Die Bezeichnung NBH von MAG Hüller Hille ist in der Maschinenbaubranche ein Begriff. Die Horizontal-Bearbeitungszentren gelten als wirtschaftlich, robust und produktiv. Jetzt hat man bei MAG das Konzept der Baureihe auf die Vertikal-Bearbeitungszentren übertragen. Der Name der Reihe: NBV. Am Stand Nr. B05 in Halle 5 präsentiert der Maschinenbauer nun das erste Modell, die NBV 400.
Das sehr kompakte Maschinenkonzept besticht durch seinen modularen Aufbau, bei dem der Anwender aus vier Hauptvarianten wählen kann. So wird das Bearbeitungszentrum mit einem starren Tisch für die 3-Achsen Bearbeitung, einem Schwenktisch (A-Achse) für die 4-Achsen Bearbeitung, einem Schwenk-Drehtisch (C- auf A-Achse) für die simultane 5-Achsen Fräsbearbeitung sowie einem Schwenk-Drehtisch (C- auf A-Achse) mit einer angetriebenen C-Achse (1000/min) angeboten. Die drei Linear-Achsen der Maschine tragen das Werkzeug. Damit ist die Maschinendynamik unabhängig vom Werkstückgewicht. Die Konsequenz: eine hohe Eilganggeschwindigkeit (bis 60 m/min) und eine hohe Beschleunigung (bis 6 m/s²). Bei der Konstruktion der NBV-Reihe verzichtete MAG konsequent auf den Einsatz von Hydraulikkomponenten. So werden beispielsweise die Werkzeuge mit Tellerfedern gespannt und pneumatisch gelöst. Damit senkt MAG nicht nur die Verbrauchs-, sondern auch die Energiekosten. So ist die NBV nicht nur eine ideale Lösung für den Werkzeug- und Formenbau, sondern auch für die Luft- und Raumfahrttechnik, die Medizintechnik oder den allgemeinen Maschinenbau.
Neben der NBV-Reihe kommt MAG mit einer weiteren Weltneuheit nach Italien. Die VDM 1000 von MAG Hessapp ist ein Dreh-Fräszentrum für den Schwermaschinenbau, die Luft- und Raumfahrtindustrie sowie den Windanlagenbau. Die fünfachsige Maschine verfügt über einen parallelen Hauptantrieb, eine Y- und B-Achserweiterung sowie eine abklemmbare Dreh-, Bohr- und Frässpindel. Bearbeitet werden können Werkstücke bis zu einer Höhe von 1400 mm und einem Schwingdurchmesser von 1450 mm. Die kraftvollen Antriebe sorgen für eine hohe Zerspanungsleistung und der modulare Aufbau ermöglicht eine bislang noch nicht bekannte Optionsvielfalt. Der Torque-Motor der Spindel liefert ein Drehmoment von 25000 Nm und die Verfahrgeschwindigkeit an der X-Achse beträgt bis zu 25 m/min. Entscheidend für die hohe Produktivität ist jedoch auch, dass aufgrund neuer Konstruktionen die Werkzeugwechselzeit entschieden verringert werden konnte und jetzt weniger als zehn Sekunden beträgt. Im Werkzeugwechsler befinden sich bis zu 64 Werkzeuge mit einem HSK 100 Aufnahmesystem. In Mailand kann die VDM 1000 beim Verzahnungsfräsen zeigen, welch ein Potenzial in ihr steckt.
Allgemein geht MAG auf dem eingeschlagenen Weg der „Green Technology“ immer weiter. So legte man bei den neuen Maschinen schon bei der Konstruktion großen Wert darauf, den Energieverbrauch zu senken. Die beiden Neuen verfügen daher über den sogenannten EcoMode. Diese Funktion soll, in Abhängigkeit der gewählten Spareinstellungen, die Geschwindigkeit und Beschleunigung auf maßgeschneiderte Werte reduzieren, um so ein optimales Verhältnis zwischen Energieaufwand und Produktivität zu erzielen. Ebenfalls neu: Die Maschinen können zusätzlich mit einer integrierten CAD/CAM-Unterstützung ausgerüstet werden. Ein wesentlicher Vorteil dabei ist, dass CNC-Programme für neue Werkstücke online in einer virtuellen Maschine überprüft und optimiert werden können. Dies ermöglicht enorme Zeit- und Energieeinsparungen.
Zusätzlich stellt der Service-Bereiche sein breites Angebot an Support-Lösungen, technischen und Logistik-Dienstleistungen rund um die Maschine vor und präsentiert dabei unter anderem die neuen Werkzeuge und Kühlschmierstoffe der CYCLO-Produktreihe. Die Experten für Präzisionskomponenten von CORCOM haben sich in kurzer Zeit als Lieferant für Plug&Produce-Module einen Namen gemacht und warten auf der EMO mit Neuheiten aus den Bereichen Spindeln, Rundtische und Werkzeugmagazine auf.
Doch die Besucher der EMO werden nicht nur mit den rein praktischen Ergebnissen von MAG konfrontiert. Der Fokus des gesamten Auftritts liegt auf dem Thema Energieeffizienz. Gerade in Zeiten der Krise können durch neue Ideen und Maschinen, die auf dem aktuellen Stand der Energietechnik sind, große Kosteneinsparungen eingefahren werden. „Für uns ist dieses Gebiet zukunftsweisend“, so Martin Winterstein, verantwortliche für den Bereich Marketing bei MAG, „wir verstehen uns als ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich Maschinenbau für die Automobil- und Luftfahrtindustrie sowie als Partner für die Anwender aus dem allgemeinen und Schwermaschinenbau und nicht zuletzt der Energieindustrie.“ Gerade in diesen Bereichen werden die Anwender in den kommenden Jahren mit verschärften Umweltschutzbedingungen konfrontiert. „Darauf wollen wir die passenden Antworten liefern.“