Die Schere klafft immer weiter auseinander: Monat für Monat steigt die Zahl der offenen Stellen für Absolventen der sogenannten MINT-Fächer - und die Zahl der Uniabgänger reicht nicht zuletzt aufgrund des wirtschaftlichen Booms der letzten drei Jahre bei weitem nicht mehr aus, um diese Lücke zu füllen. Zwar wird auf der einen Seite viel über Altersteilzeit und insgesamt längere Lebensarbeitszeiten gesprochen, doch diese Maßnahmen täuschen nicht über das Grundproblem hinweg, dass langfristig Arbeitskräfte fehlen werden. Und auch die Anwerbung von Kräften aus dem Ausland hilft nur bedingt: Selbst in China rechnen die Experten bereits mit einem Mangel an Ingenieuren, trotz Krise nimmt die Verknappung global eher zu als ab.
Maßnahmen sind gefragt. Doch die Generation der nach 1980 Geborenen weiß, was sie will und bedarf daher einer besonderen Ansprache: Sie stellen autoritäre Strukturen infrage, wollen Leben und Arbeit miteinander integrieren und betrachten aufgrund ihrer komfortablen Ausgangssituation Einkommen lediglich als Voraussetzung zur Pflege eines weiterhin komfortablen Lebensstils. Alexander Masel: "Sie sind die erste Generation, die ihren Wert am Arbeitsmarkt sehr genau kennt und bis an die Grenzen des Möglichen geht, um eigene Vorstellungen durchzusetzen."
Zugleich sind sie auch die erste Generation, die mit dem Internet aufgewachsen ist. Daher sind Themen wie Unternehmensblogs, Community Management und die persönliche Interaktion im Web zentrale Voraussetzungen, um überhaupt erst von Kandidaten der MINT-Fächer wahrgenommen zu werden. "Doch gerade beim Thema Social Recruiting tun sich viele Unternehmen nach wie vor schwer", weiß Alexander Masel. "Sie verstehen das Medium nicht, verfehlen die Erwartungen der Zielgruppe und gehen ohne Strategie vor. Die Folge: Die Kommunikationsversuche verpuffen."
Eine der Möglichkeiten sind gezielte Employer-Branding-Kampagnen. Doch auch hier zeigte der Lumesse Employer-Branding-Studie im Jahr 2011, dass viele Unternehmen ihre Möglichkeiten überschätzen. Während 94 Prozent der Unternehmen davon ausgehen, dass ihre Mitarbeiter sie als Arbeitgeber weiterempfehlen, tun dies de facto nur 14 Prozent. "Viele Unternehmen betreiben Mitarbeiterbindung nach dem Prinzip, dass sie möglichst wenig Aufwand verursachen soll", so Alexander Masel. "Dies liegt häufig daran, dass lediglich in finanziellen Kategorien aber weniger in emotionalen Kategorien wie Verbundenheit, Zugehörigkeit oder Identifikation gedacht wird. Dazu zählen neben der Bezahlung Instrumente wie das Arbeitsklima und die Einbindung der Mitarbeiter über Gespräche und Befragungen."
Im Rahmen des Webinars wurden die Teilnehmer auch gefragt, inwieweit Employer Branding Maßnahmen im eigenen Haus durchgeführt werden. Die Ergebnisse waren ernüchternd. Von den 120 befragten Unternehmen führt knapp die Hälfte (48 Prozent) überhaupt keine Employer Branding Maßnahmen durch. Unter den Unternehmen wiederum, bei denen sie bereits zum Einsatz kommen, sind die Top Drei das Personalmarketing (86 Prozent), gefolgt von Recruiting (74 Prozent) und Personalentwicklung (54 Prozent). Vergleichsweise kläglich hingegen schnitt der Einsatz von Employer Branding im täglichen Umgang mit Mitarbeitern ab: Nur je 14 Prozent nutzen es für Peformance Management und tägliche Führungsarbeit.
Zusehends gewinnen daher Talent Management Software an Bedeutung, mit der sich diese emotionalen Bedürfnisse von Mitarbeitern gezielt bedienen lassen.
Über die Talent Akademie
Die Lumesse Talent Akademie wurde im August 2012 von Lumesse als unabhängige Plattform für HR-Profis gegründet. Sie ist die erste kostenlos und werbefreie deutschsprachige Social-Media-Anwendung in diesem Bereich. Die Talent Akademie ist eine unabhängige Plattform, die dem Austausch zwischen HR-Entscheidern dient. Sie führt regelmäßig Webinare und Konferenzen zu sämtlichen Themen rund um Talent Management durch. Im Zentrum der Site stehen dabei Dialog und Austausch zwischen HR-Profis aller Branchen. Neben der digitalen Plattform führt die Talent Akademie regelmäßig "Live-Events" in größeren Städten durch.
Zu den Gründungsmitgliedern zählen zahlreiche renommierte Forscher aus dem Bereich Personalmanagement, sowie erfahrene Personalvorstände aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Mitglieder der Talent Akademie sind in erster Linie HR-Profis, Industrieexperten und Forscher. Als Non-Profit-Organisation konzentriert sie sich ausschließlich auf inhaltliche Aspekte des Themas. Mehr Informationen finden Sie unter: www.talent-akademie.com