregion Rhein-Neckar ist heute schon eine Modellregion für umweltfreundliche Wärmeversorgung", hob Dr. Kurz hervor. "Diesen Vorsprung wollen wir in kommunalen Partnerschaften weiter ausbauen.
Das ist unsere regionale Stärke." Umweltfreundliche Energieversorgung sei eine regionale Zukunftsaufgabe. Fernwärme sei ein zentrales Thema auch für kommunale Energieversorger, da die Wärme verbrauchsnah erzeugt und benötigt werde. Für Speyers Oberbürgermeister Werner Schineller ist die Anbindung Speyers an die Fernwärme ein beispielhafter Leuchtturm für eine regional geprägte, nachhaltige Energieversorgung. "Hier wird wahr, was für die Initiatoren der Metropolregion als Vision begann. Hier wird Metropolregion im wahrsten Sinne des Wortes gelebt."
"Fernwärme verbindet die drei zentralen Ziele einer zukunftsfähigen Energieversorgung", betonte Dr. Georg Müller, Vorstandsvorsitzender der MVV Energie AG. "Sie macht es möglich, die Menschen zuverlässig, preisgünstig und ökologisch mit Wärme zu beliefern." Aus diesem Grund sei Fernwärme aus Kraft-Wärme- Kopplung, wie sie im Mannheimer Großkraftwerk erzeugt werde, ein unverzichtbarer Bestandteil einer nachhaltigen Energieversorgung.
"Wir fordern daher, dass die Bundesregierung bei der konkreten Ausgestaltung ihres Energiekonzeptes die weitere Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung und der Fernwärme als zentralen Bestandteil aufnimmt", so Dr. Müller.
Die Stadtwerke Speyer werden die Fernwärme aus Mannheim für einen weiteren Ausbau ihres Fernwärmenetzes und eine Zusammenlegung einzelner Netzinseln nutzen. "Wir können unseren Kunden eine Versorgung anbieten, die Umweltschutz mit sehr bequemer Handhabung und einem attraktiven Preis verbindet", erklärte Wolfgang Bühring, Geschäftsführer der Stadtwerke Speyer. "Mit dem Anschluss an das regionale Fernwärmenetz haben wir einen umweltfreundlichen und kostengünstigen Ersatz für unser veraltetes Heizwerk gefunden." Als erste spürbare Folge können Bestandskunden in Speyer nach den Worten Bührings schon jetzt deutlich günstigere Fernwärmelieferverträge abschließen.
Die jetzt in Betrieb genommene Leitung hat eine Länge von 21,2 Kilometern und führt von Mannheim-Neckarau im Süden der Stadt über die Kommunen Brühl und Ketsch, die ebenfalls an die Leitung angeschlossen wurden, die Rheinbrücke der Autobahn A61 und den Speyerer Norden in die Domstadt. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf rund 18 Millionen Euro. In nur 16 Monaten Bauzeit verlegten die beauftragten Unternehmen in neun teilweise parallel laufenden Bauabschnitten hochmoderne Kunststoffverbundmantelrohre mit einem Innendurchmesser von 300 Millimetern. Diese Bauweise sorgt für eine höchstmögliche Energieeffizienz.
So liegt der Temperaturverlust in dem als Trägermedium genutzten aufbereiteten Wasser auf der gesamten Strecke bei gerade einmal zwei Grad. Im Verbund mit zwei Druckerhöhungsstationen wird so die Lieferung von bis 40 Megawatt thermischer Energie nach Speyer möglich. Diese Leistung reicht rechnerisch für die Versorgung von 8000 Haushalten aus.