Herr Entrich, welche Dienstleistungen bietet die QSL ihren Kunden an?
Für unsere Kunden übernehmen wir das gesamte logistische Tagesgeschäft. Das beginnt beim Einkauf der Waren bei ihren festgelegten Lieferanten, geht über das Bestandsmanagement und die Kommissionierung bis hin zur Auslieferung an die einzelnen Stores. Darüber hinaus übernehmen wir auch das Reklamationsmanagement, sorgen für die lückenlose Rückverfolgbarkeit der Lebensmittel und regeln den gesamten Cashflow.
Für wen ist dieses Konzept geeignet?
Den Ursprung hat unser Geschäftsmodell in der Full-Service-Logistik für die Systemgastronomie. Aber es ist natürlich auch auf alle anderen Bereiche übertragbar, in denen Franchise-Unternehmen ein breites Sortiment immer wiederkehrender Artikel an einer Reihe verschiedener Standorte anbieten. Das gilt besonders für die Gastro-Theken in Tankstellen, aber auch für Hotel-, Bäckerei- und Imbiss-Ketten.
Wie profitieren Ihre Kunden?
Als Logistiker mit Handelsfunktion bieten wir ihnen Brokering ohne Aufschlag. Das bedeutet, die Kunden können ihr gesamtes Sortiment frei bestimmen, eigene Lieferanten auswählen und feste Einkaufspreise festlegen. Sie führen die strategischen Einkaufsverhandlungen selbst. Mit dem operativen Einkauf durch uns profitieren sie dabei von der Bündelung der Mengen und erhalten so bessere Konditionen.
Und womit verdient die QSL ihr Geld?
Wir berechnen lediglich unsere logistische Dienstleistung, verdienen nicht an Handelsmargen. Die Kunden haben also volle Transparenz über ihre gesamten Kosten. Darüber hinaus übernehmen wir die gesamte logistische Abwicklung und im Tagesgeschäft läuft alles über unser System. Zusätzlich geben wir unseren Kunden einen Zugang zu unserer ERP-Lösung, die alle Geschäftsprozesse abbildet. Damit haben unsere Kunden nicht nur die volle Transparenz, wir können außerdem schnell und flexibel auf kurzfristige Wünsche reagieren.
Welche Informationen erhalten die Kunden denn über Ihr IT-System?
Aus dem ERP-System können wir Reportings anhand individuell vereinbarter Key Performance-Indikatoren erstellen. Darüber hinaus haben auch alle Stores einen Zugang zur Online-Tracking-Plattform PIMM, die alle wichtigen Informationen zu jeder Anlieferung enthält: Eine Echtzeitprognose für den Anlieferzeitpunkt sowie die aktuellen Laderaumtemperaturen aus unseren Mehrkammerfahrzeugen. Diese Daten sind sowohl über das Internet als auch per iPhone-App verfügbar.
Wie verläuft denn eine Anlieferung?
Da spielen wir eine weitere große Stärke unseres Systems aus: Wir liefern das gesamte Warensortiment über alle Temperaturbereiche mit nur einem einzigen Fahrzeug aus. One-Stop-Shop nennt man dieses Vorgehen. Die einzelnen Stores müssen also nur für eine einzige Anlieferung Mitarbeiter bereitstellen, die die Produkte in ihr eigenes Lager übernehmen.
Welche Voraussetzungen müssen dafür erfüllt sein?
Möglich macht das unser geschlossenes Multitemp-Logistik-Netzwerk, denn wir haben nicht nur in allen Lagerstandorten, sondern auch in allen unseren Fahrzeugen abgetrennte Bereiche für jede Temperaturzone. Das fängt an bei Trockenprodukten wie Hamburgerbrötchen, den sogenannten Buns, und endet bei der klassischen Tiefkühlware wie Pommes frites und Beef-Patties, also den Burger-Frikadellen.
Wie wollen Sie Ihren Service in Zukunft weiter ausbauen?
Wir entwickeln ständig Innovationen für unseren Prozess. In diesem Frühjahr testen wir zum Beispiel das „DROP & GO“-Prinzip: Dabei fertigen unsere Fahrer zur Dokumentation des Zustands und der Vollständigkeit Fotos von jeder Palette oder jedem Rollcontainer an. Das erspart die Ablade-Kontrollen durch Restaurant- oder Shop-Mitarbeiter im Beisein des Fahrers und trägt so zu einer weiteren Verbesserung der Prozesse unserer Kunden bei. Die Zusammenarbeit mit uns wird also noch einfacher.