Die Anlage zur Aufbereitung von Schmutzwasser aus Flüssen, Tümpeln oder anderen Gewässern kommt vollkommen ohne chemische Zusatzstoffe aus. Die Bezeichnung DWZ250S geht auf die wesentlichen technischen Bestandteile Diamant und Zeolith zurück, mit denen in einem Reinigungsvorgang 250 Liter Wasser mit Solarenergie aufbereitet werden.
Diese Energieversorgung über Solarmodule bringt eine hohe Flexibilität bezüglich der Primärversorgung in den Krisengebieten. Als Stromquellen können natürlich auch ein vorhandenes Stromnetz als auch ein Notstromaggregat mit ausreichender Leistung eingesetzt werden.
Die technologisch neuartige Anlage regelt sich selbständig. Die Betriebsstoffe sind in der Anlage regenerierbar, d. h. es ist kein Nachkauf teurer Ersatzstoffe nötig. Das spart enorme Kosten. Der in Berlin präsentierte Prototyp hat einen Mindestdurchsatz von ca. 1500 l am Tag. Die Anlage kann mit sämtlichen Transportmöglichkeiten auch in schwer zugängliche Gebiete gebracht werden und ist somit überall in der Welt einsetzbar.
In der DWZ250S sind fünf Tanks – Rohwasserbehälter, zwei Batch-Behälter, Fertigwasserbehälter und ein Behälter zum Speichern von Fertigwasser zur Rückspülung. Eine Tauchpumpe bringt das Rohwasser in die Anlage. Mittels einer integrierten Umwälzpumpe durchläuft es dann mehrere Reinigungszyklen.
Fünf technische Komponenten sorgen für die Trinkwasseraufbereitung:
Fest- und Trübstoffreinigung
Entfernung von Schwermetallen
Entfernung von Nitrat und Nitrit
Desinfektion und Vernichtung von Bakterien, Keimen, etc.
Geschmacksneutralisation
Fest- und Trübstoffe werden im Batchverfahren gefiltert. Das heißt, dass das Wasser solange den Zyklus durchläuft bis die gewünschte Qualität vorliegt. Mit einem Trübheitssensor wird der Grad der Verschmutzung überwacht. Im klaren Wasser können sich jedoch noch organische sowie anorganische Elemente befinden, die dem menschlichen Körper schaden. Diese Inhaltsstoffe werden mittels Zeolithfilter, Elektrolysezelle, Nitrat/Nitrit-Filter und Aktivkohlebehälter beseitigt.
Die Zeolith-Filtration entfernt insbesondere Schwermetalle. Indem das Wasser durch das Zeolithmaterial geleitet wird, binden sich die Schadstoffe an das Zeolith und werden so eliminiert.
Die Elektrolysezelle sorgt mit speziellen Elektroden für die Desinfektion. Sämtliche biologische Elemente wie z. B. Bakterien, Viren, Pilze und Hormone werden zerstört. Das Batch-Wasser wird ohne Zusatzstoffe durch Ozon und OH-Radikale desinfiziert. Überschüssiges Ozon wird dann durch Aktivkohle entfernt. Diese hat zusätzlich den positiven Effekt, dass sämtlicher Beigeschmack beseitigt wird.
Am Ende der Prozesskette liegt sauberes trinkbares Wasser vor. Die Ergebnisse der Wasserqualität wurden durch die Forschungseinrichtung, Kurt Schwabe Institut für Mess- und Sensortechnik Meinsberg, bestätigt.
Die Überwachung des Prozesses erfolgt durch eine SPS-Steuerung. Diese schließt und öffnet die Ventile automatisch, abhängig von den jeweils verschiedenen Bedingungen.
Erste Interessentenkontakte gibt es bereits im Bereich von international tätigen Hilfsorganisationen. Aber auch in heimischen Breiten ist der Einsatz z. B. bei Überschwemmungen, Industrieunfällen oder generell industriellen Anwendungen möglich.