Forschung an der DSMZ
Neben der Sammlungstätigkeit ist ein weiterer Schwerpunkt der DSMZ die Forschung. In der Abteilung Pflanzenviren werden Viren identifiziert, die beispielsweise für Ernteschäden an Tomaten, Kartoffeln, Mais oder anderen Nutzpflanzen verantwortlich sind. Danach können Diagnostika entwickelt werden, die den Betroffenen vor Ort helfen, befallene Pflanzen zu erkennen und Schutzmaßnahmen einzuleiten. Ein Schwerpunkt der DSMZ-Forschung liegt im Bereich des Umweltschutzes und der Landwirtschaft. Die Wissenschaftler rund um Prof. Dr. Overmann haben Bakterien entdeckt, die für eine effizientere Düngung der Felder in der Landwirtschaft genutzt werden können. Auch plastik-, schadstoff- und erdölabbauende Bakterien werden am Institut in Braunschweig erforscht. Medizinische Fragestellungen erforschen die Wissenschaftler in der Abteilung Mikroorganismen mit Bakterien und Pilzen, die zum Beispiel Antibiotika produzieren. Auch im Bereich der Krebs- und Bakteriophagenforschung sind die Wissenschaftler in Braunschweig aktiv. An der DSMZ gibt es die weltweit größte Sammlung von Leukämie-Lymphom Zelllinien und die umfangreichste Phagenbank in Deutschland.
50 Jahre im Dienste der Wissenschaft: DSMZ
Das Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen ist als gemeinnützig anerkannt und wird vom Land Niedersachsen getragen. Die Sammlung umfasst momentan über 67.000 Bioressourcen, einschließlich 30.679 verschiedene Bakterien- und 4.000 Pilz-Stämme, 666 Bakteriophagen, 827 menschliche und tierische Zelllinien, 1.400 Pflanzen-Viren und Antiseren und 13.000 verschiedene Typen genomischer Bakterien-DNA. Jährlich versorgt es über 10.000 Wissenschaftler auf der ganzen Welt mit Mikroorganismen und Zellkulturen für ihre Forschungsvorhaben. Das Institut wurde 1969 in Göttingen gegründet, ist 1987 nach Braunschweig umgezogen und feiert in diesem Jahr sein 50jähriges Bestehen.
Über die Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 95 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen - u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 19.100 Personen, darunter 9.900 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,9 Milliarden Euro. www.leibniz-gemeinschaft.de