Auf der „Star Princess, die zu den zehn größten Kreuzfahrtschiffen der Welt zählt, hatte sich das Feuer von einem Balkon ausgebreitet. Der Brand griff über die Kunststoffmöbel und Trennwände sowie über die Aluminiumkonstruktion blitzschnell auf benachbarte Balkone über. Das verheerende Feuer machte auch an den Türen nicht halt. Zahlreiche Kabinen auf dem nur vier Jahre alten Schiff brannten völlig aus, weit über 100 wurden beschädigt. An Bord befanden sich 2.690 Passagiere und 1.123 Besatzungsmitglieder.
Im Rahmen von Versuchen hat das Minimax Competence Center Marine die Brandausbreitung über die Balkone untersucht und eine hochwirksame Brandschutzlösung gefunden. Im unternehmenseigenen Brandschutz-Forschungszentrum in Bad Oldesloe gingen dazu in Originalgröße nachgebaute Schiffskabinen in Flammen auf. Dabei wies Minimax die Wirkung seiner eigens konzipierten Schiffsbalkon-Löschanlage durch Brandversuche im Maßstab 1:1 nach. Ein unabhängiges Gutachten des Rostocker Instituts für Schiffssicherheit bestätigt den zuverlässigen Schutz. Eine Anerkennung vom Germanischen Lloyd liegt vor, so dass das System ab sofort in Kreuzfahrtschiffen eingebaut werden kann.
In zwei unterschiedlichen Testszenarien bewährte sich die Minimax Löschanlage. Im ersten Test verhinderte sie, dass ein Kabinenbrand nach außen übergreift - und das selbst bei geöffneter Außentür. Im zweiten Test bekämpften die beiden Löschdüsen der Anlage schnell und zuverlässig einen größeren Brand auf dem Balkon. Ein Ausbreiten auf darüberliegende und benachbarte Loggien wie beim Schiffsbrand im März war dank der hohen Löschleistung ausgeschlossen. Bei den Tests, die auch Vertreter großer Kreuzfahrt-Reedereien und der führenden Werft verfolgten, hielt sich Minimax eng an die Vorschriften des Sprinklertest-Standards „IMO Res. A 800 (19). Er bildet die Grundlage bei der Zulassung von Sprinkleranlagen.
Brandschutzvorschriften enden bisher an den Balkonen Balkone an Kreuzfahrtschiffen, da sind sich internationale Sicherheitsexperten einig, hinken bei den Brandschutzvorschriften gegenüber allen anderen Bereichen an Bord weit hinterher. Das liegt daran, dass derart ausgestattete Kabinen in größerer Zahl ein Novum im Schiffbau sind und entsprechende Sicherheitsvorschriften noch nicht erlassen wurden. Nach dem Brand des Luxusliners im März zwischen den Cayman-Inseln und Jamaika erhoben zahlreiche Organisationen die Forderung nach mehr Sicherheit für die Balkone. Schnelles Handeln seitens der Reeder forderte nach dem Unglück die britische Behörde zur Untersuchung von Schifffahrtsunfällen, MAIB. Höchste Dringlichkeit bei der Verschärfung von Brandschutzvorschriften mahnte die International Maritime Organization, IMO. Doch bis weltweit gültige Vorschriften für diesen Bereich erlassen sind, können noch viele Monate vergehen.
„Reedereien, die ihre Schiffe mit der neuen Minimax Anlage schützen wollen, brauchen dennoch nicht zu warten, sagt Schiffsbetriebsingenieur Olaf Roschinski, der die Anlage mit seinen Kollegen im Minimax Ingenieurbüro Rostock entwickelt hat. „Weil wir bei unseren Tests internationale Standards erfüllen, ist der Einbau schon heute eine zukunftssichere Investition. Der Germanische Lloyd bescheinigt der Anlage, technisch „state of the art zu sein, und hebt die gute Performance hervor. Fazit der Klassifizierungsgesellschaft: Die Anlage ist geeignet, die Sicherheit an Bord von Passagierschiffen zu erhöhen und wird empfohlen.
Minimax unterstreicht mit der neuen Lösung seine Kompetenz als führender deutscher Brandschutzanbieter. In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen durch die Ausrüstung der meisten AIDA-Clubschiffe Akzente gesetzt. Hier sichern nicht nur Sprinkleranlagen die Kabinen und öffentlichen Bereiche, sondern auch Speziallösungen wurden installiert: So sichern zum Beispiel im Maschinenraum Löschanlagen die brandgefährdeten Anlagenteile von Verbrennungskraftmaschinen, ölgefeuerten Kesseln oder die Separatoren für beheizten Brennstoff. Sogar die Friteusen der Kombüsen und die Show Galleys verfügen über Brandschutzlösungen von Minimax.