64 Prozent der unter 35-Jährigen in Deutschland benutzen eine unlizenzierte Microsoft Office-Version. Dies ergab eine Studie im Auftrag von Microsoft, an der sich 500 Personen sowie 304 Unternehmen verschiedener Branchen und Größen beteiligten. Dabei gilt der Preis als Hauptargument für die Nutzung von illegalen Kopien. Die Hälfte der in der Studie identifizierten Raubkopierer gab an, dass billigere Preise sie von der Nutzung illegaler Microsoft Office-Produkte abhalten könnten. 89 Prozent aller Befragten nannten eine «signifikante Preissenkung» für Originalsoftware als erfolgversprechende Maßnahme, um Nutzer von nicht lizenzierter Software zum Erwerb einer legalen Version zu bewegen.
«Die derzeitige Preisentwicklung bei unserer Office Home und Student Edition nimmt Raubkopierern, die Microsoft Office privat nutzen, den Wind aus den Segeln», erklärt Achim Berg, Geschäftsführer der Microsoft Deutschland GmbH. «Wir gehen davon aus, dass nun verstärkt illegale Versionen durch legale ersetzt werden», so Berg weiter.
Die Studie zeigt außerdem, dass die negativen Auswirkungen der Software-Piraterie unterschätzt werden. Nach Meinung von zwei Dritteln der befragten Studienteilnehmer (69 Prozent) gehen Raubkopierer davon aus, dass die Folgen ihres Handelns nicht gravierend sind.
Mangelndes Unrechtsbewusstsein bei Raubkopierern
Weiterhin belegt die Studie, dass es 90 Prozent der Raubkopierer durchaus bewusst ist, dass sie eine Straftat begehen, die zumindest mit Bußgeld geahndet werden kann. Auch mögliche moralische Bedenken können Software-Piraten nicht von ihrem Handeln abhalten, denn das Unrechtsbewusstsein ist gering: Nur rund ein Drittel der Studienteilnehmer kann sich vorstellen, dass das schlechte Gewissen ein Grund sein könnte, illegale Software nachträglich zu lizenzieren.
Immense Schäden durch Raubkopien
Auch wenn ein einzelnes raubkopiertes Office-Paket scheinbar wenig Schaden anrichtet, sind die Auswirkungen für Staat, Unternehmen und Privatpersonen in der Summe immens. Dies zeigt eine Studie des Analystenhauses IDC im Auftrag der Business Software Alliance (BSA), laut der jedes vierte in Deutschland eingesetzte Software-Produkt eine Raubkopie ist.
«Würde es gelingen, den Anteil an illegal kopierter Software in Deutschland um zehn Prozent zu senken, könnten einer IDC-Studie zufolge etwa 12.300 neue Arbeitsplätze geschaffen, 6,4 Milliarden US-Dollar zusätzlicher Umsatz erwirtschaftet und 1,9 Milliarden US-Dollar Steuereinnahmen generiert werden - allein in Deutschland», erklärt Georg Herrnleben, Direktor Zentral- und Osteuropa der BSA.
Neben den wirtschaftlichen Schäden birgt die Verwendung von vermeintlich günstigen Software-Fälschungen auch weit reichende Gefahren sowohl für Unternehmen als auch für Endkunden: Bei der Installation von raubkopierten CDs oder dem Download von Raubkopien aus dem Internet ist man vor Viren und Trojanern nicht gefeit. Diese führen zu den bekannten Folgen: Systemschäden, Datenverlusten und Diebstahl persönlicher Daten.