Die befragten Unternehmen konnten im März ihren Umsatz gegenüber Februar enorm steigern. Der Index erhöhte sich im Vergleich zum Februar um 22 auf 123 Punkte. Den größten Sprung beim Umsatz verzeichnen die kleineren Industriebetriebe, die ihren Index konjunkturbedingt um 30 Punkte auf den bisherigen Höchststand von 127 Punkten verbesserten. An der Spitze steht aber weiterhin das Dienstleistungs- und Finanzgewerbe mit einem Plus von 20 Punkten, das auf eine gute Kundenbetreuung und ein erhöhtes Auftragsvolumen zurückzuführen ist. Zufrieden mit der Umsatzentwicklung können weiterhin die kleinen Handelsgeschäfte sein, deren Umsatzindikator einen kräftigen Sprung um 19 Punkte nach vorn machte. Das Frühjahr mit den wärmeren Temperaturen trägt laut TechConsult dazu bei, dass die Kauflust weiter wächst.
Für April rechnen die kleinen Unternehmen mit einem Anhalten des Aufschwunges. Optimistisch zeigen sich vor allem Dienstleistungsunternehmen und der Handel, die Umsatzindikatoren von 139 beziehungsweise 136 Punkten prognostizieren. Ein Umsatzplus erhoffen sich nach langer Stagnation endlich auch die kleinen Industriebetriebe, deren Auftragslage sich mit dem wärmeren Wetter verbessert. Gleiches gilt für das Baugewerbe, das einen Umsatzindex von 125 Punkten erwartet.
«Für den zu beobachtenden Märzaufschwung sind hauptsächlich saisonale Gründe anzuführen», bewertet Ralf Korb, Research Director der deutschen Hewson Group, die Ergebnisse der Studie. «Beispielsweise profitiert das Baugewerbe von begonnenen Bauaktivitäten. Weil mehr Geld in die Kassen der Unternehmen kommt, können auch die Rechnungen schneller beglichen werden, insbesondere Handel und Dienstleistungsbetriebe haben davon profitiert.»
ITK-Investitionen entwickeln sich weiter positiv
Der Indikator für IT-/TK-Gesamtausgaben ist im März gegenüber Februar um einen Zähler auf 106 Punkte gestiegen und liegt damit erneut über den Erwartungen aus dem Vormonat. Am ausgabefreudigsten waren die kleinen Industriebetriebe mit einem Index von 110 Punkten. Sie führten insbesondere Wartungsarbeiten durch und investierten in neue Software. Auch andere Branchen steckten Geld in die Modernisierung ihrer IT-Infrastruktur durch Anschaffung neuer Rechner, neuer Drucker und aktueller Software, so dass die Unternehmen mit steigenden ITK-Ausgaben überwogen.
Die Aussichten für das kommende Quartal sind stabil. Wie schon im Februar sind die größten Wachstumsimpulse von den kommunalen Versorgungsunternehmen zu erwarten, die den Ausbau der IT-Infrastruktur auf Grund des Energiewirtschaftsgesetzes weiter vorantreiben. Auch die kleinen Dienstleistungsbetriebe planen innerhalb der nächsten drei Monate verstärkt in neue Server und deren Software zu investieren. Eine Ursache dafür könnten laut TechConsult eine verbesserte Zahlungsmoral der Kunden und eine leichte Stärkung der Eigenfinanzierungslage sein.
Steigerung bei Infrastruktur und Firmensoftware, Stagnation bei Mobility
Differenziert nach IT-Segmenten stiegen die Investitionen der befragten Unternehmen in IT-Infrastruktur im März stärker als erwartet auf einen Index von 105 Punkten. Zu diesem Bereich gehören zum Beispiel Server, Clients, Storage und Netzwerke. Ebenfalls positiv entwickelten sich die Ausgaben für Unternehmenssoftware wie ERP- (Enterprise Resource Planning), SCM- (Supply Chain Management), eBusiness- und eProcurement-Lösungen (Index 103 Punkte). Die Investitionen in mobile Endgeräte wie Notebooks, Handhelds und Smartphones blieben im März mit einem Index von 101 Punkten auf dem Niveau des Vormonats. Hier ist auch in den nächsten drei Monaten keine große Dynamik zu erwarten.
«Die Frühlingsgefühle sind bei den Umsätzen für Informationstechnologie und Telekommunikation noch nicht ganz angekommen. Hier scheinen die allgemeine Wetterlage und das Investitionsbestreben parallele Entwicklungen zu vollziehen. Ist es größtenteils für die Jahreszeit zu kalt, scheint die Investitionslaune auch verhalten», so Ralf Korb weiter. «Zwar ist die Lage besser als die Erwartung, aber der Index stagniert. Noch immer scheinen die Unternehmen nicht ausreichend überzeugt worden zu sein, dass Investitionen in IT dem Erfolg des Betriebs zuträglich sind. Für positive Impulse sorgen derzeit allerdings die Ersatzinvestitionen in PCs und Server. Nach der großen Renovierungswelle rund um das Jahr 2000 ist jetzt nach rund 6 Jahren ein Austausch notwendig geworden und belebt die Nachfrage. Parallel dazu wird auch neue Software eingekauft.»
Mit dem «Trendbarometer für kleine Unternehmen» erhebt das Marktforschungsinstitut TechConsult monatlich im Auftrag von Microsoft Indikatoren zur wirtschaftlichen Lage, zu realisierten und geplanten ITK-Investitionen und zu wirtschaftspolitischen Fragen. Dafür führt TechConsult Interviews mit 200 kleinen Unternehmen und Organisationen aus den Branchen Industrie, Dienstleistungen, Handel, Kredit- und Versicherungsgewerbe, Energie- und Wasserversorgung sowie Telekommunikation. Untersucht werden Unternehmen mit 2 bis 49 Mitarbeitern. Diese repräsentieren etwa 97 Prozent aller Unternehmen in Deutschland.