Hintergrund oft nicht zuende gedachter, medienwirksam initiierter Linuxstrategien von Ländern und Kommunen ging es hier um die Machbarkeit und Sinnmäßigkeit von Open Source Lösungen. In diesem Zuge kamen auch die möglichen, alltäglichen Probleme bei einer Migration zur Sprache. Open Source ist "in" bei Behörden und Verwaltung, nicht nur wegen der vermeintlichen Kostenvorteile. Viele Städte und Kommunen nutzen ihre Migrationsentscheidung auch bereits vor der Umsetzung, um ihr technologisches Image und ihre Innovationsfreudigkeit in der Öffentlichkeit positiv zu prägen. Dabei wird oft vergessen, dass der Weg hin zu Linux nicht immer einfach und schnell ist. Die grundsätzliche Überlegung hin zu Open Source macht in jedem Fall Sinn. Darüber waren sich alle Referenten und Teilnehmer des Forums einig. Aber die Schritte sollten wohlüberlegt und langfristig geplant sein. Denn oft ist der Königsweg nicht schwarz oder weiss, sondern führt über Grautöne zum Ziel.
Nach einem vielbeachteten Grundsatzvortrag zum Thema Rechtssicherheit und Garantie unter Open Source von Live Linuxverband Vertreter Thomas Sprickmann Kerkerinck, berichtete Christiane Kunath über die laufende Linux-Migration bei der Bundesbeauftragten für die Unterlagen der Staatsicherheit der ehemaligen DDR (BStU). Die Behörde hat einen schrittweisen Migrationsplan entwickelt, der mittelfristig auch heterogene Lösungen unter anderem im Desktopbereich vorsieht.
Wert gelegt wurde vor allem auf die weitere Nutzbarkeit bestehender selbstprogrammierter Fachanwendungen und eine Anpassung der Migrationschritte an die aktuellen Marktentwicklungen. Horst Bräuner, IT-Leiter der Stadt Schwäbisch Hall und kommunaler Linuxanwender der ersten Stunde, ging auf das Thema mobiles Arbeiten mit Open Source ein und zeigte einen effizienzsteigernden Lösungsansatz auch unter Einbeziehung proprietärer Umgebungen für kleine Kommunen. Daniel Bösel vom IBM e-Government Center Berlin stellte Portal-Lösungen unter Open Source am Beispiel des Stadtportals Dortmund vor. Zum Abschluss präsentierte Markus Donsbach vom Städtetag Rheinland-Pfalz einen Leitfaden zur Open Source Strategie für Kommunen. In diesem wird auch explizit die Problematik der Fachanwendungen erläutert. Als wichtiges Entscheidungskriterium wird zudem die Hersteller-Unabhängigkeit hervorgehoben. Obwohl Open Source Lösungen oft im Ansatz den Anforderungen entsprechen, ist hier ein verstärkter Einsatz der
Entwickler und der Industrie nötig, dem entsprechende Signale des kommunalen Kunden vorausgehen müssen. Die Vorträge stehen unter www.linuxworldexpo.de zum Download bereit.
Das fünfte Forum Linux in Verwaltung und Behörden zeigte erneut, dass der Informationsbedarf bei Behörden und Verwaltung noch immer groß ist. Nicht die Frage: Linux: Ja oder Nein? sollte diskutiert werden, sondern die Machbarkeit und Umsetzung unter Berücksichtigung vorhandener Strukturen. Umstellen - wo es Sinn macht - und nicht um jeden Preis. Das nächste Forum Linux in Verwaltung und Behörden findet am 28. Oktober 2004 statt. Die LinuxWorld Conference & Expo vom 26. bis 28. Oktober 2004 auf dem Messegelände Frankfurt ist hierfür die optimale Informationsplattform. Sie zeigt alle Facetten der Thematik und ermöglicht durch themenspezifische Foren für Behörden und Verwaltung sowie für den Mittelstand ein vertiefendes Informationsangebot. Die wichtigsten Anbieter der Branche wie IBM, Hewlett Packard, Novell, Sun Microsystems, Veritas, Red Hat und Computer Associates sind in Frankfurt vertreten und präsentieren dort das gesamte Spektrum von Open Source Lösungen.
Informationen zum Behörden Spiegel
Der Behörden Spiegel erscheint überregional mit einer Auflage von 104.000 Exemplaren. Schwerpunkt der Leserschaft sind neben den Kommunalverwaltungen und den kommunalen Eigenbetrieben sowie outgesourcten Unternehmen mit Aufgaben von öffentlichem Interesse, die Standorte der Landesregierungen und der wichtigsten Landes- und Bundesbehörden. Neben den Abonnenten aus dem Öffentlichen Dienst, gehören auch Wirtschaftsverbände, ausländische Missionen, Berufsverbände und Gewerkschaften des Öffentlichen Dienstes zu den Beziehern. Weitere Infos unter http://www.behoerdenspiegel.de.
Informationen zu IDG World Expo
IDG World Expo ist eine Tochtergesellschaft des weltweit größten IT-Fachverlages IDG und organisiert weltweit Messen und Kongresse für Informationstechnologie wie die LinuxWorld Conference & Expo,
Macworld Conference & Expo, BioITWorld Conference & Expo und ComNet Conference & Expo. IDG unterhält Niederlassungen in 85 Ländern und beschäftigt weltweit mehr als 12.000 Mitarbeiter. In Deutschland sind die Tochterunternehmen IDG Business Verlag GmbH, IDG Magazine Verlag GmbH, IDG Entertainment Verlag GmbH, IDG Interactive GmbH, IDG World Expo GmbH und die IDC Deutschland GmbH in der IDG Communications Verlag AG zusammengefasst. Hauptsitz der
deutschen IDG-Gruppe ist München. Die Verlagsgesellschaften sind unter anderem Herausgeber der Fachpublikationen Computerwoche, ComputerPartner, Digital World, CIO, PC-WELT, Macwelt, tecCHANNEL sowie GameStar und GamePro.