Gepimpte Rechner: Casemods und Casecons
Casemods (von case modification) und Casecons (von case construction) sind Ausdruck der Individualität und Phantasie der Modder. Sie alle treibt an, selbstständig einen Gegenstand des täglichen Lebens in ein Unikat nach ihrem Geschmack umzubauen. „Casemodding ist Kunst! Eine Kunst, die man erlernen kann. Nur Phantasie, die muss man schon mitbringen“, sagt Rainer Wingender, Deutscher Casemod-Meister 2002 und Vizemeister 2003.
In monatelanger Arbeit flexen, feilen und hämmern PC-Tuner an den Gehäusen ihrer Case mods, um sie mit Kaltlichtkathoden, fluoreszierenden Kühlwasserschläuchen und Plexiglasverschalungen aufzupimpen. Casecons fordern die Fähigkeiten der Tuner noch stärker heraus: Wer lieber eine martialisch anmutende Edelstahl-Bombe auf seinem Schreibtisch stehen hat oder wer findet, dass sich ein Bambusschrein perfekt in den eigenen Wohnraum einfügt, der baut gleich ein komplett neues Gehäuse nach seinem Geschmack.
Die besten messen sich bei der IFA „Casemod“ Meisterschaft
Die coolsten Casecons Deutschlands werden im September in Berlin zu bestaunen sein. Denn die besten deutschen Konstrukteure bringen ihre Geräte zur weltgrößten Messe für Consumer Electronics IFA 2006. Während der Messe können zwanzig der eindrucksvollsten Geräte in Halle 1.2 bestaunt werden. Die Besucher haben hier Gelegenheit, die innovativste Casecon auszuwählen.
Um ihr Können unter Beweis zu stellen, treten die Modder außerdem in einer Meisterschaft in den Kategorien „Case Construction“ und „Casemodding Juniors“ gegeneinander an. Die besten Casecons werden am Sonntag, den 3. September, aus 25 Geräten in der ersten Kategorie ohne Altersbegrenzung bestimmt. Ebenso die coolen Kisten der Junioren: Zehn Modder im Alter von zehn bis 15 Jahren zeigen auf der IFA, was sie aus ihren grauen Rechnern gemacht haben.
„Die Jüngsten verfügen über sehr viele tolle Ideen. Eine Anerkennung der Leistung ist jedem Teilnehmer gewiss. Die Casemodding Juniors wird uns viele erfrischend neue Mods präsentieren“, ist sich Wingender sicher. Erfahrene Juroren der jährlich stattfindenden Deutschen Casemod Meisterschaften werden ihre Urteile sprechen, sie sind allesamt Experten aus der Szene.
Täglich Live-Casemodding auf der IFA
Sogar beim Casemodding selbst werden die Besucher der IFA zusehen können, denn täglich finden in Halle 1.2 Live-Modding-Shows statt. Rainer Wingender und Alexander Siener werden jeden Tag je einen Rechner modden und dabei ihre Arbeitsschritte kommentieren. Wingender ist einer der weltbesten Casemodder, sein legendärer Rechner in Form eines V8 Motors wurde weltweit ausgestellt. „Casemodding erlaubt mir eine Freiheit, die erst beim Netzteil endet. Alles ist denkbar und vieles ist machbar“, sagt Wingender. Wer Fragen an die Konstrukteure richten möchte, hat auch dazu Gelegenheit.
Hintergrund
Das Casemodding entstand während groß angelegter LAN-Parties Ende der neunziger Jahre. Zunächst bauten die Spieler Leuchtdioden ihre PC-Gehäuse, Tastaturen und Mäuse ein, um so dem Einheitsgrau der Rechner ein wenig Individualität zu verliehen. Nach der Jahrtausendwende begannen die Konstrukteure, komplette Gehäuse selbst anzufertigen.
Die Arbeit der Casemodding-Szene ist mittlerweile auf höchst professionellem Niveau angelangt, die einzelnen Projekte verschlingen mehrere Monate an Arbeitszeit. Entsprechend beeindruckend sind die Ergebnisse.
Auf der IFA können Interviews mit den Konstrukteuren geführt werden. Kontakt: Michael Wegner, PlanetLAN GmbH, Tel. +49 (0) 2327-96587-91 oder Mob. +49 (0) 173-5345874.
www.dcmm.de/ifa